Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) hat die 12. Etappe der Tour de France 2016 gewonnen. Der Belgier gehörte zu einer großen Ausreißergruppe und setzte sich bei der Bergankunft am Mont Ventoux vor Serge Pauwels (Dimension Data) durch. Dritter wurde Daniel Navarro (Cofidis). Das Rennen wurde wegen starken Windes verkürzt. So endete die Etappe bereits 6 Kilometer vor dem Gipfel des Mont Ventoux am Chalet Reynard.

Im Kampf um den Toursieg kam es im Finale zu dramatischen Szenen. Chris Froome hatte sich gemeinsam mit Richie Porte und Bauke Mollema aus der Favoritengruppe abgesetzt, als ein Begleitmotorrad etwa einen Kilometer vor dem Ziel stoppen musste und Porte voll hintendrauf krachte. Porte, Mollema und auch Froome stürzten. Während Mollema weiterfahren konnte, war Froomes Rad so sehr beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte und auf Ersatz warten musste. Zwischenzeitlich lief Froome den Berg hinauf um so wenig Zeit zu verlieren, wie möglich.

Froome erreichte mehr als eineinhalb Minuten nach der Konkurrenz das Ziel, doch die Jury wertete Froome mit Mollemas Zeit und so behielt der Brite das gelbe Trikot.

„Das Motorrad hat eine Vollbremsung gemacht und wir sind alle drei zusammengestoßen. Ein anderes Motorrad kam von hinten und hat mein Fahrrad zerstört. So war ich halt nur noch zu Fuß unterwegs“, sagte Froome nach dem Rennen. „Ich wusste, dass das Auto mit meinem anderen Fahrrad fünf Minuten hintendrin war, daher musste ich halt laufen. Ich bin sehr glücklich über die Entscheidung der Jury, ich glaube, das war richtig so. Ich danke ihnen und den Organisatoren der Tour de France“, so Froome.


Froome running in the Ventoux – Étape 12… von

 

Mit den 50 Punkten für die Bergwertung der höchsten Kategorie am Ventoux übernahm De Gendt auch die Führung in der Bergwertung.

 

Die Trikots:

Gelb: Chris Froome
Grün: Peter Sagan
Berg: Thomas De Gendt
Weiß: Adam Yates 

 

Die Entscheidung der Jury:

DECISION DU JURY DES COMMISSAIRES N° 13
Suite à l’incident qui s’est produit à 1,200 km de l’arrivée de la 12ème étape et considérant la situation tout à fait exceptionnelle risquant de fausser le déroulement régulier de la course en général, le Jury des Commissaires a décidé de créditer les coureurs concernés du temps des coureurs avec qui ils étaient.
Il s’agit des coureurs :
1 FROOME Christopher (SKY)
91 PORTE Richie (BMC)
dans le temps du (61) MOLLEMA Bauke (TFS) soit : 4 H 36’56’’
et des coureurs :
11 QUINTANA Nairo Alexander (MOV)
12 VALVERDE Alejandro (MOV)
99 VAN GARDEREN Tejay (BMC)
dans le temps du (209) YATES soit : 4 H 37’15’’

 

 

So lief das Rennen

Nach dem Start bildete sich eine größere Ausreißergruppe. Auch Paul Voß (Bora-Argon18) gehörte ursprünglich zu den Ausreißern, doch er hatte Defekt und fiel zurück.

Die Gruppe bildeten Bertjan Lindeman (Lotto-Jumbo), Sep Vanmarcke (Lotto-Jumbo), Chris-Anker Sorensen (Fortuneo), Stef Clement (IAM), Serge Pauwels (Dimension Data), André Greipel (Lotto Soudal), Daniel Teklehaimanot (Dimension Data), Thomas De Gendt (Lotto-Soudal), Bryan Coquard (Direct Énergie), Sylvain Chavanel (Direct Énergie), Iljo Keisse (Etixx), Dani Navarro (Cofidis) und Cyril Lemoine (Cofidis). Schnell hatten sie mehr als 10 Minuten Vorsprung.

Paul Voß gehörte nach seinem Defekt zu einer kleinen Verfolgergruppe in der auch Diego Rosa (Astana), Cyril Gautier (AG2R-La Mondiale), Tom-Jelte Slagter (Cannondale-Drapac) und Georg Preidler (Giant-Alpecin) waren. Doch sie konnten nicht zur Spitze aufschließen.

Kantenwind

Etwas mehr als 83 Kilometer vor dem Ziel zog die Etixx-QuickStep-Mannschaft bei Kantenwind im Feld das Tempo an und die Gruppe zerbrach. Warren Barguil (Giant-Alpecin) gehörte zu den abgehängten Fahrern und spannte seine Mannschaft ein, die Verfolgungsarbeit zu machen. Doch sie konnten die Lücke zunächst nicht schließen. Auch Emanuel Buchmann (Bora-Argon18) gehörte zu den abgehängten Fahrern.

Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich ein Sturz in der Favoritengruppe. Simon Gerrans (Orica-BikeExchange) stürzte und mehrere Sky-Fahrer musste ausweichen und kamen auch zu Fall. Das Tempo wurde gedrosselt und Chris Froome nutzte die Gelegenheit für eine Pippi-Pause. Dadurch konnten die abgehängten Fahrer um Warren Barguil und Emanuel Buchmann wieder aufschließen.

Im Schlussanstieg

Die Spitzengruppe fuhr mit gut 8 Minuten Vorsprung in den Anstieg zum Ventoux. Schnell lösten sich Pauwels und Navarro.

Im Feld machte Sky das Tempo. Zu Beginn des Anstiegs attackierte Alejandro Valverde (Movistar), doch Sky machte die Lücke schnell wieder zu. Dann attackierte Froome und setzte sich mit Richie Porte ab. Später könnte Bauke Mollema zum Duo aufschließen.