Der entscheidende Moment war:

Nicht nur Alejandro Valverdes Antritt an der Mur. Das Movistar-Team hat das ganze Rennen kontrolliert. Das Grundtempo war sehr hoch und sie haben eindrucksvoll ihre Stärke demonstriert. Sie wussten eben, dass sie Valverde nur an der „flamme rouge“ absetzen müssen und dann alles gut wird.

Man hat heute wieder gesehen, dass die Leistungs-Dichte extrem ist. Wie schon beim Amstel – wenn das Tempo sehr hoch ist, kann dann auch keiner mehr entscheidend wegfahren.

Für mich persönlich war der entscheidende Moment leider schon vor der Mur. Fränk Schleck ist vor mir gestürzt und ich bin direkt über ihn drüber geflogen. Mir ist nicht viel passiert, aber Zubeldia ist voll in mein Laufrad gekracht. Ich musste das Rad wechseln und es hat einige Zeit gedauert, bis ich hinterherjagen konnte. In diesem Moment war es aber auch nicht gerade langsam im Feld, sodass ich ordentlich Körner gelassen habe. Die habe ich dann am vorletzten Anstieg bitter vermisst.

Es ist für mich schon sehr ärgerlich, denn ich habe gute Form und hatte mir viel vorgenommen. Aber solche Momente passieren und das muss ich akzeptieren. Vielleicht hätte ich versuchen können, den „Sagan“ zu machen und drüber zu springen, aber ich denke, das wäre selbst für ihn schwierig geworden.

 

Der stärkste Fahrer war heute:

Alejandro Valverde

 

Überrascht hat mich:

Ehrlich gesagt nichts. Es war ein klassischer Fleche Wallonne. Das ist eben ein ehrliches Rennen – der Stärkste gewinnt. Auch in der Ergebnisliste konnte ich keine große Überraschung finden. Aber gefreut hat mich wieder die starke Leistung von Michael Albasini. Er muss in vielen Rennen für andere fahren und hat erneut gezeigt, dass er beim Fleche weit vorn landen kann.

 

Einen taktischen Fehler gemacht hat:

Ich konnte keinen Fehler erkennen. An der Mur darf man nicht zu früh Vollgas geben, muss sein eigenes Tempo fahren. Es ist ein bisschen wie ein sehr kurzes Zeitfahren – es gilt immer an der Leistungsgrenze zu bleiben. Alle fahren ihr Tempo, nur die ganz Starken können dann noch mal etwas beschleunigen.

 

Für unser Team lief es:

Eigentlich ganz ordentlich, aber ich bin schon enttäuscht. Wir wollten unbedingt in der Gruppe sein, das hat geklappt, auch wenn es wirklich nicht einfach war. Wir sind am Anfang fast alle Attacken mitgegangen, und als die entscheidende Gruppe wegfuhr, ist Mads (Pedersen) noch hinterher gesprungen. Das hat er wirklich super gemacht. Bis zu meinem Sturz war also alles gut. Aber ich hatte mir, wie schon gesagt, mehr ausgerechnet und bin persönlich nicht zufrieden.