Es war eine schnelle und mit vier Bergen auch harte Etappe. Das Sky Team holte früh die starke Ausreißergruppe mit Tony Martin, Thibaut Pinot und Rafal Maijka zurück und machte das Rennen schnell und schwer. Eigentlich hatte man keine Not, das Trio zurückzuholen, da selbst Pinot vor der Etappe schon 3 Minuten Rückstand auf Froome hatte. Aber das britische Team wollte Stärke demonstrieren und der Konkurrenz beweisen, dass man der Chef der Tour ist.

Dass am letzten Anstieg nicht frühzeitig angegriffen wurde, lag zum einen am hohen Grundtempo das Sky anschlug, zum anderen auch auch an der relativ moderaten Steigung. Dennoch wurde kurz vor dem Gipfel mal getestet, ob Froome oder Quintana nicht doch einen schlechten Tag haben. Doch beide reagierten souverän auf die Attacken.

Der entscheidende Moment

Für Froome untypisch, attackierte er über die Kuppe des letzten Anstiegs und zog in der Abfahrt voll durch. Das war clever und er wird dafür zurecht gefeiert. Froome gewann die Etappe, sicherte sich das Gelbe Trikot und machte am Ende 23 Sekunden auf Nairo Quintana gut.

Doch es war mehr ein Fehler von Nairo Quintana, als ein kluger Schachzug von Froome.

Quintana war an der Bergwertung am Hinterrad von Froome ideal platziert. Er griff eine Flasche – so verlor er einen Meter. Doch statt nun nachzusetzen, nimmt er raus und schaut sich um. Wahrscheinlich hatte er auf Alejandro Valverde gehofft, denn der ist ein super Abfahrer und sein Edelhelfer. Doch diesen hatte Quintana im Anstieg mit seiner Attacke selbst in Bedrängnis gebracht. Valverde war in der Gruppe ganz hinten und hatte garnicht die Möglichkeit, nachzusetzen.

Dass BMC, oder Daniel Martin nicht die Arbeit machen, wenn Quintana noch mit Helfer dabei ist, ist verständlich. Sie fahren ihr Rennen und wollen vor allem vom Duell der ganz Großen profitieren.

So dauerte es, bis Valverde vorn war und Tempo machen konnte. Schnell war Froome einige Sekunden weg und rettete seinen Vorsprung ins Ziel. Selbst Alejandro Valverde wunderte sich im Ziel über seinen Teamkollegen „Ich verstehe nicht, warum Nairo gewartet hat, dass ich helfe, denn ich war schon vorher zurückgefallen“ sagte Valverde nach dem Rennen zu AS. „Er musste am Rad von Froome sein, und das war er auch. Als ich vor kam, war es zu spät.“

Clever von Froome, aber vor allem ein Fehler von Nairo Quintana.