Die 17. Etappe bietet den Fahrern nach dem zweiten Ruhetag kein lockeres Einrollen. Es ist eine schwere Etappe mit einem brutal harten Finale bei sehr hohen Temperaturen. Vier Anstiege sind während der 177,56 Kilometer zu bewältigen. Der Schlussanstieg ist zwar nicht sonderlich lang, aber extrem steil – mit Passagen von mehr als 20 % Steigung. Etappen nach einem Ruhetag können sehr speziell verlaufen und für einige Fahrer eine unangenehme Überraschung bereithalten. Spannung garantiert.
Die Strecke
Vom Start in Castellón führen nur die ersten 17 Kilometer flach entlang der Küste. Dann wartet mit dem Alto del Desierto de las Palmas der erste schwere Brocken. Der Anstieg ist 7,3 Kilometer lang und durchschnittlich 5,1 % steil. Gut möglich, dass sich erst hier die Gruppe des Tages bildet und das Feld in mehrere Gruppen zerfällt.
Nach einer Abfahrt geht es wellig weiter und bei Rennkilometer 68 folgt der nächste Anstieg. Der Alto de la Serratella ist mit 14,5 Kilometer recht lang, aber mit nur 3,6 % durchschnittlicher Steigung als Berg der 2. Kategorie eingestuft. Nach dem dritten Anstieg des Tages, dem Alto de Benasal (11,2 km/3%) folgt eine Abfahrt und ein welliges Stück bis zum Fuße des Schlussanstiegs.
Der Aufstieg zum Alto Mas de la Costa ist nur 3,8 Kilometer lang, aber im Schnitt 12,5 % steil. Auf dem letzten Kilometer geht es mit mehr als 20 % extrem steil bergan. Es ist eine üble Rampe zum Ziel, die den Fahrern alles abverlangen wird.
Die Favoriten
Nach dem Ruhetag und durch den schweren Beginn der Etappe könnte sich eine starke Ausreißergruppe formieren. Wenn kein Fahrer dabei ist, der für Leader Nairo Quintana gefährlich werden könnte, haben die Ausreißer gute Chancen durchzukommen. Für eine starke Gruppe kommen natürlich wieder Ben Hermans, Luis Leon Sanchez, Alexandre Geniez, und Robert Gesink in Frage. Aber auch Egor Silin, Kenny Elissonde, Gianluca Brambilla und Louis Meintjes sind heiße Kandidaten.
Doch vielleicht nutzen auch die Klassementfahrer den ersten Anstieg um die Konkurrenz nach dem Ruhetag zu testen. Nicht alle Fahrer finden sofort nach einem Ruhetag den richtigen Tritt, und so ist es nicht ausgeschlossen, dass Chris Froome oder Alberto Contador versuchen Nairo Quintana in Bedrängnis zu bringen. Ob die Gruppe des Tages eine Chance hat durchzukommen, hängt vom Rennen der Favoriten ab. Spätestens am extrem steilen Schlussanstieg wird es zum Kampf zwischen Chris Froome und Nairo Quintana kommen. Doch anders als noch vor ein paar Tagen, muss Froome angreifen, denn sein Rückstand ist wohl zu groß, um im flachen Zeitfahren das Rote Trikot zu übernehmen.
***** Nairo Quintana, Chris Froome
**** Louis Meintjes, Ben Hermans, Alberto Contador
*** Robert Gesink, Kenny Elissonde, Michele Scarponi
** Alexandre Geniez, Luis Leon Sanchez, George Bennett
* Gianluca Brambilla, Samuel Sanchez, Andrey Zeits
Start: 12:40 Uhr
Ziel: ca. 17:30 Uhr
