Michal Kwiatkowski (Foto: Roth&Roth)

Michael Kwiatkowski (Sky) hat die 11. Strade Bianche gewonnen. Der 26-jährige Pole setzte sich 15 Kilometer vor dem Ziel aus einer kleinen Favoritengruppe ab und fuhr als Solist zum Ziel. Zweiter wurde Greg van Avermaet (BMC). Platz drei ging an Tim Wellens (Lotto-Soudal). Zdenek Stybar (Quick-Step) wurde Vierter.

„Wir sind sehr motiviert hierher gekommen, aber ich hatte nicht erwartet, hier zu gewinnen“, sagte Kwiatkowski nach dem Rennen im Siegerinterview. „Der zweite Sieg hier bedeutet mir sehr viel. Nach dem schweren vergangenen Jahr, gibt mir das natürlich viel Motivation für die weiteren Rennen. Ich hatte die volle Unterstützung des Teams und ich bin sehr glücklich, für die Jungs den Sieg eingefahren zu haben“, so Kwiatkowski.

 


 

Starkes Quartett

Kwiatkowski, Stybar, Van Avermaet und Wellens waren die stärksten Fahrer im Rennen und sorgten früh für die vorentscheidende Selektion. Bereits mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel bildete sich die kleine Favoritengruppe, zu der neben dem Quartett auch Moreno Moser, Tiesj Benoot, Matteo Trentin, Zdenek Stybar, Luke Durbridge, Scott Thwaites, Christopher Juul Jensen, Jasper Stuyven, Edvald Boasson Hagen und Tom Dumoulin gehörten. Zuvor hatte sich das Feld nach einem Sturz geteilt. Gianluca Brambilla war eines der prominenten Sturzopfer. Der Vorjahresdritte musste das Rennen aufgeben. Auch Peter Sagan beendete das Rennen früh, er hatte sich schon vor dem Rennen nicht wohlgefühlt, teilte sein Bora-hansgrohe-Team mit. 

Auf den Schotter-Sektoren übernahmen vor allem Wellens und Stybar die Initiative und es entwickelte sich ein spannendes Rennen. Immer wieder wurde das Tempo forciert und die kleine Gruppe gesprengt. War das Tempo dann wieder etwas raus, schlossen Fahrer wie Tom Dumoulin oder Edvald Boasson Hagen wieder auf. 

 

Thibaut Pinot als Ausreißer

Bereits 37 Kilometer vor dem Ziel holte die Gruppe um Kwiatkowski, Stybar und Wellens die Fluchtgruppe des Tages ein. Jose Goncalves (Katusha-Alpecin), Marco Frapporti (Androni), Truls Engen Korsaeth (Astana), Quentin Jaregui (Ag2r La Mondiale), Simone Andreetta (Bardiani-CSF) und Thibaut Pinot (FDJ) hatten sich früh abgesetzt und fuhren zwischenzeitlich gut fünf Minuten Vorsprung heraus. Doch mit jedem Schotter-Sektor wurde die Gruppe kleiner und der Vorsprung schmolz. Pinot, der ein starkes Rennen zeigte, wurde am Ende sogar noch Neunter. 

 

Das packende Finale

Auf den letzten 50 Kilometern wurde immer wieder attackiert und das Lotto-Soudal-Team und auch Quick-Step versuchten daraus Kapital zu schlagen, dass sie mit zwei Fahrern in der Spitze vertreten waren. Doch auf den vom Regen aufgeweichten Schotterpassagen mit den langgezogenen und steilen Rampen zählten die Kraftreserven. Kwiatkowski gelang 15 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke, nachdem zuvor Zdenek Stybar und Tim Wellens mehrfach versucht hatten, sich abzusetzen. 

 

 

Das Frauenrennen, das vor dem Rennen der Männer ausgetragen wurde, gewann Elisa Longo Borghini (Wiggle High5) vor Katarzyna Niewiadoma (WM3 Energie) und Elizabeth Deignan (Boels-Dolmans).