Stephen Cummings (Dimensio Data) hat die siebte Etappe der 103. Tour de France gewonnen. Der 35-Jährige gehörte auf der 162,5 Kilometern langen Etappe von l’Isle-Jourdain nach Lac de Payolle zu einer großen Ausreißergruppe, die sich nach etwa einer Rennstunde gebildet hatte. Vor dem Anstieg zum Col d’Aspin, etwa 25 Kilometer vor dem Ziel, attackierte er und fuhr als Solist zum Ziel.

„Ich bin hierher gekommen, um zu gewinnen“, sagte Cummings nach der Etappe. „Ich wollte nicht nur, ich musste einfach! Vor einigen Wochen hat mich mein Sportlicher Leiter gefragt: Welche Etappe gefällt dir? Und ich habe mir diese ausgesucht. Ich wusste, dass ich auf dieser Etappe etwas ausrichten könnte, aber am Ende weißt du natürlich nie was passiert, schon gar nicht, wenn du jemanden wie Nibali mit einer Spitzengruppe hast.“

Zweiter wurde Daryl Impey (Orica-BikeExchange), Platz drei ging an Daniel Navarro (Cofidis). Beide gehörten ebenfalls zur Ausreißergruppe um Cummings, wie auch Vincenzo Nibali (Astana), der als Vierter das Ziel erreichte. Fünfter wurde der Gesamtführende Greg van Avermaet (BMC), der auch zur Fluchtgruppe gehörte und damit die Führung weiter ausbaute.

 

Die Gruppe der Favoriten wurde aufgehalten, weil die 1000-Meter-Marke den Weg versperrte. Adam Yates kam offenbar zu Fall und verletzte sich leicht. Yates hatte sich am Gipfel des Aspin an das Hinterrad von Daniel Martin gesetzte und dann in der Abfahrt einen Vorsprung herausgefahren. Als er kurz vor der 1000 Meter Marke war, krachte diese zusammen und er wurde getroffen. „Ich hatte keine Chance zu bremsen“, sagte Yates Cyclingtips.

UPDATE: Die Jury wertete dann die Zeit an der 3. Km Marke und so übernimmt Yates die Führung in der Nachwuchswertung.

 

 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde sehr schnell gefahren. Es setzten sich Rui Costa (Lampre-Merida), Gorka Izagirre (Movistar), Luis Leon Sanchez (Astana), Jarlinson Pantano (IAM Cycling), Ramunas Navardauskas (Cannondale-Drapac), Jérémy Roy (FDJ), Cesare Benedetti (Bora-Argon 18), Nicolas Edet, Geoffrey Soupe (Cofidis), Chris Anker Sorensen (Fortuneo-Vital Concept) ab. Auch Peter Sagan (Tinkoff) und Mark Cavendish (Dimension Data) waren in der Gruppe und so machten im Feld dann Etixx-Quickstep und Lotto-Soudal das Tempo.

Nach 40 Rennkilometern waren die Ausreißer wieder gestellt und der Kampf um die Gruppe begann von vorn.

Es formierte sich eine große Gruppe mit Vassil Kiryienka (Sky), Gorka Izaguirre (Movistar), Vincenzo Nibali & Alexey Lutsenko (Astana), Jan Bakelants & Alexis Vuillermoz (AG2R), Paul Martens (LottoNL-Jumbo), Fabian Cancellara & Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Oliver Naesen (IAM), Matti Breschel, Alex Howes und Sebastian Langeveld (Cannondale), Greg Van Avermaet (BMC), Stephen Cummings (Dimension Data), Simon Geschke (Giant-Alpecin), Paul Voß (Bora-Argon 18), Kristijan Durasek (Lampre-Merida), Angel Vicioso (Katusha), Jurgen Roelandts (Lotto-Soudal), Sylvain Chavanel & Antoine Duchesne (Direct Energie), Tony Martin (Etixx-Quick Step), Dani Navarro, Borut Bozic & Luis Angel Maté (Cofidis), Daryl Impey (Orica-BikeExchange), Pierre-Luc Périchon (Fortuneo-Vital Concept).

Im Feld übernahmen Sky und Movistar die Kontrolle und ließen die große Gruppe nicht weiter weg als fünf Minuten.

Etwa 40 Kilometer vor dem Ziel zerfiel die Spitzengruppe und Duchesne, Navarro und Breschel setzten sich ab. Später schloss Stephen Cummings allein zum Trio auf. Dahinter bildete sich eine Gruppe mit Nibali, van Avermaet, Deryl Impey und auch Simon Geschke. Kurz bevor sich diese beiden Gruppen vereinten, attackierte Cummings und startete seine Solo-Flucht.

Im Anstieg zum Aspin formierte sich hinter Cummings eine Verfolgergruppe mit Nibali, Impey, Navarro und van Avermaet. Simon Geschke konnte schon zu Beginn des Anstieges nicht folgen. Etwas später musste auch van Avermaet reißen lassen und fuhr sein Tempo.

Im Hauptfeld attackierte Warren Barguil im unteren Teil des Aspin, wurde aber schnell wieder eingeholt. Etwa vier Kilometer vor dem Gipfel hatte Thibaut Pinot (FDJ) Probleme und musste die Favoritengruppe ziehen lassen. Domenico Pozzovivo (AG2R) und Jarlison Pantano (IAM) griffen aus der Favoritengruppe an.