Marcel Kittel (Etixx-QuickStep) hat die vierte Etappe der 103. Tour de France gewonnen. Der Thüringer setzte sich nach 237,5 Kilometern von Saumur nach Limoges im Massensprint vor Bryan Coquard (Direct Energie) durch. Dritter wurde Peter Sagan (Tinkoff).

„Es fühlt sich an wie mein erster Tour-Etappensieg“, sagte Marcel Kittel im Ziel. „Wir haben gestern noch zusammen gesprochen, was die Tage davor nicht geklappt hat. Wir wollten es heute unbedingt besser machen und ich bin wahnsinnig stolz“, freute sich Kittel. „Ich bin so froh, dass ich es allen gezeigt habe heute. Nicht nur den Konkurrenten, sondern auch allen, die mich letztes Jahr vergessen haben. Ich danke meinem Team und jedem, der mich bis hierher unterstützt hat. Ich bin ein bisschen emotional muss ich ehrlich sagen, der Sieg heute bedeutet mir sehr, sehr viel.“

Bryan Coquard fehlten nur Millimeter zu ersten Tour-Etappensieg. „Ich habe wirklich an meine Chance geglaubt. Jimmy (Engoulvent) hat mir gestern vorgeworfen, ich hätte mein Rad nicht weit genug nach vorne geschoben. Ich habe es heute besser gemacht, aber es hat nicht gereicht. Ich bin sehr enttäuscht, aber ich werde nicht aufgeben. Es bleiben noch viele Möglichkeiten“, sagte der junge Franzose nach dem Rennen.

 

Andre Greipel (Lotto-Soudal) eröffnete gleichzeitig mit Marcel Kittel den Sprint, schaute dann nach unten auf sein Hinterrad, hörte auf zu treten und wurde am Ende 18.. Es sah so aus, als hätte er technische Probleme. „Ich hatte einfach nicht die Beine“, sagte der gebürtige Rostocker im Ziel. Mark Cavendish (Dimension Data) wurde Achter und verliert das Grüne Trikot an Sagan. Cavendish wird es auf der 5. Etappe stellvertretend für den Weltmeister tragen.

 

Die Trikots:

Gelb: Peter Sagan
Grün: Peter Sagan
Berg: Jasper Stuyven
Weiß: Julian Alaphilippe

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde attackiert. Andreas Schillinger (Boara-Argon18) gehörte zur ersten Fluchtgruppe, doch diese wurde schnell wieder eingeholt. Wenig später war Schillinger erneut mit dabei und es formierte sich die Gruppe des Tages mit Alexis Gougeard (AG2R), Markel Irizar (Trek), Oliver Naesen (IAM) und eben Andreas Schillinger.

Das Feld ließ das Quartett zunächst knapp sechs Minuten weg, doch schon 90 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf zweieinhalb Minuten gesunken.

Beim Zwischensprint sicherte sich Schillinger in der Spitzengruppe die Punkte. Im Haupfeld war Peter Sagan der Schnellste. Er gewann den Sprint um Platz fünf vor Marcel Kittel, Mark Cavendish und Andre Greipel. Die reinen Sprinter spurteten jedoch erneut nur mit „Halbgas“ und schonten die Kräfte fürs Finale.

Knapp 40 Kilometer vor dem Ziel fiel Alexis Gougeard aus der Spitze zurück und auch seine Begleiter wurden etwas später eigeholt. Die Sprinterteams kontrollierten und bereiteten den Massensprint vor.