Michal Kwiatkowski (Sky) hat die 60. Austragung des E3 Harelbeke gewonnen. Der Pole hatte sich 30 Kilometer vor dem Ziel mit Peter Sagan (Tinkoff) aus der Favoritengruppe abgesetzt und hielt die Verfolger gemeinsam mit Weltmeister Sagan auf Distanz. Auf den letzten Metern ließ Kwiatkowski auch Sagan stehen und fuhr zum Sieg. Den Sprint um Platz drei gewann Ian Stannard (Sky).
„Ich wusste, dass ich einen langen Sprint fahren muss, um gegen Peter eine Chance zu haben“, sagte Kwiatkowski nach dem Rennen. „Ich bin 300 Meter vor dem Ziel voll losgefahren und habe mich nicht mehr umgeschaut. Ich hatte super Beine und bin sehr glücklich“, freute sich Kwiatkowski.
Fabian Cancellara wurde am Ende trotz einer kräftezehrenden Verfolgungsjagd nach Defekt-Pech Vierter.
Das Etixx-QuickStep Team, dass in der Favoritengruppe mit vier Fahrern vertreten war und das Rennen lange Zeit bestimmte, musste sich am Ende mit Platz Sechs von Tom Boonen begnügen.
So lief das Rennen
Zu Beginn des Rennens setzten sich zehn Fahrer ab. Mit dabei war auch Nico Denz (Ag2R). Seine Begleiter waren Antoine Demoitie (Wanty – Groupe Gobert), Reto Hollenstein (IAM), Jay Robert Thomson (Dimension Data), Wouter Wippert (Cannondale Pro Cycling), Bert De Backer (Team Giant-Alpecin), Sjoerd van Ginneken (Roompot) und Tony Hurel (Direct Energie). Das Feld kontrollierte den Abstand.
Am Taaienberg wurde das Finale eröffnet. Tiesj Benoot zog das Tempo an und das Feld brach in viele Gruppen auseinander. Es bildete sich eine starke Favoritengruppe mit Niki Terpstra, Tom Boonen und Zdenek Stybar vom Team Etixx-QuickStep, Fabian Cancellara (Trek), Sep Vanmarcke (LottoNl-Jumbo), Lars Boom (Astana), Jurgen Roelandts und Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und Daniel Oss (BMC). Peter Sagan schaffte wenig später den Anschluss.
Kurze Zeit später hatte Fabian Cancellara Pech und musste sein Rad wechseln. Der Schweizer musste einige Zeit warten, ehe sein Team ihm ein neues Rad reichen konnte und so fiel er weit zurück. Cancellara konnte mit Hilfe seiner Teamkollegen die Lücke schnell auf gut 30 Sekunden verkleinern, aber in der Sagan-Boonen-Vanmarcke-Terpstra-Gruppe machte Etixx-QuickStep richtig Tempo.
Im Anstieg zum Oude Kwaremont (40 km vor Ziel) zog Peter Sagan das Tempo an und die Gruppe verkleinerte sich. Fabian Cancellara lag 30 Sekunden dahinter und hatte Hilfe von Teamkollegen Jasper Stuyven. Gut 30 Kilometer nach seinem Radwechsel schaffte Fabian Cancellara etwa 32 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Spitze.
30 Kilometer vor dem Ziel, am Karnemelkbeekstraat zog Peter Sagan das Tempo an und setzte sich mit Michal Kwiatkowski ab. Die beiden arbeiteten gut zusammen und konnten den Vorsprung 20 Kilometer vor dem Ziel auf knapp 30 Sekunden ausbauen. In der Gruppe dahinter war das Etixx-Quickstep Team in Überzahl und bekam bei der Verfolgung keine Unterstützung.