Die 13. Etappe des Giro läutet das schwere Finale der Rundfahrt ein. Der Großteil der Sprinter hat die Heimreise angetreten, jetzt geht es in die Berge. Am Freitag wartet der Auftakt einer hammerharten Kletter-Trilogie. Nicht wenige im Feld werden den Ruhetag am Montag herbeisehnen.

Das 13. Teilstück hat vier kategorisierte Anstiege und einige Flachstücke. Vielleicht halten sich die großen Favoriten auf den Giro-Sieg mit Blick auf die nächsten Tage noch etwas zurück. Doch die beiden schweren Anstiege innerhalb der letzten 40 Kilometer laden geradezu ein, der Konkurrenz mal ordentlich auf den Zahn zu fühlen.

 

Die Strecke

Nach dem Start in Palmanova geht es zunächst 50 km flach gen Norden. Dann beginnt die Kletterei. Erst wird eine Schleife in Richtung Osten gefahren, dann wieder gen Westen. Nach den ersten beiden Anstiegen wartet ein 30 km langes Flachstück, ehe es zum schweren Finale geht.

Die Karte der 13. Etappe des Giro 2016
Die Karte der 13. Etappe des Giro 2016

 

Die ersten beiden Anstiege sind schon echte Brocken. Sie haben sehr steile Passagen und bieten wenig Gelegenheit durchzuschnaufen. Der Montemaggiore gehört zur 1. Kategorie und ist 8,3 Kilometer lang. Die letzten 6 km sind im Schnitt 10,5% steil. Der Anstieg nach Crai ist zweigeteilt und hat ebenso deftige Rampen.

Der erste Anstieg der 13. Etappe des Giro 2016
Der erste Anstieg der 13. Etappe des Giro 2016
Der zweite Anstieg der 13. Etappe des Giro 2016
Der zweite Anstieg der 13. Etappe des Giro 2016

Nach den ersten beiden Anstiegen wartet ein 30 Kilometer langes Flachstück. Danach beginnt das schwere Finale. Zunächst müssen die Fahrer den Anstieg zur Cima Porzus erklimmen, ein fast 9 Kilometer langes Steilstück mit durchschnittlich 8% Steigung. Kurz vor dem Gipfel wird es richtig steil und bei Passagen von 16% bietet sich eine gute Gelegenheit für einen Angriff.

Die letzten beiden Anstiege der 13. Etappe des Giro 2016
Die letzten beiden Anstiege der 13. Etappe des Giro 2016
13. Etappe des Giro 2016
Anstieg Cima Porzus, der 3. Berg der 13. Etappe des Giro 2016

 

Nach dem Gipfel des Cima Porzus wartet eine 10 Kilometer lange und kurvenreiche Abfahrt, ehe das letzte Steilstück auf dem Programm steht. Der Anstieg nach Valle ist 6,2 Kilometer lang und im Schnitt 7,8 % steil.

der 13. Etappe des Giro 2016
Letzte Anstieg der 13. Etappe des Giro 2016

Vom Gipfel sind es noch gut 14 Kilometer bis in Ziel. Die letzten 7,3 davon sind flach.

Karte des Finales der 13. Etappe des Giro 2016
Karte des Finales der 13. Etappe des Giro 2016

 

Die Favoriten

Da die Favoriten vielleicht schon den Blick auf die nächsten Tage richten, könnte diese Etappe eine gute Gelegenheit für kletterstarke Ausreißer sein. Wer im Gesamtklassenement weit zurückliegt, hat gute Chancen auf den ersten Kilometern einen großen Vorsprung herausfahren zu können. Mikel Nieve (Sky), Amets Txurruka (Orica-Greenedge), Jelle Vanendert (Lotto Soudal) und Darwin Atapuma (BMC) wären Kandidaten für eine Fluchtgruppe mit Siegchancen. Aber auch für die Fahrer, die ein Auge auf das Bergtrikot geworfen haben, ist die Etappe von Bedeutung. Es wäre also wenig überraschend, würden wir Damiano CunegoGiulio Ciccone, Stefano Pirazzi oder Tim Wellens in einer Ausreißergruppe sehen.

Die Favoriten werden die Konkurrenz sicher mal testen. Vor allem die steile Passage etwa 3 Kilometer vor dem Gipfel des Cima Porzus bietet sich dafür an. Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit zwei Rennen in einem erleben – eines um den Etappensieg, das andere ums Rosa Trikot. Man kann den Giro auf der 13. Etappe sicher nicht gewinnen, aber bei einem schlechten Tag jede Hoffnung aufs Rosa Trikot verlieren.

 

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**** Alejandro Valverde,  Mikel Nieve, Stefano Pirazzi, Vincenzo Nibali
*** Estaban Chaves, Steven Kruijswijk, Ilnur Zakarin, Rafal Majka
** Damiano Cunego, Rigoberto Uran, Igor Anton, Domenico Pozzivivo
* Ryder Hesjedal, Davide Formolo

 

Start: 12:30 Uhr
Ziel: 17:15 Uhr
TV: 13:45 Uhr