Anna van der Breggen hat das olympische Straßenrennen von Rio gewonnen. Die Niederländerin siegte nach 136,9 Kilometern im Sprint vor der Schwedin Emma Johansson und der Italienerin Elisa Longo Borghini. Die Amerikanerin Mara Abbott, die bis kurz vor dem Ziel allein an der Spitze lag, wurde Vierte.

Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz der Niederländerin Annemiek van Vleuten. Die 33-Jährige lag allein an der Spitze, als sie in der Abfahrt vom letzten Anstieg stürzte und mit dem Rücken auf den Bordstein krachte. Nach Informationen des niederländischen Verbandes ist Van Vleuten bei Bewusstsein. Wie schwer die Verletzungen sind, ist noch nicht bekannt.

Update 8.8.2016: Van Vleuten hat sich nach Informationen des niederländischen Radsportverbandes drei Frakturen an der Lendenwirbelsäule und eine Gehirnerschütterung zugezogen.

Gemeinsam mit Abbott hatte sich Van Vleuten zuvor am letzten Anstieg aus einer kleinen Spitzengruppe abgesetzt. In der Abfahrt konnte Abbott der Niederländerin nicht folgen. Nach dem Sturz von Van Vleuten lag Mara Abbott allein an der Spitze, wurde jedoch wenige Meter vor dem Ziel eingeholt.

Die deutsche Mannschaft bestimmte lange das Rennen. Zunächst kontrollierte das Team das Geschehen, dann versuchte man auf der Windkante das Feld zu dezimieren. Später war Trixi Worrack in einer starken Fluchtgruppe vertreten. Am Ende war Lisa Brennauer als 19. die beste deutsche Fahrerin.

„Das war nicht das Ergebnis was wir erhofft hatten“, sagte Lisa Brennauer. „Unterwegs lief es sehr nach Plan, wir waren überall dabei, in jeder Gruppe fuhr eine von uns, wir haben das Rennen geprägt. Super, dass Trixi es auch in die letzte Gruppe bis zum Schlussanstieg geschafft hat. Romy und ich haben dann noch versucht, Claudia (Lichtenberg) zu positionieren, aber es ging ihr heute nicht gut. Ich hoffe jetzt, mich gut zu erholen, um neue Kräfte für das Zeitfahren am Mittwoch zu sammeln“.

„Mein Körper war leer, ich hatte vor zwei Nächten Durchfall und habe mich nicht gut gefühlt, da hat man auf so einem schweren Kurs keine Chance, “ sagte Claudia Lichtenberg. „Das ganze Rennen war für mich eine einzige Quälerei. Ich bin maximal frustriert. Das ganze Jahr hofft man, dass es gut läuft, bereitet sich optimal vor und dann so etwas. Vor drei Tagen bin ich den Berg noch doppelt so schnell hochgefahren. Aber das Leben geht weiter.“