ROT // v.l.n.r. Philippe GILBERT (Belgien / BMC Racing Team) - Sieger Michal KWIATKOWSKI (Polen / Team Etixx - Quick Step) und rechts Michael MATTHEWS (Australien / Team Orica Greenedge) - Amstel Gold Race - AmstelGoldRace 2015 - "Amstel Gold Race" - Protour - © Roth-Foto - Roth & Roth (Markus und Michael Roth) - www.Roth-Foto.de - Weitere Fotos in der Bilddatenbank www.Roth-Foto.de , NUR DEUTSCHLAND - *** Local Caption *** - copyright by: Roth & Roth - Rosenhof 15 - 50226 Frechen - Abdruck + jede Verwendung honorarpflichtig. Honorar ist MwSt-pflichtig: + 7% MwSt. Veroeffentlichung ausschliesslich fuer journalistisch-publizistische Zwecke. Verwendung bedingt das Einverstaendniss unserer AGBs: AGBs unter: www.Roth-Foto.de

Michal Kwiatkowski – der Titelverteidiger

Der 25-jährige Pole hat das Rennen im vergangenen Jahr gewonnen und ist auch 2016 einer der Top-Favoriten. Dass die Form stimmt, hat er bei seinen starken Auftritten bei den flandrischen Pflaster-Klassikern bewiesen. Vor allem bei seinem Sieg in Harelbeke zeigte er seine Extraklasse. In den kurzen heftigen Anstiegen ist das 68 kg Leichtgewicht kaum abzuhängen. Und mit seiner Endschnelligkeit kann er auch den Sprint einer größeren Gruppe gewinnen. Hinzu kommt, dass er auf den winkligen kleinen Straßen im Dreiländereck sein exzellentes Bikehandling voll ausspielen kann. Sein Sky-Team hat gleich mehrere Optionen im Rennen, kann mit Sergio Henao und Peter Kennaugh taktieren. Geht das Feld geschlossen in die letzte Auffahrt zum Cauberg, wird man ihn in Position bringen. Wird er dann nicht abgehangen, muss man im Sprint mit ihm rechnen.

 

Michael Matthews – im Sprint kaum zu schlagen

Was für Michal Kwiatkowski gilt, gilt ebenso für Michael Matthews. Die Form ist gut, auch wenn es beim Pfeil von Brabant nicht ganz nach Wunsch lief. Der 25-Jährige ist in den kurzen Anstiegen extrem stark und im Sprint noch etwas stärker einzuschätzen als der Vorjahressieger. Sein Orica-Greenedge-Team ist sehr stark besetzt und Matthews teilt sich offiziell mit Simon Gerrans die Kapitänsrolle. Mit Adam Yates haben sie einen Mann dabei, der die späten Fluchtgruppen besetzen kann und mit Michael Albasini einen extrem erfahrenen Profi, der jede Rennsituation schon zehn Mal erlebt hat und den die Windmühlen in Limburg aus 30 Kilometern freundlich grüßen. Er kann den jungen Australier sicher ins Finale bringen. Matthews ist heiß auf das Rennen und wird alles geben. Behält er die Nerven, kann er seinen ersten Klassikersieg einfahren.

 

Julien Alaphilippe – der französische Wunderknabe 

Im letzten Jahr trumpfte der heute 23-Jährige in den Ardennen derart auf, dass einige Münder bis heute offen stehen. Mit Platz sieben beim Amstel und zwei zweiten Plätzen beim Fleche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich war der Franzose DIE Überraschung des Frühjahrs. Auch wenn Alaphilippe die beiden anderen Ardennen-Rennen mehr liegen, sollte man den Franzosen nicht aus den Augen lassen. In der Form des letzten Jahres ist ihm eine späte Attacke an der letzte Cauberg-Auffahrt zuzutrauen, bei der vielleicht nur eine Handvoll Fahrer folgen können.

 

Enrico Gasparotto – Ex-Champion und sehr erfahren

Auch wenn der Sieg des Italieners noch auf der „alten Strecke„, mit dem Ziel oben am Cauberg, eingefahren wurde, darf man ihn auch in diesem Jahr zu den Favoriten zählen. Der 34-Jährige ist unangefochtener Kapitän seines Wanty-Groupe-Gobert-Teams und wird die volle Unterstützung erhalten. Gasparotto liegen diese kurzen harten Anstiege und er kann auch bei den langen schweren Rennen ganz vorn landen. Es ist seine achte Teilnahme beim „Rennen der Windmühlen“ und er kennt die wichtigen Stellen aus dem Effeff.

 

Philippe Gilbert – 3-fach-Sieger und Altmeister mit gebrochenem Finger

Schon drei Mal hat der 33-Jährige das Amstel Gold Race gewonnen, und auf gleicher Strecke 2012 seinen Weltmeistertitel eingefahren. Der Cauberg ist SEIN Anstieg. Er weiß genau, wo er wie hart antreten muss um in den Beinen der Konkurrenz das Laktat zum Brodeln zu bringen. Der Belgier schien ordentlich in Form zu sein, doch er hatte sich bei einer Auseinandersetzung mit einem Autofahrer im Training den Mittelfinger gebrochen. Eigentlich ist es kaum vorstellbar, dass Gilbert mit gebrochenem Finger konkurrenzfähig ist – doch bei ihm weiß man nie!

 

Simon Geschke, die Wildcard – an einem perfekten Tag ist alles möglich

Das Amstel Gold Race liegt dem 30-Jährigen wie kein anderer Klassiker. Der Wahl-Freiburger kommt auf dem hügeligen Terrain bestens zurecht und hat auch mit dem Position-Fahren vor den Schlüsselstellen keine Probleme. Simon Geschke hat lange ganz in der Nähe gewohnt und viel auf dem Parcours trainiert. Er weiß genau, hinter welcher Kurve ein Café ist und wo man besser nicht zu weit hinten rumrollt. Auch wenn der Deutsche nicht zu den absoluten Top-Favoriten zu zählen ist, kann an einem perfekten Tag auch der Sprung aufs Podium klappen. Im letzten Jahr konnte er nicht dabei sein, aber 2014 gelang ihm ein respektabler sechster Platz.