Greg van Avermaet (BMC) hat die fünfte Etappe der 103. Tour de France gewonnen. Der Belgier gehörte zu einer größeren Ausreißergruppe, aus der er sich weit vor dem Ziel mit Thomas de Gendt (Lotto-Soudal) und Andrey Grivko (Astana) abgesetzt hatte. Am vorletzten Anstieg schüttelte er mit Thomas de Gendt auch den letzten Begleiter ab und fuhr als Solist ins Ziel. Zweiter wurde de Gendt, der mehr als zweieinhalb Minuten nach van Avermaet das Ziel erreichte. Dritter wurde Rafal Majka (Tinkoff). Platz vier ging an Joaquim Rodriguez (Katusha).

„Das Gelbe Trikot ist natürlich etwas ganz Besonderes“, sagte Van Avermaet im Ziel.  „Es ist mein erstes Mal und vielleicht auch mein letztes Mal. Ich genieße jetzt einfach den Moment. Das ist vielleicht der beste Moment meiner Karriere. Eine Etappe zu gewinnen ist schon toll, aber das Gelbe Trikot zu haben, und es morgen den ganzen Tag über tragen zu dürfen, ist einfach super“, freute sich der Belgier.

Nach 216 Kilometer von Limoges nach Le Lioran hatte Van Avermaet mehr als fünf Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld und sicherte sich so auch das Gelbe Trikot. Er liegt in der Gesamtwertung nun 5:11 min vor Julian Alaphilippe (Etixx-QuickStep). Dritter ist Alejandro Valverde (Movistar). Von den großen Favoriten auf den Gesamtsieg verlor nur Alberto Contador (Tinkoff) Zeit. Der Madrilene büßte auf den letzten Metern zum Ziel 33 Sekunden auf Froome und Quintana ein. Contador war auf den ersten Etappen mehrfach gestürzt.
Bester deutscher Fahrer war Emanuel Buchmann (Bora-Argon18) als 36.

 

Die Trikots:
Gelb: Greg van Avermaet
Grün: Peter Sagan
Weiß: Julian Alaphilippe
Berg: Thomas de Gendt

 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde schnell gefahren und der Kampf um die Ausreißergruppe begann. An der ersten Bergwertung holte Jasper Stuyven (Trek) den Punkt.

Nach einigen Kilometern setzten sich Cyril Gautier (AG2R-La Mondiale), Serge Pauwels (Dimension Data), Rafal Majka (Tinkoff), Andriy Grivko (Astana), Bartosz Huzarski (Bora-Argon 18), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Greg Van Avermaet (BMC), Romain Sicard (Direct Energie), Florian Vachon (Fortuneo-Vital Concept) ab. Schnell wuchs der Vorsprung auf mehr als sechs Minuten.

Das Feld ließ die stark besetzte Gruppe fahren. Nur Luke Rowe vom Team Sky machte die Nachführarbeit. Nach rund 100 Kilometern zerfiel die Gruppe und es lösten sich Van Avermaet, Grivko und De Gendt von ihren Begleitern. Gut 90 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung der Spitze auf rund 15 Minuten angewachsen.

Thomas De Gendt holte sich an der zweiten Bergwertung die zwei Zähler. Beim Zwischensprint fuhr Greg Van Avermaet als Erster über die Linie. Im Feld gewann Bryan Coquard den Sprint um die restlichen Punkte vor Marcel Kittel.


Im Feld übernahm etwas weniger als 45 Kilometer vor dem Ziel das Movistar Team die Kontrolle und zog das Tempo mächtig an. Schnell schmolz der Vorsprung der Spitzenreiter.

Im Anstieg zum steilen Pas de Peyrol ließ Movistar nicht locker und nach und nach fielen immer mehr Fahrer zurück.

Am vorletzten Anstieg, 17 Kilometer vor dem Ziel ließ Greg van Avermaet seinen letzten verblieben Begleiter Thomas de Gendt stehen und machte sich allein auf den Weg zum Ziel. Van Avermaet lag 16 Kilometer vor dem Ziel noch sechs Minuten vor dem Feld.
Während van Avermaet sich mit dem Etappensieg auch das Gelbe Trikot sicherte, wurde im Feld der Favoriten auf den letzten Kilometern noch einmal attackiert. Romain Bardet (Ag2R) griff an und setzte sich kurzzeitig mit Nairo Quintana ab. Doch Sky schloss die Lücke. Jedoch konnte Alberto Contador dem Angriff nicht folgen und verlor Zeit.