Die 16. Etappe ist lang und nur auf den ersten Blick eine Angelegenheit für die Sprinter. Über 209 Kilometer geht es von Moirans-en-Montagne nach Bern. Lediglich ein Berg der 4. Kategorie ist im Streckenplan als Schwierigkeit vermerkt. Leicht wellig führt die Etappe gen Osten in die Schweiz. Doch die Anfahrt zum Ziel ist mit Kopfsteinpflaster und Passagen von 6,5 % Steigung recht anspruchsvoll. Den reinen Sprintern dürfte diese Ankunft nicht liegen.

 

Die Strecke

Nach dem Start geht es gen Osten. Auf dem leicht welligen Terrain ist nach etwas mehr als 105 Rennkilometern die Schweizer Grenze erreicht. Der Sprint des Tages steht 41,5 Kilometer vor dem Ziel an. Die einzige Bergwertung ist die Côte de Mühleberg 25 Kilometer vor dem Ziel. Der Anstieg ist 1,2 Kilometer lang und 4,8 % steil. Kein furchterregender Anstieg, aber hier könnte es in einer Ausreißergruppe zu einer Vorentscheidung kommen. Im Zielort Bern geht es auf den letzten Kilometern den steilen Aufstieg von der Berner Matte an der Aare zum Ziel am Stade de Suisse hinauf.

Profil der letzten Kilometer der 16. Etappe der Tour de France 2016
Profil der letzten Kilometer der 16. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: ASO)

 

Anfahrt zum Ziel der 16. Etappe der Tour de France 2016
Anfahrt zum Ziel der 16. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: ASO)

 

Radsport-Tipp-Experte und Schweiz-Kenner Yves Niederhäuser () ist für uns mal die letzten Kilometer der Etappe abgefahren. Im Video unten seht ihr die Brücke und den Anstieg kurz vor dem Ziel.

 

 

Die Favoriten

Die Anfahrt zum Ziel ist für die reinen Sprinter keine leichte Angelegenheit. Zwar sind die letzten 1000 Meter flach, doch die Rampe zuvor kann viel Kraft kosten. Vielleicht zu viel, um am Ende gegen die endschnellen und bergfesten Klassikerfahrer wie Peter Sagan bestehen zu können. So stellt sich die Frage, ob die reinen Sprinterteams nach den Anstrengungen der  letzten Tage viel Kraft investieren wollen, einer möglichen Ausreißergruppe hinterher zu jagen. Es könnte also sein, dass sich nicht viele Teams finden, die arbeiten wollen und so einen Fahrer in die Gruppe mitschicken. Dies erhöht natürlich die Chance für die Gruppe, durchzukommen. Doch vielleicht fühlt sich auch Andre Greipel stark und schickt gemeinsam mit Bryan Coquard seine Helfer zur Nachführarbeit.

Einen Mann, den man in jedem Szenario auf der Rechnung haben muss, ist Fabian Cancellara. Für den Altmeister ist es ein Heimspiel bei seiner letzten Tour. Er ist bis in die Haarspitzen motiviert und wird auf dem Pflasterstück und dem Anstieg zeigen wollen, was er drauf hat. Es wäre ein fantastisches Tour-Happy-End für eine herausragende Karriere. Das wissen alle Fahrer im Peloton, und so wird sein Hinterrad ein sehr beliebter Platz sein.

 

***** Peter Sagan, Fabian Cancellara
**** Michael Matthews, Alexander Kristoff
*** Andre Greipel, Bryan Coquard, John Degenkolb
** Mark Cavendish, Christophe Laporte
* Marcel Kittel, Daniel Mclay

 

 

Start: 12:55 Uhr
Ziel: ca. 17:30