Die ASO, der Veranstalter der Tour de France, hat am Dienstag in Paris die Strecke der 104. Tour de France präsentiert. Es ist ein ausgewogener Parcours, ohne Mannschaftszeitfahren und Kopfsteinpflaster, der wohl keinen Fahrertyp bevorteilt. Es gibt zwar nur drei Bergankünfte, aber durchaus gute Gelegenheiten für die starken Kletterer Zeit gutzumachen.
Das Team um Renndirektor Christian Prudhomme gibt sich sichtbar Mühe, für ein spannenderes und weniger kontrolliertes Rennen zu sorgen. Auch das Thema, die Teams zu reduzieren, um es starken Mannschaften schwerer zu machen das Rennen zu kontrollieren, wurde angesprochen. Man habe die UCI gefragt, ob man die Teamstärke reduzieren dürfe, hieß es in der Pressekonferenz. Bislang gibt es aber keine Anzeichen, dass das Reglement in diese Richtung geändert wird.
Die Strecke führt zunächst von Düsseldorf nach Süden in die Vogesen, wo die erste Bergankunft ansteht. Danach geht es ins Jura, mit einer extrem schweren Etappe nach Chambery. Anschließend führt ein Transfer das Peloton nach Westen und dann stehen wenige Tage später die Pyrenäen an. Über das Zentralmassiv geht es in die Alpen.
Neu ist, dass alle Etappen vom Start bis ins Ziel in voller Länge übertragen werden. Außerdem wird es auch ein Frauenrennen zum Izoard geben. Die Frauen tragen das Rennen streckenweise auf dem gleichen Kurs wie die Etappe der Männer aus.
Start in Deutschland
Zum Auftakt steht ein 13 Kilometer langes Einzelzeitfahren am 1. Juli in Düsseldorf an. Der Parcours des Zeitfahrens ist flach und verläuft entlang des Rheinufers – eine gute Gelegenheit für Zeitfahrweltmeister Tony Martin, sich das erste Gelbe Trikot der Tour 2017 zu holen.
Es ist der erste Grand Depart auf deutschem Boden seit 1987, als die Tour de France in West-Berlin startete. Zuvor begann die Rundfahrt 1965 (Köln) und 1980 (Frankfurt am Main) in Deutschland.
Die zweite Etappe führt von Düsseldorf aus in Richtung Osten, wo in Grafenberg die erste Bergwertung der Tour 2017 ausgetragen wird. Danach geht es durch Erkrath und Mettmann, bevor die Strecke in einer Schleife zurück zum Rhein führt. Über Mönchengladbach, Jülich und Aachen führt der Parcour zum Etappenziel in Lüttich.
Alle Berggebiete Frankreichs werden eingebunden
Im weiteren Verlauf der Rundfahrt werden nach 25 Jahren Pause alle fünf Berggebiete Frankreichs eingebunden: die Vogesen, das Jura, die Pyrenäen, das Zentralmassiv und die Alpen.
Den ersten Schlagabtausch der Tour-Favoriten wird es in den Vogesen am steilen Planche des Belles Filles geben. Die Königsetappe wird bereits am Ende der ersten Woche ausgetragen und verbindet die Jura-Anstiege zwischen Nantua und Chambéry. Die Anstiege zum Col de la Biche, Grand Colombier und Mont du Chat sorgen für 4.600 Höhenmeter im Tagesprogramm.
Die nächste Kletterpartie steht dann in den Pyrenäen an. Die 12. Etappe führt über den schweren Porte de Bales und endet am steilen Peyragudes. Am folgenden Tag, dem französischen Nationalfeiertag, ist ebenso Spannung garantiert. Denn auf der nur 100 Kilometer langen Etappe durch die Pyrenäen wird es sicher ein schnelles Rennen geben.
Die Vorentscheidung um den Gesamtsieg dürfte dann in den Alpen fallen. Zum ersten Mal in der Geschichte wird der berühmte Izoard in den Alpen zum Ziel einer Tour-Etappe.
In Marseille wird am vorletzten Tag das zweite Einzelzeitfahren ausgetragen, ehe am Schlusstag die Sprinter zum Zug kommen.
Insgesamt bekommen die Sprinter wohl in Lüttich, Vittel, Troyes, Nuits-Saint-Georges, Romans-sur-Isèredem und auf dem Champs-Élysées in Paris ihre Chancen auf Etappensiege.
Die Etappen der Tour de France 2017:
1. Etappe (1. Juli) | 13 km Einzelzeitfahren| Düsseldorf
2. Etappe (2. Juli) | 202 km | Düsseldorf – Lüttich
3. Etappe (3. Juli) | 202 km | Verviers – Longwy
4. Etappe (4. Juli) | 203 km | Mondorf-les-Bains – Vittel
5. Etappe (5. Juli) | 160 km | Vittel – Le Planche des Belles Filles (Bergankunft)
6. Etappe (6. Juli) | 216 km | Vesoul – Troyes
7. Etappe (7. Juli) | 214 km | Troyes – Nuits-Saint-Georges
8. Etappe (8. Juli) | 187 km | Dole – Station des Rousses
9. Etappe (9. Juli) | 181 km | Nantua – Chambery
Ruhetag (10. Juli) | Dordogne
10. Etappe (11. Juli) | 178 km | Périgueux – Bergerac
11. Etappe (12. Juli) | 202 km | Eymet – Pau
12. Etappe (13. Juli) | 214 km | Pau – Peyragudes (Bergankunft)
13. Etappe (14. Juli) | 100 km | Saint-Girons – Foix
14. Etappe (15. Juli) | 181 km | Blagnac – Rodez
15. Etappe (16. Juli) | 189 km | VLaissac-Sévérac L’Église – Le Puy en Velay
Ruhetag (17. Juli) | Le Puy en Velay
16. Etappe (18. Juli) | 165 km | Le Puy en Velay– Romans-Sur-Isére
17. Etappe (19. Juli) | 183 km | La Mure – Serre-Chevalier
18. Etappe (20. Juli) | 178 km | Briancon – Izoard (Bergankunft)
19. Etappe (21. Juli) | 220 km | Embrun – Salon-de-Provence
20. Etappe (22. Juli) | 23 km | Marseille – Marseille (Einzelzeitfahren)
21. Etappe (23. Juli) | 165 km | Montgeron – Paris Champs-Èlyèes
Le parcours 2017 en 3D / The 2017 route in 3D von tourdefrance
Insgesamt gibt es zehn neue Etappenorte: Düsseldorf (1. Etappe und Start der 2. Etappe), Mondorf-les-Bains (Start der 4. Etappe), Nuits-Saint-Georges (Ziel der 7. Etappe), Nantua (Start der 9. Etappe), Eymet (Start der 11. Etappe), Laissac-Sévérac l’Église (Start der 15. Etappe), Romans-sur-Isère (Ziel der 16. Etappe), La Mure (Start der 17. Etappe), Izoard (Ziel der 18. Etappe) und Salon-de-Provence (Ziel der 19. Etappe)