Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) hat die 14. Etappe des 99. Giro d’Italia gewonnen. Der 25-Jährige setzte sich im Sprint gegen seine Begleiter Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Georg Preidler (Giant-Alpecin) durch. Darwin Atapuma (BMC) wurde Vierter. Preidler und Atapuma gehörten zu einer großen Ausreißergruppe, die sich zu Beginn der Etappe gebildet hatte. Kruijswijk und Chaves hatten sich am letzten Anstieg aus der Favoritengruppe abgesetzt und holten alle Ausreißer vor dem Ziel ein.

Vincenzo Nibali (Astana) konnte die Tempoverschärfung von Chaves und Kruijswijk etwa 25 Kilometer vor dem Ziel nicht mitgehen, fuhr lange allein und erreichte 36 Sekunden nach dem Duo als Fünfter das Ziel. „Ich hatte am Ende einfach nicht die Kraft“, sagte Nibali nach dem Rennen. „Ich habe es versucht, zu Kruijswijk hinzufahren, aber es war nicht möglich.“

Mit Tagesplatz zwei übernimmt Steven Kruijswijk auch das Rosa Trikot. „Das Rosa Trikot ist etwas ganz besonderes“, freute sich Krujswijk nach dem Rennen. „Ich hatte mich bei Nibali am Hinterrad gut gefühlt und es dann einfach mal probiert“, kommentierte der Niederländer die entscheidende Attacke. Der bisherige Leader, Andrey Amador, verlor mehr als vier Minuten und fällt weit zurück. Auch sein Movistar-Teamkollege Alejandro Valverde verlor viel Zeit.

 

Die Etappenwertung: 

1 Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) 06:06:16
2 Steven Kruijswijk (LottoNl-Jumbo)
3 Georg Preidler (Giant-Alpecin)
4 Darwin Atapuma (BMC) 00:00:06
5 Vincenzo Nibali (Astana) 00:00:37
6 Kanstantsin Siutsou (Dimension Data)
7 Ilnur Zakarin (Katusha) + 2:29
8 Rafal Majka (Tinkoff)
9 Rigoberto Uran (Cannondale) + 2:50
10 Domenico Pozzovivo (AG2R) + 3:00

Die Gesamtwertung:
1 Steven Kruijswijk (LottoNl-Jumbo) 60:12:43
2 Vincenzo Nibali (Astana) +0:41
3 Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) + 1:32
4 Alejandro Valverde (Movistar) +3:06
5 Andrey Amador (Movistar) + 3:15
6 Rafal Majka (Tinkoff) + 3:29
7 Ilnur Zakarin (Katusha) + 3:53
8 Rigoberto Uran (Cannondale) + 5:01
9 Kanstantsin Siutsou (Dimension Data) + 5:38
10 Jakob Fuglsang (Astana) +5:38


So lief das Rennen

Direkt nach dem Start wurde attackiert und es bildete sich eine sehr große Gruppe. 37 Fahrer setzten sich ab, mit dabei Tim Wellens (Lotto-Soudal), David Lopez (Sky), Darwin Atapuma (BMC), Ruben Plaza (Orica-Greenedge), David De La Cruz (Etixx-QuickStep), Nicolas Roche (Sky), Rein Taaramäe (Katusha), Diego Ulissi (Lampre-Merida),Konstatin Siutsou (Dimension Data), Damiano Cunego (Nippo Vini Fantini), Maxime Monfort (Lotto-Soudal), Georg Preidler (Giant-Alpecin) und auch Sergei Firsanov (Gazprom).

Am Passo Pordoi sicherte sich Damiano Cunego die Punkte und baute seine Führung im Bergklassement aus.

Am zweiten Anstieg griff Ruben Plaza an und setzte sich allein ab. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe mit Domont, Zeits, Atapuma, Moser, Siutsou, De La Cruz, Monfort, Cunego, Plaza, Preidler, Kochetkov, Lopez und Roche. Plaza erreichte den Gipfel des Sella allein. Auch den dritten Anstieg des Tages bezwang Plaza als Solist. Dahinter hatte sich ein Trio auf die Verfolgung des Spaniers gemacht. Atapuma, De la Cruz und Lopez lagen gut eine Minute hinter Plaza.

 

50 km vor dem Ziel – Passo Giau

In den vorletzten Anstieg, den Passo Giau 50 Kilometer vor dem Ziel, ging Plaza mit gut eineinhalb Minuten Vorsprung auf die Verfolgergruppe. Das Feld hatte gut 8 Minuten Rückstand. Im Anstieg schmolz Plazas Vorsprung schnell zusammen und Konstatin Siutsou und Darwin Atapuma holten ihn im Aufstieg zum Giau ein und hängten ihn ab.

Im Feld übernahm Astana die Kontrolle und zog das Tempo an. Als Michele Scarponi das Tempo richtig anzog, wurde die Gruppe der Favoriten sehr schnell klein. Auch Andrey Amador im Rosa Trikot musste etwa 44 Kilometer vor dem Ziel reißen lassen.

Die Gruppe mit Vincenzo Nibali, Steven Krujswijk, Alejandro Valverde, Michel Scarponi, Domenico Pozzovivo, Esetban Chaves, Ilnur Zakarin, Rigoberto Uran und Rafal Majka fuhr mit gut vier Minuten Rückstand auf Siutsou und Atapuma über den Gipfel des Giau. Andrey Amador lag gut eine Minute hinter der Nibali-Gruppe und schloss in der Abfahrt wieder auf.

An der Spitze konnte Georg Preidler wieder zu Atapuma und Siutsou aufschließen.

 

Das Finale

Im letzten Anstieg des Tages setzte Vincenzo Nibali 28 Kilometer vor dem Ziel seine Attacke und nur Steven Kruijswijk und Esteban Chaves konnten sofort folgen. Wenig später schlossen auch Ilnur Zakarin, Rigoberto Uran und Rafal Majka auf. Alejandro Valverde hatte Schwierigkeiten und musste reißen lassen. Kurz darauf griff Esteban Chaves an und Steven Kruijswijk konterte. Beide setzten sich gemeinsam ab, während Vincenzo Nibali das Tempo nicht mitgehen konnte.

Darwin Atapuma ging mit 35 Sekunden Vorsprung auf Chaves, Krujswijk, Preidler und Siutsou in die letzte Abfahrt. Vincenzo Nibali folgte weitere 30 Sekunden dahinter.

Zwei Kilometer vor dem Ziel holten Preidler, Chaves und Krujswijk Atapuma ein. Im Sprint setzte sich dann Esteban Chaves vor Steven Krujswijk durch. Vincenzo Nibali erreichte 36 Sekunden nach Chaves das Ziel.