Michal Kwiatkowski (Foto: Roth&Roth)

Michal Kwiatkowski (Sky) hat die 108. Austragung des Radsportmonumentes Milano-Sanremo gewonnen. Der 26-jährige Pole setzte sich nach 291 Kilometern von Mailand nach Sanremo hauchdünn vor Peter Sagan (Bora-hansgrohe) durch. Dritter wurde Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors).

„Es ist unglaublich“, sagte Kwiatkowski im Siegerinterview. „Es war viel härter, als im letzten Jahr. Ich weiß nicht, wie viele Fahrer an der Cipressa noch in der ersten Gruppe waren. Alles sah danach aus, dass es einen Massensprint gibt und wir wollten Elia (Viviani) unterstützen. Aber dann ist Sagan gegangen und ich habe alles gegeben um zu folgen. Das ist ein unglaubliches Gefühl, Mailand-Sanremo zu gewinnen“ so Kwiatkowski. 

Im letzten Anstieg, dem legendären Poggio setzte Peter Sagan 6,2 Kilometer vor dem Ziel die vorentscheidende Attacke. Nur Kwiatkowski und Alaphilippe konnten folgen. Das Trio behauptete in der Abfahrt den kleinen Vorsprung und sprintete um den Sieg. Sagan eröffnete den Sprint von vorn, nachdem er bereits den Großteil der letzten Kilometer geführt hatte. Doch Kwiatkowski konnte im letzten Moment sein Vorderrad noch am Weltmeister vorbeischieben und feierte den ersten Sieg bei einem der fünf Monumente. Alaphilippe wurde Dritter.

„Ich habe alles gegeben“, sagte Sagan im Ziel. „Ich habe den Fans ein Spektakel geboten, es war einfach Instinkt, ich wollte etwas probieren. Das ist gut für den Sport und gut für die Fans“, so Sagan.

Den Sprint der Verfolger gewann Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) vor Fernando Gaviria (Quick-Step Floors). John Degenkolb wurde Siebter. 


 

Denz in der Ausreißergruppe des Tages

Die Fluchtgruppe des Tages bildeten Nico Denz (Ag2R La Mondiale), Mattia Frapporti (Androni-Sidermec), Mirco Maestri (Bardiani-CSF), William Clarke + Tom Skujins (Cannondale-Drapac), Ivan Rovny (Gazprom-Rusvelo), Alan Marangoni (Nippo-Fantini), Umberto Poli (Novo Nordisk), Federico Zurlo (UAE Team Emirates) und Julen Amezqueta (Wilier-Selle Italia). Erst an der Cipressa, rund 25 Kilometer vor dem Ziel war ihre lange Flucht beendet.

 

Erst am Poggio ging die Post ab

Die Ausreißer hatten sich früh abgesetzt und das Feld hielt den Abstand unter fünf Minuten. So war die Rennsituation lange Zeit stabil. Rund 45 Kilometer vor dem Ziel setzte Alexin Gougeard (AG2R) die erste Attacke aus dem Feld. Doch er wurde schnell wieder eingeholt.

Vor der Cipresse machte das Bahrain-Merida-Team das Tempo und wenig später waren die Ausreißer gestellt. Das Sunweb-Team um Michael Matthews zeigte sich offensiv. Simon Geschke schloss eine Lücke, nachdem Tim Wellens attackiert hatte. Später machte Tom Dumoulin am Poggio lange das Tempo, bis die Attacke von Sagan kam und sich das Trio absetzte.