Rein Taaramae (Katusha) hat die 20. Etappe des 99. Giro d’Italia gewonnen. Der Este gehörte zu einer Ausreißergruppe, die sich am ersten Anstieg des Tages gebildet hatte. Am letzten Anstieg löste sich Taaramae von seinen Begleitern Darwin Atapuma (BMC), Joe Dombrowski (Cannondale) und Giovanni Visconti (Movistar) und fuhr allein zum Ziel. Zweiter wurde Atapuma. Platz drei ging an Joe Dombrowski.
Im Kampf um Rosa konnte Vincenzo Nibali (Astana) die Konkurrenz im vorletzten Anstieg abschütteln und einen größeren Vorsprung herausfahren. So übernimmt der Italiener einen Tag vor dem Finale das Rosa Trikot des Gesamtführenden.
Nibali liegt nun 52 Sekunden vor Chaves, Valverde ist Gesamtdritter. Steven Kruijswijk liegt auf Rang vier. Mikel Nieve (Sky) holte die nötigen Bergpunkte und übernimmt das Blaue Trikot des Bergbesten von Damiano Cunego.
Bob Jungels (Etixx-Quickstep) bleibt im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
So lief das Rennen
Vom Start weg wurde schnell gefahren. Viele Fahrer versuchten in die Fluchtgruppe zu kommen, doch es dauerte ein paar Kilometer ehe sich Mikel Nieve (Team Sky), Joe Dombrowski (Cannondale), Stefan Denifl (IAM), Tanel Kangert (Astana), Giovanni Visconti (Movistar), Darwin Atapuma (BMC) und Gianluca Brambilla (Etixx-QuickStep) absetzen konnten. Auch Damiano Cunego gehörte zur Spitzengruppe, konnte dem Tempo aber nicht folgen und fiel ins Feld zurück. Der Italiener lag vor der Etappe vor Nieve und Denifl in der Bergwertung vorn, konnte in den Kampf ums Bergtrikot aber nicht eingreifen.
Rein Taaramae (Katusha) und Aleksey Rybalkin (Gazprom) sprangen noch aus dem Hauptfeld zur Spitzengruppe. Auch Diego Ulissi (Lampre-Merida) schaffte noch den Anschluss.
Im Hauptfeld wurde es nach einigen Kilometern richtig schnell, als sich Bob Jungels und Alejandro Valverde zwischenzeitlich einige Sekunden vor der Gruppe mit Nibali, Chaves und Kruijswijk befanden. Doch das Astana-Team schloss die Lücke und anschließend beruhigte sich das Rennen.
Die Ausreißer fuhren im ersten Anstieg einen Vorsprung von mehr als sechs Minuten heraus. Stefan Denifl gewann den Bergsprint am Gipfel des Col de Vars vor Darwin Atapuma und Mikel Nieve.
Der zweite Anstieg / Col de la Bonette
Auf dem Weg zum zweiten Anstieg des Tages, dem Col de la Bonette, setzte sich Nieve von seinen Begleitern ab und fuhr allein zum Gipfel. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe mit Kangert, Foliforov, Atapuma, Dombrowski, Taaramae und Visconti.
Mit den 35 Punkten am Gipfel des Bonette übernahm Nieve auch die Führung in der Bergwertung.
Nach der langen Abfahrt vom Bonette konnte Gianluca Brambilla wieder zur Spitze aufschließen.
Der dritte schwere Anstieg / Colle della Lombarda
Die Spitzengruppe ging mit gut 10 Minuten Vorsprung auf das Feld in den Anstieg zum Colle della Lombarda.
Atapuma, Dombrowski und Visconti setzten sich von ihren Begleitern ab. Das Trio harmonierte jedoch nicht und so schlossen Taaramae und Kangert wieder auf.
Im Hauptfeld bereitete das Astana-Team etwa 20 Kilometer vor dem Ziel den Angriff von Vincenzo Nibali vor. Es bildete sich eine Gruppe mit Chaves, Keuijswijk, Majka, Valverde, Nibali, Uran und Jungels. Michele Scarponi machte das Tempo für Nibali.
Nibali attackierte etwa 15 Kilometer vor dem Ziel. Zunächst konnten Valverde und Chaves noch folgen, doch dann ging das Loch auf und Nibali fuhr davon. Sein Teamkollege Tanel Kangert wartete und macht dann das Tempo für den Italiener.
Chaves versuchte am Hinterrad von Valverde zu bleiben und sie bekamen Hilfe von Chaves Landsmann Rigoberto Uran. Doch kurz vor dem Gipfel des Lombarda konnte Chaves auch das Hinterrad von Uran nicht mehr halten.
Nibali ließ es in der Abfahrt krachen und fuhr allein den letzten Anstieg zum Ziel hinauf.