Mathew Hayman (Orica-Greenedge) hat die 114. Austragung von Paris-Roubaix gewonnen. Der 37-Jährige setzte sich im Sprint einer kleinen Gruppe vor Tom Boonen (Etixx-Quickstep) durch. Dritter wurde Ian Stannard (Sky). Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) wurde Vierter.

 

So lief das Rennen

In der schnellen Anfangsphase versuchten viele Teams einen Fahrer in der Spitzengruppe des Tages zu platzieren. Immer wieder lösten sich Fahrer, doch die Gruppen wurden schnell wieder eingeholt. Zwischenzeitlich hatte sich eine große Gruppe angesetzt, in der auch Nils Politt (Katusha) vertreten war, doch auch sie wurde wieder gestellt.

Nach etwa 90 Kilometern bildete sich erneut eine größere Spitzengruppe. Mit dabei waren folgende 16 Fahrer: Marko Kump (Lampre-Merida), Borut Bozic (Cofidis), Magnus Cort Nielsen (Orica-GreenEdge), Jelle Wallays (Lotto-Soudal), Johan Le Bon (FDJ), Yannick Martinez (Delko Marseille), Yaroslav Popovych (Trek-Segafredo), Tim Declarcq (Topsport Vlaanderen), Matt Hayman (Orica-GreenEdge), Reinardt Janse Van Rensburg (Dimension Data), Salvatore Puccio (Team Sky), Frederick Backaert (Want Groupe Gobert), Imanol Erviti (Movistar), Michael Morkov (Tinkoff), Sylvain Chavanel (Direct Energie), Maxime Daniel (AG2R-La Mondiale).

 

Das Pflaster erreicht

Die Spitzenreiter gingen mit knapp 50 Sekunden Vorsprung auf das erste Pflasterstück, 160 Kilometer vor dem Ziel. Im Feld machte vor allem Etixx-Quickstep das Tempo, auf den Pflasterstücken fuhr Sky vorn.

In der Spitzengruppe hatte Morkov Defekt und fiel ins Feld zurück. Auch Yannick Martinez hatte Defekt und fiel zurück. Etwa 135 Kilometer vor dem Ziel ließ das Feld etwas locker und die 14 Spitzenreiter konnten ihren Vorsprung sukzessive vergrößern. 120 km vor dem Ziel lag die Gruppe mehr als dreieinhalb Minuten vor dem Feld.

 

Sagan und Cancellara aufgehalten

Etwa 115 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Tony Martin an die Spitze und machte das Tempo. Das Feld war nach einem Sturz in mehrere Gruppen zerfallen. Peter Sagan und Fabian Cancellara waren in der ersten Verfolgergruppe nicht dabei und ließen ihre Helfer arbeiten, die Lücke zu schließen.

 

 

Tony Martin macht das Tempo

100 Kilometer vor dem Ziel, im Sektor Haveluy, machte Tony Martin erneut das Tempo und nur Tom Boonen, Ian Stannard, Edvald Boasson Hagen, Robert Wagner und Luke Durbridge konnten folgen.

Im „Wald von Arenberg“ machte Fabian Cancellara Tempo. Nach dem schweren Pflasterstück lag die Bonnen/Martin-Gruppe etwas mehr als eine Minute hinter der Spitze. Peter Sagan und Fabian Cancellara hatten weitere 60 Sekunden Rückstand.

Wenig später konnten einige der Fahrer, die schon zuvor zur Gruppe um Bonnen und Martin gehört hatten, aufschließen. Dabei waren auch Ian Stannard (Sky), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) Marcus Burghardt (BMC) und Marcel Sieberg (Lotto-Soudal).

In der Gruppe um Fabian Cancellara und Peter Sagan machte lange Japser Styven die Nachführarbeit. Später ließ sich auch Yaroslav Popovych aus der Spitzengruppe zurückfallen und machte Tempo.

61 Kilometer vor dem Ziel holte die Gruppe um Boonen und Vanmarcke die Ausreißergruppe ein. Die Gruppe um Cancellara lag gut 50 Sekunden dahinter.

 

Cancellara gibt Gas

Im Pflasterstück „Orchies“ gab Fabian Cancellara Vollgas und Peter Sagan folgte. Es schlossen noch weitere Fahrer auf, aber nur Cancellara und Sagan machten die Arbeit. In der Spitzengruppe machten die Sky-Fahrer nun das Tempo. Dann stürzten innerhalb weniger Kilometer gleich drei Sky-Fahrer. Luke Rowe und Salvatore Puccio stürzten in einer Linkskurve übereinander, Gianni Moscon rutschte wenig später ebenfalls weg.

 

Cancellara und Terpstra stürzen

Etwas mehr als 48 Kilometer vor dem Ziel, im Abschnitt 10 (Mons en Pevele) stürzte Fabian Cancellara. Peter Sagan konnte artistisch einen Sturz verhindern, aber der hinter ihm fahrende Niki Terpstra stürzte über Cancellaras Rad.

In der Spitzengruppe fielen immer mehr Fahrer zurück. 38 Kilometer vor dem Ziel lagen nur noch Vanmarcke, Stannard, Erviti, Boonen, Boasson Hagen, Haussler, Sieberg, Hayman und Saramotins an der Spitze. Peter Sagan lag gut eine Minute dahinter.

 

Das Finale

In Sektor 5 (Camphin-en-Pévèle), 20 Kilometer vor dem Ziel machte Ian Stannard das Tempo und die Spitzengruppe wurde wieder kleiner. Nur noch Hayman, Boonen, Boasson Hagen, Stannard, Haussler und Vamarcke waren vorn.

Im letzten Pflasterstück der schwersten Kategorie, dem Carrefour de l’Arbre, kam der Angriff von Sep Vanmarcke. Der Belgier konnte eine kleine Lücke reißen, doch 12 Kilometer vor dem Ziel wurde er wieder eingeholt.