Peter Sagan (Tinkoff) hat die 100. Austragung der Ronde van Vlaanderen gewonnen. Der Slowake kam nach 255 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde als Solist ins Ziel. Zweiter wurde Fabian Cancellara (Trek) vor Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo).

Peter Sagan setzte mehr als 30 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Gemeinsam mit Michal Kwiatkowski (Sky) und Sep Vanmarcke setzte er sich aus der Favoritengruppe ab. Auf dem Weg zum Ziel ließ er zunächst Kwiatkowski, am letzten Anstieg auch Vanmarcke stehen und fuhr allein zum Ziel.

Fabian Cancellara holte am letzten Anstieg zwar noch Vanmarcke ein, konnte jedoch nicht mehr zu Sagan aufschließen.

 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde schnell gefahren. In der ersten Rennstunde legte das Feld mehr als 46 Kilometer zurück. Es dauerte sehr lange, bis die Ausreißergruppe stand. Mit dabei waren Lukas Postlberger (Bora-Argon 18), Imanol Erviti (Movistar), Gijs Van Hoecke (Topsport Vlaanderen Baloise), Hugo Houle (Ag2r-La Mondiale), Wesley Kreder (Roompot-Oranje Peloton) und Federico Zurlo (Lampre-Merida).


 Die Favoriten versteckten sich noch im Feld. Peter Sagan am ersten Pflasterstück direkt hinter Tony Martin auf.


Als die ersten Hellinge erreicht waren, lag die Spitzengruppe etwa vier Minuten vor dem Feld. Lukas Postlberger hatte Pech und fiel nach einem Defekt aus der Spitzengruppe zurück. Bei mehreren Stürzen im Feld kamen auch einige der Favoriten zu Fall. Unter den Sturzopfern waren auch Sanremo-Sieger Arnaud Demare und Mitfavorit Tiesj Benoot (Lotto-Soudal).

Etwa 125 Kilometer vor dem Ziel übernahm Etixx-Quickstep die Kontrolle im Feld um schlug ein hohes Tempo an. Am Fuße des Molenberg (118 Kilometer vor dem Ziel) lag die Spitzengruppe nur noch 2:15 Minuten vorn. Am Molenberg folgte dann der Angriff von Tony Martin.

Das Feld zerfiel in drei Gruppen. In der ersten Gruppe waren alle Favoriten vertreten und wenig später schlossen wieder viele der abgehangenen Fahrer auf. Etwas mehr als 100 Kilometer vor dem Ziel musste der nächste Favorit seine Ambitionen begraben. Greg van Avermaet (BMC) stürzte und musste das Rennen aufgeben.

Etixx-Quickstep machte weiter das Tempo an der Spitze. Am Leberg, etwa 95 Kilometer vor dem Ziel versuchte es wieder Tony Martin, sich zu lösen, kurz darauf attackierte Andre Greipel (Lotto-Soudal) und Nils Politt (Katusha) ging mit. Wenig später setzten sich Dimitri Claeys (Wanty-Group Gobert) und Dmitriy Gruzdev (Astana) ab.

Die Spitzengruppe fiel derweil auseinander. Erviti und Van Hoecke ließen am Leberg ihre Begleiter stehen.

Greipel, Politt, Gruzdev, Claeys schlossen zur Spitze auf.

 

Das Finale

Die Spitzengruppe mit Andre Greipel und Nils Politt fuhr mit 2 Minuten Vorsprung in den Oude Kwaremont, 55 Kilometer vor dem Ziel.

Stijn Vandenbergh (Etixx-Quickstep) erhöhte im Kwaremont das Tempo und setzte sich mit Dylan van Baarle (Cannondale) vom Feld ab. Wenig später setzten aus dem Feld einige Fahrer nach.

Am Koppenberg, 45 Kilometer vor dem Ziel, zog Fabian Cancellara aus dem Feld das Tempo an. Peter Sagan (Tinkoff) folgte, auch Scott Thwaites (Boara-Argon18) blieb am Hinterrad. Tom Boonen und weitere Fahrer folgten und es bildete sich eine größere Favoritengruppe.
40 km vor dem Ziel 
lag die Gruppe mit Vandenbergh, Niel Politt und Andre Greipel etwa 40 Sekunden vor dem Feld.

36 Kilometer vor dem Ziel löste sich eine weitere Gruppe aus dem Feld. Mit dabei Oscar Gatto (Tinkoff) und Matteo Trentin (Etixx-Quickstep). Das Trek-Team von Fabian Cancellara setzte nach und Peter Sagan blieb dabei. Die Favoritengruppe zerbröselte förmlich.

 

Die Entscheidung

32 Kilometer vor dem Ziel griffen Michal Kwiatkowski und Peter Sagan an und setzten sich ab. Sep Vanmacrke (LottoNL-Jumbo) schloss die Lücke. Das Trio setzte sich von der Favoritengruppe ab und holte 23 Kilometer vor dem Ziel die Gruppe mit Greipel und Vandenbergh. 38 Sekunden dahinter lag die Gruppe mit Fabian Cancellara.

Oude Kwaremont – 18 km vor Ziel
Peter Sagan und Sep Vanmarcke ließen die Begleiter stehen, während Fabian Cancellara aus der Favoritengruppe losstürmte. Niki Terpstra schloss nach dem Anstieg zu Fabian Cancellara auf.

Paterberg – letzter Helling, 13 km vor Ziel
Peter Sagan hängt am letzten Anstieg Sep Vanmarcke ab und geht als Erster auf die letzten Kilometer zum Ziel. Dahinter hat Fabian Cancellara Niki Terpstra abgehangen und holt Sep Vanmarcke ein. Sie gingen nach dem Anstieg mit etwas mehr als 15 Sekunden auf die letzten Kilometer.