Die zehnte Etappe führt zwar nicht durchs Hochgebirge, aber es wird dennoch ein harter Tag. Abgesehen von den ersten 25 Kilometern geht es den ganzen Tag auf und ab. Mit 219 Kilometern ist das Teilstück zudem recht lang. Es könnte also durchaus eine bedeutende Etappe im Kampf um Rosa werden, denn nach einem Ruhetag sind nicht alle Beine sofort in Betriebsmodus. Zudem gehen die Meteorologen von kühlen Temperaturen und Regen aus – das dürfte das Rennen zusätzlich schnell und hart machen.

 

Die Strecke

Los geht es mit einem kurzen flachen Abschnitt. Hier werden sicher einige Fahrer versuchen, sich abzusetzen. Doch vielleicht dauert es eine Weile, ehe die Gruppe des Tages steht, denn möglicherweise wollen auch einige der Klassementfahrer einen Helfer in die Gruppe schicken, um im Finale noch Unterstützung bekommen zu können.

Nach dem ersten, gut 10 Kilometer langen Anstieg, wartet eine längere Abfahrt. Dann folgt der nächste längere Berg und die nächste Abfahrt. Ab Rennkilometer 112 werden die Anstiege und Abfahrten kürzer, aber das Rennen keinesfalls leichter.

Profil der 10. Etappe des Giro 2016
Profil der 10. Etappe des Giro 2016

Nach 186 Kilometern beginnt das deftige Finale der Tages. Die Straße führt steil hinauf zum Zielort Sestola. Doch das Ziel wird links liegen gelassen und stattdessen recht abgebogen. Es folgt der lange Anstieg zum Pian del Falco. Der 16,3 Kilometer lange Anstieg der 1. Kategorie ist im unteren Teil gut 7% steil, ehe ein langes flacheres Stück wartet. Die letzten 4 Kilometer sind dann ruppig und bis zu 13% steil. Hier ist der beste Moment für eine Attacke.

Profil Pian del Falco
Profil Pian del Falco

Vom Gipfel sind es noch 16 Kilometer bis ins Ziel, die ersten acht Kilometer geht es in einer schnellen technischen Abfahrt hinab nach Fanano.

Karte der letzten 25 Kilometer der 10. Etappe des Giro 2016
Karte der letzten 25 Kilometer der 10. Etappe des Giro 2016

 

Danach wartet der 7,5 Kilometer lange Schlussanstieg zum Ziel in Sestola. Der Anstieg ist nicht besonders steil, aber nach der schweren Anfahrt kann es hier trotzdem Abstände geben. Sollte eine Gruppe ankommen, bietet sich im 8% steilen Stück, etwa 1000 Meter vor dem Ziel eine gute Gelegenheit, seine Begleiter loszuwerden.

Profil des Schlussanstiegs der 10. Etappe des Giro 2016
Profil des Schlussanstiegs der 10. Etappe des Giro 2016

 

Die Favoriten

Es ist eine Etappe, die den Klassikerfahrern liegen dürfte. Es kann also gut sein, dass Movistar mit Alejandro Valverde, oder Astana mit Vincenzo Nibali die Kontrolle übernehmen und das Rennen sehr schwer machen. In der 25 Kilometer langen Schleife zum Ziel könnten dann die Kapitäne ihre Angriffe lancieren. So könnte in Sestola tatsächlich einer der Top-Favoriten auf den Gesamtsieg triumphieren und sich das Rosa Trikot schnappen.

Doch vielleicht wird auf den ersten 100 Kilometern auch eine Gruppe weit weggelassen, sodass es zwei Rennen gibt – eines um den Tagessieg, das andere um das Rosa Trikot.

Für die Gruppe kommen einige Fahrer in Frage. Stefano Pirazzi (Bardiani-CSF) und Teamkollege Nicola Boem wären wegen ihrer Kletterstärke Siegeskandidaten. Aber auch Amets Txurruka (Orica-Greenedge), Tim Wellens (Lotto-Soudal), Enrico Battaglin (LottoNL-Jumbo), Damiano Cunego (Nippo-Vini Fantini) oder Matej Mohoric (Lampre-Merida) sind heiße Kandidaten.

Kontrollieren dagegen die Favoriten das Rennen und bläst vielleicht die Astana-Mannschaft zum Großangriff, sind Vincenzo Nibali oder Alejandro Valverde die großen Favoriten.

 

***** Alejandro Valverde, Vincenzo Nibali
**** Stefano Pirazzi, Łukasz Wiśniowski, Diego Ulissi
*** Esteban Chaves, Andrey Amador,
** Domenico Pozzovivo,  Tim Wellens,
* Rigoberto Uran, Carlos Betancur, Joe Dombrowski, Enrico Bataglin, Matej Mohoric, Ilnur Zakarin, Mikel Landa

 

Start: 11:20 Uhr

Ziel: ca. 17:00 Uhr

TV: Eurosport ab 14:45 Uhr