Als Zeitfahrweltmeister und einer der wichtigsten Helfer von Christopher Froome geht der 35-jährige Weißrusse Vasil Kiryienka in seine sechste Tour de France. „Als Team können wir nur ein Ziel haben: Die Tour zu gewinnen“, sagte der Edelhelfer des britischen Team Sky am Rande der Teampräsentation in Sainte-Mère-Eglise. Seit seinem sensationellen Sieg beim WM-Zeitfahren in Richmond hat Kiryienka zwar eine andere Stellung innerhalb der Mannschaft, seine Rolle bleibt aber unverändert.
„Ich bin jetzt gut in Form und habe mich zuletzt bei der Tour de Suisse gut gefühlt. Mit Froome hatten wir eine ähnliche Vorbereitung: Etwa sechs Kilo mehr am Anfang des Jahres, harte Arbeit danach und eine eher ruhigere Phase vor dem zweiten Teil der Saison“, erklärt der Weißrusse, der anders als sein Kapitän die letzte Phase der Tour-Vorbereitung nicht beim Criterium du Dauphiné absolviert hat. „Soweit ich weiß wollte Chris nicht zu früh in Top-Form sein und hat alles ganz genau geplant“, sagt Kiryienka.
Der 35-Jährige, der schon drei Etappen beim Giro d’Italia und eine Etappe der Vuelta gewinnen konnte, würde gerne auch bei der Tour de France einen Etappensieg einfahren. „Das Zeitfahren ist natürlich schon eine Möglichkeit, klar. Aber man muss eben nicht vergessen, dass der Sieg in Richmond mein erster in dieser Disziplin war, abgesehen von den Weißrussischen Meisterschaften“, sagt Kirieyka. „Ich bin hier in erster Linie dabei, um Chris in das Gelbe Trikot zu fahren.“
Den Kurs der 103. Tour de France sieht der Weißrusse als wie gemacht für seinen Kapitän. „Im Zeitfahren kann Froome ziemlich viel Zeit gewinnen – und wir werden noch sehen, wie stark er am Berg ist“, meint Kirieyka. „Insgesamt müssen wir aber jede Gelegenheit nutzen, um uns einen Vorsprung zu verschaffen – auch bei den ersten Etappen in der Normandie. Das halbe Team kann sehr gut beim Seitenwind mithalten, deswegen sollen wir auch keine Angst vor diesen Etappen haben“, sagt der amtierende Zeitfahrweltmeister zuversichtlich.
Ob Froome aber der Top-Favorit auf den Gesamtsieg ist? „Vor dem Rennen würde ich keinen vorzeitig als Sieger erklären. Natürlich war Quintana zuletzt wahnsinnig stark, das haben wir zur Kenntnis genommen“, betont Kirieyka. „Mehr aber nicht. Froome, Quintana und Contador sind ganz die größten Kandidaten für den Gesamtsieg. Leute wie van Garderen oder Porte stehen schon ein wenig dahinter.“