Diese Etappe wird wohl nicht über den Tour-Sieg entscheiden. Aber die Favoriten sind das erste Mal in den Bergen richtig gefordert. „Bloß keine Zeit verlieren“, lautet die Devise.

Auf den letzten beiden Sprinteretappen konnten sich die Favoriten etwas erholen, auch mental. Am Mittwoch wird es ganz sicher erneut hektisch. Mit drei Anstiegen innerhalb der letzten 36 Kilometer wartet ein deftiges Finale auf die Fahrer. Es sind zwar keine Hochgebirgspässe, aber auch auf den Straßen des Zentralmassivs kann man die Tour verlieren. Es wird der erste Härtetest der Favoriten.

Tour de France 2016 – Karte der 5. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 5. Etappe

 

Die Strecke

Gestartet wird die Etappe in Limogen und die ersten 130 Kilometer geht es leicht wellig gen Südosten. Es gibt also genügend Zeit für Ausreißer, sich einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Bei Rennkilometer 142,5 steht die erste Bergwertung (Kat. 3) an. Danach geht es zur Sprintwertung des Tages und dann gut 30 Kilometer leicht bergan. Das Finale beginnt dann 36 Kilometer vor dem Ziel.

Der erste Anstieg ist der Pas de Peyrol (Puy Mary). Er ist 5,4 Kilometer lang und im Schnitt 8,1 % steil. Nach dem Gipfel wartet eine fast 11 Kilometer lange, nicht ganz einfache Abfahrt. Anschließend geht es sofort wieder bergan, der Aufstieg zum Col du Perthus ist 4,4 km lang und 7,9 % steil. Nach einer kurzen Abfahrt steht dann der Col de Font de Cère an. Mit 3,3 Kilometern Länge und nur 5,8% Steigung der leichteste Anstieg. Nach einer kurzen Abfahrt geht es den letzten Kilometer wieder bergan.

Profil des Finales der 5. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: © A.S.O.)
Profil des Finales der 5. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: © A.S.O.)

 

Die Favoriten

Dass eine Fluchtgruppe großen Chancen hat durchzukommen ist nicht zu erwarten. Zum einen ist es noch früh im Rennen und die Favoritenteams werden kontrollieren, zum anderen sind die Abstände noch gering und einige Fahrer haben die Chance, auch dank der Zeitbonifikation ins Gelbe Trikot zu fahren – Julian Alaphilippe (Etixx-QuickStep) beispielsweise. Aber auch Peter Sagan wird Gelb nicht einfach so hergeben wollen und alles daran setzen, im ersten Anstieg nicht abgehängt zu werden. Der exzellente Abfahrer dürfte einen kleinen Rückstand nach dem Puy Mary locker wettmachen können.

Sollte sich dennoch eine größere Gruppe mit starken Rollern absetzten können, kann es am Ende eng werden. Einige sehr gute Fahrer haben schon einige Minuten Rückstand. Jerome Coppel beispielsweise, oder auch Thomas de Gendt, Chris Anker Sörensen oder Stephen Cummings. Dem kletterstärksten Ausreißer winkt zudem das Bergtrikot. So könnte es zu Beginn einen harten Kampf um die Gruppe geben.

Alaphilippe und Alejdandro Valverde (Movistar) sind wohl die Top-Favoriten auf den Tagessieg. Ein schweres Finale und am Ende ein Bergaufsprint bei mehr als 6% Steigung. Aber auch Louis Meintjes, Tony Gallopin, Alexis Vuillermoz und Adam Yates sollte man auf der Rechnung haben. Fahrer die nicht über die allergrößte Endschnelligkeit verfügen, müssten vor dem letzten Anstieg attackieren. Vielleicht nutzen Eduardo Sepulveda, Tom Jelte Slagter oder Rui Costa die Gelegenheit für einen Angriff.

Karte der Zielankunft der 5. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: © A.S.O.)
Karte der Zielankunft der 5. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: © A.S.O.)

 

 

***** Alejandro Valverde, Julian Alaphilippe
****  Peter Sagan, Adam Yates, Tony Gallopin, Daniel Martin
*** Alexis Vuillermoz, Joaquim Rodriguez, Vincenzo Nibali
** Tom Jelte Slagter, Wilco Kelderman, Romain Bardet, Paolo Tiralongo, Warren Barguil
* Fabio Aru, Luis Meintjes, Greg van Avermaet, Michel Matthews

 

Start: 11:35 Uhr
Ziel: 17:10 Uhr