Im vergangenen Jahr war der Taaienberg die Schlüsselstelle des Rennens. Und wie bei vielen belgischen Rennen zuvor, wurde auch in diesem Jahr der steile Pflasteranstieg zur Tempoverschärfung genutzt.
Jasper Stuyven (Trek-Segefredo) klemmte sich vor das Feld und donnerte den Helling hinauf. Durch einen Massensturz kurz vor dem Taainberg war das Feld ohnehin schon langgezogen und auf rund 35 Fahrer arg dezimiert. Stuyven machte mächtig Dampf und Van Avermaet sprang sofort an sein Hinterrad. Auch Sep Vanmarcke war sehr aufmerksam. Peter Sagan hatte zunächst ein kleines Loch, schloss dann aber bis zum Gipfel scheinbar locker wieder auf.
Es bildete sich eine zehn Fahrer starke Gruppe, zu der Vanmarcke, Sagan, Van Avermaet, Stuyven, Fabio Felline, Oscar Gatto (Astana), Luke Rowe (Sky), Stefan Küng (BMC) und auch Oliver Naesen (Ag2R) gehörten. Vanmarcke hielt das Tempo hoch und die Gruppe fuhr mit einem kleinen Vorsprung in den Eikenberg.
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Vorentscheidung am Eikenberg
Im Eikenberg schlossen zunächst Ian Stannard (Sky) mit einem weiteren Teamkollegen und auch ein Quick-Step-Fahrer zur Gruppe um Sagan auf. Dahinter schien es so, als könnten weitere Fahrer aufschließen.
Doch dann zog Sagan das Tempo erneut an und nur Vanmarcke und Van Avermaet konnten folgen. Kurz vor dem Ende des Eikenbergs holten sie Andriy Grivko (Astana), Thomas Boudat (Direct Energie) und Alexis Gougeard (Ag2r) ein, die sich bereits einige Kilometer vor dem Taaienberg aus dem Hauptfeld abgesetzt hatten. Auch Leigh Howard, der zur frühen Aureißergruppe gehört hatte und zurückgefallen war, gehörte zu dieser Gruppe.
Dahinter hatte sich eine Gruppe um Jasper Stuyven und Luke Rowe gebildet, die nach dem Eikenberg nur wenige Sekunden Rückstand hatte.
Doch bis zum nächsten Anstieg, dem Wolvenberg, hielt die Sagan-Gruppe das Tempo hoch und konnte dann im Anstieg den Vorsprung auf 30 Sekunden ausbauen. Bis auf Vanmarcke und Van Avermaet konnte wieder niemand das Tempo von Sagan mitgehen und Gougeard & Co. mussten reißen lassen.
Das Trio Sagan, Vanmarcke und Van Avermaet blieb bis zum Ziel, überholte die verblieben Ausreißer und sprintete am Ende um den Sieg.
Wieder war Sagan enorm stark, und wieder musste er sich am Ende van Avermaet geschlagen geben. „Ich war sicher nicht der Stärkste heute“, sagte van Avermaet nach dem Rennen. „Man kann nicht immer gewinnen“, erklärte Sagan. „Ich hatte viel gearbeitet und am Ende nicht die Beine. Es war eine Kopie vom Vorjahr, aber das ist vielversprechend für die nächsten Rennen“, so Sagan weiter.
Recht hat er. Denn Sagan macht auch in diesem Jahr das Rennen schwer und sorgt für die Vorentscheidung. Am Ende jubelte wieder Van Avermaet.