Esteban Chaves

Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) hat die 110. Austragung des Radsportmonuments Il Lombardia gewonnen. Der Kolumbianer setzte sich nach 241 Kilometern in Bergamo im Sprint gegen Diego Rosa (Astana) und Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) durch. Vierter wurde Romain Bardet (Ag2r), der wenige Sekunden nach dem Trio das Ziel erreichte.

„Es ist unglaublich, ich kann nicht glauben, ich habe Lombardia gewonnen“, sagte Chaves im Ziel. „Ich bin hier in der Lombardei bei Coldeportes Profi geworden, habe hier in Bergamo zwei Jahre gewohnt, und jetzt habe ich das Rennen gewonnen. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes und ich möchte bei allenvon Orica-BikeExchange bedanken. Ich bin wirklich glücklich und bin richtig stolz auf mein Team“, so Chaves.

Die Vorentscheidung fiel etwa 35 Kilometer vor dem Ziel, als Esteban Chaves direkt nach einer Abfahrt das Tempo im Aufstieg nach Selvino forcierte. Gemeinsam setzte sich Chaves mit Uran und Bardet aus der bereits sehr kleinen Favoritengruppe ab. Diego Rosa setzte wenig später nach und schaffte noch einmal den Anschluss.

Im letzten kurzen Anstieg, etwa 3 Kilometer vor dem Ziel konnte Romain Bardet nicht mehr folgen und fiel zurück. Rosa attackierte auf den letzten Kilometern mehrfach, konnte sich jedoch nicht absetzten und so fiel die Entscheidung im Sprint. Chaves wartete lange ab und schob sich auf den letzten Metern vorbei. Er ist der erste kolumbianische Sieger des traditionsträchtigen Rennens.

 


So lief das Rennen

Kurz nach dem Start machten sich vier Fahrer aus dem Staub. Damiano Caruso (BMC), Stefan Denifl (IAM), Mickael Cherel (AG2R-LaMondiale) und Rudy Molard (Cofidis) fuhren schnell einige Minuten Vorsprung heraus. Im Anstieg zum Valcava, nach etwas mehr als 140 Rennkilometern fielen Denifl und Cherel aus der Spitzengruppe zurück.
Rund 80 Kilometer vor dem Ziel lösten sich Jan Bakelants (Ag2R) and Romain Hardy (Cofidis) aus dem Feld und bildeten für einige Kilometer die Verfolgergruppe. Im Feld machten vor allem Movistar und auch das FDJ-Team das Tempo.

In den schweren Anstieg nach Sant’Antonio Abbandonato, etwa 64 Kilometer vor dem Ziel, ging das Spitzenduo mit rund 2:40 Minuten auf die Verfolger und knapp drei Minuten auf das Feld. Caruso ließ Molard im Anstieg stehen und fuhr allein an der Spitze. Kurz vor dem Gipfel gab es mehrere Attacken der Favoriten aus dem klein gewordenen Feld. Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) setzte sich ab und Diego Rosa (Astana), Davide Villela (Cannondale-Drapac) und Pierre Latour (AG2R) folgten. In der Abfahrt rollten die anderen Favoriten wieder heran, doch es wurde immer wieder attackiert.

So formierte sich eine 16 Fahrer kleine Favoritengruppe mit Romain Bardet, Warren Baguil, Alejandro Valverde, Esteban Chaves, Rigoberto Uran, Diego Rosa und auch Fabio Aru. 44 Kilometer vor dem Ziel wurde Caruso von der kleinen Favoritengruppe eingeholt.

Die Vorentscheidung

In der Abfahrt vor dem letzten langen Anstieg nach Selvino, etwa 35 Kilometer vor dem Ziel, wurde sehr schnell gefahren und die Gruppe fiel etwas auseinander. In den ersten Metern des Anstieges rollten wieder einige Fahrer heran und in dieser Situation griff Esteban Chaves an und setzte sich gemeinsam mit Romain Bardet und Rigoberto Uran ab.

Bei den Verfolgern schauten alle auf Fabio Aru und so schickte er seinen Helfer Diego Rosa nach vorn. Tatsächlich schaffte Rosa den Anschluss an die Spitze.

Das Quartett arbeitete gut zusammen und in der Verfolgergruppe war nur das Movistar-Team von Alejandro Valverde mit zwei Fahrern vertreten. Giovani Visconti leistete viel Arbeit, aber sie kamen nicht an die Spitze heran.