Die 15. Etappe ist mit 160 Kilometern zwar recht kurz, für die Klassementfahrer ist es jedoch ein sehr gefährlicher Abschnitt. Auf kurzen Etappen wird meist offensiver gefahren und so sind die Anstrengungen auf solchen Etappen intensiv. Und dieses Teilstück von Bourg-en-Bresse nach Culoz bietet mit sechs kategorisierten Anstiegen perfektes Terrain für Attacken. Es wird ein harter Tag im Jura. Vor allem das schwere Finale am Grand Colombier, mit zwei Auffahrten ist sehr schwer.

 

Die Strecke

Gleich die ersten 16 Kilometer geht es wellig zum Fuße des ersten kategorisierten Anstiegs. Die Auffahrt zum Col du Berthiand ist 6 Kilometer lang und im Durchschnitt 8.1 % steil. Nach einer kurzen Steigung und zwei Abfahrten steht nach 42 Rennkilometern schon der nächste Anstieg an. Der Col du Sappel ist 8,8 km lang und 5,6 % steil. Nach einer kurzen Abfahrt geht das Auf und Ab mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie und weiteren unkategorisierten Anstiegen weiter.

Etwa 60 Kilometer vor dem Ziel beginnt das schwere Finale.

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Die erste Auffahrt zum Grand Colombier ist die lange Nord-West-Auffahrt von Lochieu. 12,8 km ist der Anstieg lang, es geht 6,8% im Schnitt bergan. Nach der fast 15 Kilometer langen Abfahrt wird das Ziel zum ersten Mal durchfahren, ehe der Colombier noch einmal von der Südseite erklommen wird. Es geht noch einmal 8,4 km bis auf eine Höhe von 891 Metern üNN. Mit 7,6% im Schnitt ist der Anstieg recht schwer, zumal nur die letzten 1000 Meter recht flach sind. In den berühmten Haarnadeln des Colombier wird es tolle Bilder geben und vielleicht auch die entscheidende Attacke. Nach dem letzten Anstieg geht es 8 Kilometer bergab, ehe die letzten 7 flachen Kilometer zum Ziel anstehen.

 

Die Favoriten

Es ist eine kurze, schwere und unberechenbare Etappe. Es ist gut möglich, dass bereits auf den ersten Metern ein Feuerwerk gestartet wird. Für das Sky-Team könnte es ein arbeitsreicher Tag werden, denn wenn sich eine Gruppe mit starken Fahrern absetzt, die noch keinen riesigen Abstand im Klassement haben, wird es viel Arbeit kosten, den Rückstand zu kontrollieren. Vielleicht macht Sky auch gleich am Start mal Tempo um die Ausreißer kontrollieren zu können. Sollte sich eine Gruppe mit ungefährlichen Fahrern absetzen, könnte das Team von Chris Froome zumindest bis zum Finale kontrolliert nachführen. Greifen jedoch bereits in den ersten Anstiegen Konkurrenten wie Alejandro Valverde oder Tejay van Garderen an, so wird es für Froomes Team extrem schwer, das Rennen zu kontrollieren. Doch das könnte genau der Plan der Konkurrenz sein – Chris Froome unter Druck setzen, von seinen Helfern isolieren und dann im Finale angreifen.

Für eine starke Ausreißergruppe gibt es einige Kandidaten. Rui Costa, Ruben Plaza, Rafal Maijka oder auch Vincenzo Nibali haben schon viele Minuten Rückstand und sind für Chris Froome ungefährlich. Auch Ilnur Zakarin, Alexis Vuillermoz oder Jarlison Pantano würden vom Feld wohl nicht sofort wieder eingeholt werden. Doch diese Etappe bietet viele taktische Möglichkeiten und genau das macht die Spannung aus.

 

***** Romain Bardet, Adam Yates, Alejandro Valverde
**** Fabio Aru, Richie Porte, Chris Froome, Joaquim Rodriguez
*** Bauke Mollema, Tejay van Garderen, Nairo Quintana
** Vincenzo Nibali, Daniel Martin
* Ilnur Zakarin, Louis Meintjes, Simon Geschke

 

Start: 13:05 Uhr
Ziel: ca. 17:15 Uhr

 

Tour de France 2016 – Karte der 15. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 15. Etappe