Richie Porte (Foto: Roth&Roth)

Richie Porte (BMC) hat die siebte Etappe der 75. Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der Australier attackierte etwas mehr als drei Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe aus der Favoritengruppe und fuhr allein zum Sieg. Alberto Contador (Trek-Segafredo) wurde Zweiter. Platz drei ging an Daniel Martin (Quick-Step). Sergio Henao (Sky) wurde Vierter und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung.  

Im Schlussanstieg schickte Alberto Contador früh seinen Helfer Jarlinson Pantano nach vorn und dieser schlug ein hohes Tempo an. Dies zeigte rasch Wirkung und so mussten Simon Yates und Tony Gallopin schnell reißen lassen. 10 Kilometer vor dem Ziel bekam auch Leader Julian Alaphilippe Probleme und verlor den Anschluss. „Ich wusste, dass die Konkurrenz jede Chance nutze will, mich abzuhängen. Am Ende entscheiden die Beine. Ich bin nicht enttäuscht, denn ich habe alles gegeben. Ich habe eine tolle Woche. Ich hatte das Gelbe Trikot, habe eine Etappe gewonnen, worauf ich lange gewartet hatte. Ich kann nicht enttäuscht sein, denn ich habe alles getan, was ich konnte“, sagte Alaphilippe im Ziel.

Die entscheidende Attacke

Fünf Kilometer vor dem Ziel war die Favoritengruppe auf sechs Fahrer geschmolzen – Henao, Contador, Ion Izagirre, Daniel Martin, Richie Porte und Jakob Fuglsang. Als Porte, der in der Gesamtwertung weit zurück liegt und keine Chancen mehr auf den Rundfahrtsieg hat, 3,3 Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnte niemand folgen. Contador und Henao fuhren lange zusammen, doch auf dem letzten Kilometer bekam Henao Probleme und Contador zog davon. Dan Martin zeigte erneut eine starke Leistung und kämpfte sich auf den letzten Metern sogar noch an Henao heran.

Für Porte ist der Sieg bereits der vierte Saisonerfolg und Entschädigung für die Probleme zu Beginn der Rundfahrt. „Die letzten drei Kilometer waren echt hart und ich bin froh, dass ich gewonnen habe“, sagte Porte im Siegerinterview. „Die ersten Tage hier waren natürlich enttäuschend. Aber ich habe ein starkes Team hinter mir und wir haben nie den Glauben verloren. Es tut natürlich gut, jetzt eine Etappe zu gewinnen“, erklärte Porte.

Spannung am Schlusstag

Vor der Schlussetappe liegt Henao in der Gesamtwertung nur 30 Sekunden vor Daniel Martin und 31 Sekunden vor Alberto Contador. Kurz vor dem Ziel in Nizza muss der Col d’Èze bezwungen werden. Dort bietet sich die letzte Chance für einen Angriff. 

„Das war heute eine sehr schnelle Etappe mit einigen schweren Anstiegen.“, sagte Henao nach dem Rennen. „Jeder Fahrer träumt davon, Paris-Nizza zu gewinnen und das Gelbe Trikot zu tragen. Wir werden sehen, was wir machen machen können. Für die Kolumbianer läuft es gerade toll. Ich hoffe natürlich, dass es für Nairo Quintana bei Tirreno-Adriatico und auch für mich hier gut weiter geht.“ 

Zu einer frühen Ausreißergruppe gehörten auf dem 177 Kilometer langen Teilstück von Nice zum Col de la Couillole Jan Polanc (UAE-Emirates), Axel Domont (Ag2r La Mondiale), Omar Fraile (Dimension Data), Lilian Calmejane (Direct Energie) und Delio Fernandez (Delko-Marseille). Als letzter der Ausreißer wurde Calmejane rund 15 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.