Platz 4 – Die letzte Etappe der Eneco Tour
Es sind nicht immer die ganz großen Rennen, die den spannendsten Sport liefern. Oft sind die Kleineren weniger kontrolliert und sorgen sportlich für beste Unterhaltung. Was die Eneco Tour 2016 in Sachen Taktik und Spannung bot, war Radsport-Hochgenuss. Allein die letzte Etappe hatte nur die besten Zutaten: Ein enges Gesamtklassement vor dem Start, ein anspruchsvoller Parcours mit vier Passagen der legendären Muur von Geraardsbergen und eine ganze Reihe ambitionierter Rennfahrer.
So knallte es schon 50 Kilometer vor dem Ziel und das Rennen war offen, spannend und mit dem Sturz von Leader Rohan Dennis auch dramatisch. Während sich an der Spitze eine starke und gut harmonierende Fluchtgruppe mit dem späteren Etappensieger Edvald Boasson Hagen und dem Gesamtsieger Niki Terpstra absetzte, war in der Verfolgergruppe das unbeliebteste Radsportspiel im Gange: Ich fahre nicht mit dir, du fährst nicht mit mir. Und mittendrin natürlich Peter Sagan.
Es wollten zwar einige Fahrer gern zur Spitze aufschließen – aber nicht mit Sagan am Rad. Und so wurde munter attackiert und wieder rausgenommen. Allein dabei zuzuschauen, war ein großer Spaß, denn da waren richtige Raketen mit dabei. Doch natürlich klebte Sagan sofort am Hinterrad von John Degenkolb, wenn der atakkierte. Und Sagan hätte mit dem Zeigefinger noch länger in der Luft rühren können, oder einen Pizzateig drehen – zur Zusammenarbeit konnte er niemanden überreden.
Taktik, Spannung, tolle Kulisse – ein herrliches Radrennen.