Die 17. Etappe der Tour de France 2016 bringt das Peloton in die Alpen. Die 184 Kilometer lange Etappe ist der Auftakt der vier entscheidenden Tage in den Bergen. In Finhaut-Emosson erwartet die Fahrer eine sehr schwere Bergankunft. Direkt nach dem Ruhetag könnte es hier zu großen Überraschungen kommen.

 

Die Strecke

Nach dem Start in Bern geht es die ersten 65 Kilometer flach gen Süden. Dann warten zwei Anstiege der dritten Kategorie, ehe das Feld nach einer langen Abfahrt in Aigle das Rhone Tal erreicht. Nach 30 flachen Kilometern entlang der Rhone steht 34,5 Kilometer vor dem Ziel der Zwischensprint an. Danach beginnt das harte Finale.

Das Profil der letzten Kilometer der 17. Etappe der Tour de France 2016
Das Profil der letzten Kilometer der 17. Etappe der Tour de France 2016

In Martigny beginnt 31 Kilometer vor dem Ziel der Anstieg zum Col de la Forclaz. Die 13 Kilometer sind gleichförmig steil und mit 7,9 % im Schnitt durchaus anspruchsvoll. Nach einer kurzen Abfahrt wartet der Schlussanstieg zur Emosson-Staumauer in 1960 Metern Höhe (10,4 km, 8,4 %).

Im unteren Teil geht es gut 4 Kilometer noch moderat bergan, doch die letzten sieben Kilometer sind sehr steil. Die letzten knapp 1000 Meter zum Ziel sind extrem steil. Die meisten Fahrer kennen die Auffahrt vom Critérium du Dauphiné 2014. Bauke Mollema war vor zwei Jahren nicht dabei, hat sich den Anstieg aber vor der Tour genau angeschaut. „Das ist die schwerste Bergankunft dieser Tour“, sagte Mollema bei der Pressekonferenz am Ruhetag in Bern.

 

Die Favoriten

Durch die lange flache Anfahrt zum Finale ist es sehr gut möglich, dass sich eine große Fluchtgruppe weit genug absetzt und wir zwei Rennen in einem erleben. Die Ausreißer machen den Etappensieg unter sich aus, während die Tour-Favoriten im Finale um Sekunden kämpfen. Für starke Kletterer in der Ausreißergruppe gibt es einige heiße Kandidaten. Ilnur Zakarin, Pierre Rolland, Serge Pauwels, Thomas De Gendt, Ruben Plaza, Deryl Impey oder auch Alexis Vuillermoz dürfte diese Etappe liegen. Gut möglich, dass auch die Favoritenteams einen Fahrer in die Gruppe mitschicken, um so im Finale noch einen möglichen Helfer für den Kapitän zu haben.

Im extrem steilen Finale ist ein Schlagabtausch der Topfahrer zu erwarten. Hat einer der Kapitäne einen schwachen Tag, kann er hier viel Zeit verlieren. Immer wieder haben Fahrer nach Ruhetagen Schwierigkeiten, in den Rennrhythmus zu finden. Auch Bauke Mollema, aktuell mit 1:47 min Rückstand der größte Konkurrent von Chris Froome, verlor im letzten Jahr jeweils nach den Ruhetagen viel Zeit. Doch in diesem Jahr scheint der 29-Jährige so stark wie nie zuvor. Das gilt auch für Romain Bardet, der im letzten Jahr ebenfalls nach den Ruhetagen viel Zeit verlor. Gespannt darf man auf Nairo Quintana sein. Der Kolumbianer machte bislang nicht den erwartet starken Eindruck. Will er die Tour gewinnen, muss er angreifen, denn mit drei Minuten Rückstand auf Froome ist das Gelbe Trikot schon sehr weit weg. Während für Mollema der Platz auf dem Podium ein großer Erfolg wäre, geht es für Quintana nur um den Sieg, denn Zweiter war er bereits 2013 und 2015. Abwarten und verstecken funktioniert an diesem steilen Schlussanstieg sowieso nicht. Doch wie Fahrer immer so schön betonen – man braucht am Ende die Beine für einen Angriff. Ist Froome und seine Helfer so stark wie bisher, könnte eine Vorentscheidung um den Toursieg fallen.

 

***** Chris Froome
**** Nairo Quinatna, Bauke Mollema, Ilnur Zakarin
*** Richie Porte Romain Bardet, Alexis Vuillermoz
** Adam Yates, Fabio Aru, Diego Rosa, Mikel Nieve
* Daniel Martin, Joaquim Rodriguez, Daniel Navarro

 

Start: 12.15 Uhr
Ziel: ca. 17:00 Uhr