Vincenzo Nibali (Astana) hat die 19. Etappe der 99. Italienrundfahrt gewonnen. Der Italiener gewann die schwere Etappe von Pinerolo nach Risoul als Solist. Zweiter wurde Mikel Nieve (Sky). Esteban Chaves (Orica-Greenedge) erreichte als Dritter das Ziel und übernahm das Rosa Trikot des Gesamtführenden.

In der Abfahrt vom höchsten Berg des diesjährigen Giro nahm das Rennen einen dramatischen Verlauf. Der Gesamtführende Steven Kruijswijk kam in einer Kurve zu weit nach rechts, krachte in den Schneehang und überschlug sich mehrfach. Er musste das Rad wechseln, verlor viel Zeit und kämpfte auf dem Weg zum Ziel verbissen, aber am Ende erfolglos. Er liegt nun mehr als eine Minute in der Gesamtwertung hinter Chaves auf Rang zwei. Gesamtdritter ist nun Tagessieger Nibali, der 1:42 min Rückstand auf das Rosa Trikot hat.
Auch Alejandro Valverde (Movistar) verlor Zeit und liegt nun auf Gesamtrang vier. Ilnur Zakarin (Katusha) stürzte ebenfalls und musste das Rennen mit verdacht auf Schlüsselbeinbruch aufgeben.

 

So lief das Rennen

Ab dem Start wurde schnell gefahren. Es gab zwar einige Angriffe, doch es konnte sich keine Gruppe absetzen. Später bildete sich eine 27 Fahrer starke Ausreißergruppe.

Im Anstieg zum höchsten Berg des Giro, dem Colle dell Angnello, zog Orica-GreenEdge das Tempo an und bereitete den Angriff von Esteban Chaves vor. Als Chaves attackierte, konnten zunächst nur Steven Kruijswijk und Alejandro Valverde folgen. Chaves nahm das Tempo wieder raus und die Verfolger mit Rafal Maijka, Vincenzo Nibali und Ilnur Zakarin konnten wieder aufschließen.

Wenig später hatte Valverde Probleme und musste reißen lassen.  Nibali, Kruijswijk und Chaves setzten sich ab und fuhren gemeinsam über den Gipfel in 2744 Meter.

 

Dramatik in der Abfahrt 

In der Abfahrt vom Agnello stürzte Steven Kruijswijk und verlor den Anschluss zu Nibali und Chaves. Kruisjwijk war offenbar nicht schwer verletzt und konnte gleich weiterfahren.

Auch Ilnur Zakarin stürzte in der Abfahrt. Der Russe blieb verletzt liegen und musste das Rennen aufgeben.

Esteban Chaves und Vincenzo Nibali bekamen im Flachstück auf dem Weg zum Schlussanstieg Hilfe von ihren Teamkollegen Ruben Plaza und Michele Scarponi, die Teil der Ausreißergruppe waren und sich zurückfallen ließen. Alejandro Valverde lag etwa 20 Sekunden hinter Gruppe mit Nibali und Chaves.

20 Kilometer vor dem Ziel lag Maxim Monfort etwa eine Minute vor den Verfolgern an der Spitze. Die Gruppe Nibali/Chaves hatte gut zwei Minuten Rückstand. Die Gruppe Valverde/Maijka/Uran lag gut 25 Sekunden dahinterSteven Kruijswijk bekam zwar Unterstützung von Bob Jungels, aber er lag mehr als eine Minute hinter Chaves/Nibali.

 

Im Schlussanstieg

In der Gruppe mit Nibali und Chaves setzte sich Michele Scarponi an die Spitze und machte das Tempo. Etwa 11 Kilometer vor dem Ziel wurde Monfort eingeholt. Zwei Kilometer später attackierte Nibali, doch Chaves konnte folgen.

Dahinter kämpften Valverde, Majka und Uran um den Anschluss. Steven Kruijswijk war im Schlussanstieg auf sich allein gestellt, konnte den Rückstand aber nicht verkleinern. Fünf Kilometer vor dem Ziel griff Nibali erneut an und konnte Chaves distanzieren.