Die neunte Etappe der 71. Spanienrundfahrt scheint wie gemacht für eine Ausreißergruppe. Nach dem Start geht es direkt bergan und so können sich starke Fahrer schnell absetzen. Danach folgt ein langes Flachstück und erst im Finale wird es wieder anspruchsvoll. Für die Klassementfahrer gilt es vor allem im Schlussanstieg keine Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren. Es ist kein extrem schwerer Tag, doch erneut müssen mehr als 2500 Höhenmeter überwunden werden.

 

Die Strecke

Der Parcours führt den ganzen Tag in nordwestliche Richtung. Nach dem Start geht es bergan und so ist damit zu rechnen, dass sich eine kletterstarke Ausreißergruppe formiert. Ist aus Sicht des Movistar-Team ein zu gefährlicher Fahrer in der Gruppe vertreten, bleiben nach der kurzen Abfahrt noch 40 Kilometer bis zum nächsten Anstieg, um die Gruppe zurückzuholen.

Nach 50 Rennkilometern steht der Alto de San Isidro an. Es ist ein 11 Kilometer langer Anstieg mit durchschnittlich 3% Steigung. Nach einer langgezogenen Abfahrt von fast 50 Kilometern beginnt 55 Kilometer vor dem Ziel das Finale der Etappe.

Es folgen drei Bergwertungen der 3. Kategorie: Alto de Sto. Emiliano (6,2 km /4,7%),  Alto de San Tirso (5,1 km / 3,9 %) und Alto de la Manzaneda (3,6 km / 6,9%).

Karte &Profil der letzten Kilometer der 9. Etappe der Vuelta 2016
Karte & Profil der letzten Kilometer der 9. Etappe der Vuelta 2016

Der Schlussanstieg zum Alto del Naranco ist 5,7 Kilometer lang und im Schnitt 6,2% steil. Er ist nicht zu vergleichen mit der üblen Rampe vom Vortag und so sind auch keine großen Zeitabstände zwischen den Klassementfahrern zu erwarten.

 

Die Favoriten

Diese Etappe ist wie gemacht für eine starke Fluchtgruppe. Sollte kein Fahrer dabei sein, der im Gesamtklassement eine Gefahr darstellt, wird man bei den Favoritenteams keine unnötige Kraft investieren. Es stehen noch harte Tage an und es gilt die Kräfte zu schonen.

Heiße Kandidaten für eine Fluchtgruppe sind Luis Leon Sanchez, Thomas de Gendt, Alexandre Geniez oder auch Simon Clarke.  Auch Nathan Haas und Joe Dombrowski haben gute Form und könnten ihr Glück versuchen. Wir hoffen auch ein wenig drauf, dass Johannes Fröhlinger den Sprung in Fluchtgruppe schafft, damit er uns im Twitter-Tagebuch ausführlich berichten kann.

Auch die Schweizer Marcel Wyss und Mathias Frank fühlen sich auf diesem Terrain sehr wohl und haben ihre herausragende Form in den letzten Tagen schon unter Beweis gestellt. Die Liste der möglichen Ausreißer ließe sich mit Huzarski, Warbasse und Goncalves locker fortführen.

Im Kampf um den Rundfahrtsieg wird diese Etappe nicht vorentscheidend sein. Doch nach den schweren Tagen ist es schon möglich, dass einer der Favoriten einen schwächeren Tag hat und am Ende einige Sekunden einbüßt. Der Schlussanstieg ist nicht sonderlich steil und gleichmäßig. Er kommt den Puncheuren entgegen und vielleicht versucht das Movistar-Team die Konkurrenz weiter unter Druck zu setzen und schickt Alejandro Valverde in die Attacke. Doch mehr als ein paar Sekunden kann man hier nicht herausholen und so dürfte die große Schlacht ausbleiben und die Abstände klein bleiben. Sollte jedoch einer der Konkurrenten Schwächen offenbaren, wird das eiskalt ausgenutzt.

 

***** –
**** Luis Leon Sanchez, Alejandro Valverde, Esteban Chaves
*** Simon Clarke, Nairo Quintana, Simon Yates, Gianluca Brambilla
** Chris Froome, Alberto Contador, Samuel Sanchez, Ben Hermans
* Mathias Frank, José Gonçalves, Sergio Pardilla, George Bennett

 

Start: 13:23 Uhr
Ziel: ca. 17:30 Uhr