Pierre Latour (Ag2R) hat die vorletzte Etappe der 71. Spanienrundfahrt gewonnen. Der 22-jährige Franzose setzte sich nach 193,2 Kilometern von Benidorm zum Alto de Aitana im Sprint vor Darwin Atapuma (BMC) durch. Dritter wurde Fabio Felline (Trek-Segafredo). Mathias Frank (IAM) landete auf Platz vier.

Latour gehörte zu einer großen Ausreißergruppe, die sich in einer schnellen Anfangsphase erst nach rund 80 Rennkilometern gebildet hatte. Auf den letzten Kilometern des Schlussanstiegs lieferte er sich mit Darwin Atapuma einen harten Kampf und konnte sich auf den letzten Metern durchsetzen.

 

Im Kampf um den Gesamtsieg kontrollierte das Movistar-Team das Rennen. Im Schlussanstieg konnte Nairo Quintana (Movistar) alle Attacken von Chris Froome (Sky) abwehren und sprintete auf den letzten Metern noch vor Froome über die Linie. Chris Froome applaudierte Quintana, der damit vor seinem ersten Vuelta-Triumph steht. Auf der Schlussetappe wird das Rote Trikot traditionell nicht mehr angegriffen.

Im Kampf um das Bergtrikot schnappte sich Omar Fraile doch noch die Führung. Er sammelte am ersten Anstieg des Tages die Punkte und übernimmt das Trikot von Kenny Elissonde. Auf der Schlussetappe gibt es keine Bergpunkte mehr zu holen und Fraile steht vor der Titelverteidigung.

Mit Tagesrang drei übernimmt Fabio Felline die Führung in der Punktewertung. Er führt nun mit drei Punkten Vorsprung auf Nairo Quintana.

Mit einer cleveren Attacke am vorletzten Berg sicherte sich Esteban Chaves (Ortica-BikeExchange) doch noch den dritten Gesamtrang. Er holte mehr als eineinhalb Minuten auf Alberto Contador heraus und zog am Madrilenen vorbei.

 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde schnell gefahren und attackiert. Im ersten Anstieg konnte sich Kenny Elissonde einige Sekunden absetzen und spekulierte auf die Punkte an der Bergwertung. Doch er griff zu früh an, wurde noch überholt und ging leer aus. Sein Rivale im Kampf um das Bergtrikot, Omar Fraile, timte seine Attacke perfekt, sicherte sich die Punkte und übernahm am ersten Anstieg die Führung in der Bergwertung,

Nach der Abfahrt formierte sich eine Ausreißergruppe mit Luis Leon Sanchez (Astana), Robert Gesink (Lotto NL Jumbo), Laurent Didier (Trek-Segafredo), Jan Bakelants (AG2R), Mathias Frank (IAM Cycling), Rudy Molard (Cofidis) und Pavel Kochetkov (Katusha).

Im Feld forcierte Chris Froome gemeinsam mit seinem Teamkollegen Michal Golas das Tempo und versuchte eine Lücke zu reißen. Doch Nairo Quintana fuhr sehr aufmerksam und blieb am Hinterrad des Briten.

Die Ausreißer wurden wieder eingeholt und erneut gab es mehrere Attacken. Zwischenzeitlich befand sich auch Alejandro Valverde gemeinsam mit Dani Moreno in einer Verfolgergruppe, doch sie wurden wieder eingeholt.

Erst nach 80 Kilometer stabilisierte sich die Situation. Luis Leon Sanchez (Astana) und Rudy Molard (Cofidis) lagen an der Spitze, dahinter eine 15 Fahrer starke Verfolgergruppe mit Jose Joaquin Rojas (Movistar), Yuri Trofimov (Tinkoff), David Lopez (Sky), Darwin Atapuma (BMC), Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Damien Howson (Orica-BikeExchange), Fabio Felline (Trek-Segafredo), Pierre Latour (AG2R), Pavel Kochetkov (Katusha), Bart De Clercq (Lotto-Soudal), Ben King (Cannondale-Drapac), Mathias Frank & Clément Chevrier (IAM), Valerio Conti (Lampre-Merida) und Lilian Calmejane (Direct Energie).

Knapp 46 Kilometer vor dem Ziel attackierte Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) und setzte sich ab. In der Abfahrt wartete sein Kollege Damien Howson und machte das Tempo für Chaves. Alberto Contador machte in der Verfolgung das Tempo. Über den Gipfel der vorletzten Bergwertung, 44,8 Kilometer vor dem Ziel, zog das Sky-Team durch, doch Quintana war sehr wachsam und blieb an Froomes Hinterrad.

Das Finale

In den 21 Kilometer langen Schlussanstieg gingen Molard und Sanchez mit einem Vorsprung von etwas mehr als eineinhalb Minuten auf die Verfolgergruppe, aus der sich Kochetkov und Chevrier gelöst hatten.

Esteban Chaves hatte bis zum Schlussanstieg bereits zwei Minuten auf Alberto Contador herausgefahren.

Im Schlussanstieg ließ Sanchez Molard schnell stehen, doch die Verfolger kamen immer näher. Etwa vier Kilometer vor dem Ziel holten Darwin Atapuma, Pierre Latour und Mathias Frank Sanchez ein, Atapuma attackierte sofort und setzte sich allein ab. Latour und Frank versuchten zu folgen. Latour schloss auf und lieferte sich mit Darwin Atapuma einen packenden Fight. Am Ende konnte sich der junge Franzose durchsetzen.

Chris Froome attackierte mehrfach, doch Nairo Quintana konnte jeden Angriff parieren.