Dass die Sprinterteams alles daran setzen würden, dass diese Etappe im Massensprint endet, war jedem im Peloton vor dem Rennen klar. Die Chancen für einen Ausreißercoup waren kaum größer, als ein Sprintsieg gegen André Greipel auf einem Hollandrad. So gab es sicher nur wenige im Feld, die viel Kraft unnütz investieren wollten. Zumal die letzten Tage sehr hart waren und einige die Beine spüren dürften.

Zeit für einen Plausch – Peter Sagan, Marcus Burghardt und Marcel Sieberg
Zeit für einen Plausch – Peter Sagan, Marcus Burghardt und Marcel Sieberg

„Ich wollte unbedingt heute vorne sein, denn es ging durch meine Heimat. Überall die bretonischen Fahnen zu sehen, hat mich sehr gefreut“, sagte der tapfere Armindo Fonseca, der sich früh aus dem Staub gemacht hatte. Im Feld war man mit einem einzigen Ausreißer sehr glücklich, denn dieser lässt sich einfacher kontrollieren, als fünf kreiselnde Zeitfahrweltmeister.

Fonseca wollte dann bei einer so langen Etappe nicht schon von Beginn an alle Kräfte verschleudern und teilte sich die Kräfte ein. Zu Beginn Kräfte sparen und dann im Finale dagegenhalten – das ist der übliche Plan der Ausreißer. Vielleicht hoffte er auch, dass noch 1-2 Fahrer zu ihm nach vorn springen, wenn die Lücke nicht zu groß ist.

Vorn wurde also auch langsam gefahren und im Feld musste man rausnehmen, denn wenn der Rückstand zu klein wäre, hätten vielleicht wirklich noch weitere Fahrer attackiert und die Gruppe wäre größer und somit schwerer zu kontrollieren gewesen.

So wurde es ein langweiliges Rennen, bis Thomas Voeckler attackierte und das Rennen wiederbelebte. Nicht zuletzt wegen seines unterhaltsamen Minenspiels.