Paris-Roubaix 2017: Strecke, Sektoren, Startliste, Zeitplan & Favoriten

Paris-Roubaix trägt den Beinamen „Hölle des Nordens“ zu Recht. Insgesamt 257 Kilometer und 29 Pavé-Sektoren müssen auf dem Weg von Compiegne nach Roubaix bewältigt werden. Satte 55 Kilometer geht es über das üble Pflaster in Nordfrankreich. Das Rennen wird in voller Länge live übertragen und im Velodrome gibt es die große Abschiedsparty von Tom Boonen, der mit der Zieldurchfahrt seine Karriere beendet. 

Die Strecke

Die Strecke von Paris-Roubaix variiert seit Jahren nur wenig. Auch in diesem Jahr führt die Strecke von Compiegne gen Norden ins berühmte Vélodrome de Roubaix. Nach dem Start bleibt genügend Zeit, dass sich die Fluchtgruppe des Tages einige Minuten absetzen kann, ehe das Kopfsteinpflaster erreicht ist. Doch auch 2017 wird das Rennen in voller Länge live übertragen und so ist es gut möglich, dass es erneut einen langen und harten Kampf um die Fluchtgruppe gibt.

In diesem Jahr wird das erste Pflaster-Stück bei Rennkilometer 97 erreicht. Zum ersten Mal seit 1987 sind die beiden Sektoren Briastre (km112.5) und Solesmes (km 116) dabei. Mit den ersten Pflasterstücken beginnt ein erbarmungsloses Ausscheidungsfahren. Vor allem vor den schweren Passagen wird es hektisch im Feld und es wird hart um die Positionen gekämpft. So lange die Kräfte noch vorhanden sind, gibt es in jedes Pflasterstück einen richtigen Sprint, da man schnell hinter einem Sturz aufgehalten werden kann und so jeder vorn fahren will.

Die rennentscheidenden Pflaster-Sektoren sind wohl auch in diesem Jahr der “Trouée d’Arenberg”, „Mons-en-Pévèle“ und der meist für die Vorentscheidung sorgende „Carrefour de l’Arbre”.  Einige Passagen wurden kürzlich renoviert.

Das Finale wird mit dem Wald von Arenberg mehr als 95 km vor dem Ziel eröffnet. Bevor es auf das 2,4 Kilometer lange Pflasterstück der härtesten Sorte geht, wird ein erbitterter Positionskampf geführt. Alle Favoriten wollen vorn im Feld auf das Pflasterstück fahren – so wird das Tempo vor dem Pflaster immer höher und es wird ein echter Sprint bis zum Pflaster gefahren. Mit Vollgas gehts aufs Pavé und wer hier zu weit hinten ist, kann durch Stürze, Defekte und Stau viel Zeit verlieren.

Das Finale

Nach dem Wald von Arenberg wird geschaut wer noch dabei ist. Das harte Ausscheidungsfahren ist eingeläutet und etwa 48,5 Kilometer vor dem Ziel kommt die nächste Schlüsselstelle – der Sektor Mons-en-Pévèle. Sektor für Sektor saugt es den Fahrern die Kraft aus dem Körper. Während sie über die ersten Pflasterpassagen noch zu schweben scheinen, wird ihr Tritt unrund, der ganze Körper arbeitet.

Eine Vorentscheidung könnte erneut im Le Carrefour de l’Arbre fallen. Eines der schwersten Pflasterstücke, 17 Kilometer vor dem Ziel. Hier werden alle Fahrer leiden. Unter tosendem Applaus kämpfen sie sich durch das schmale Spalier. Die Gladiatoren der Landstraße werden hier gefeiert, wie nirgendwo sonst. Man kann in ihren Gesichtern erkennen, dass sie alle Reserven aufbrauchen und die Fans versuchen sie Meter für Meter vorwärts zu schreien, egal ob Erster oder Letzter. Bewunderung, Respekt und Leidenschaft – hier kann man erleben, was Radsport für viele Menschen bedeutet. Und sind die Fahrer vorbei, drängen sich die Fans an die TV-Geräte, schauen zusammen das Finale im Fernsehen an. Wenn sich ein Fahrer hier noch stark fühlt, kann er eine Vorentscheidung erzwingen. 

Das Velodrome

Biegen die ersten Fahrer auf die Radrennbahn ein, wird es laut und irgendwie unwirklich. Es erscheint fast wie in Zeitlupe. Dreckig, am Rande der Erschöpfung wuchten sie sich mit unbändigem Willen vorwärts. Kein runder Tritt mehr, keine Souplesse. Es sind ausgezehrte Männer, die in den tiefsten Ecken ihres Körpers verzweifelt nach Energie suchen. Nur einer kann gewinnen, doch Helden sind sie alle. Denn jeder Fan wünscht sich dies auch einmal erleben zu dürfen.

Die Favoriten

Paris-Roubaix zu gewinnen ist extrem schwer. Neben der mentalen und physischen Stärke ist man vom Glück abhängig. Ein Defekt im falschen Moment, aufgehalten hinter einem Sturz – schon ist das Rennen gelaufen. Auch in diesem Jahr gibt es einige Top-Favoriten. Doch schon einige Male gab es eine echte Überraschung. Johan Vansummerens Sieg 2011 beispielsweise. Er war nicht der stärkste Fahrer im Rennen, hat aber alles richtig gemacht und den größten Moment seiner Karriere erlebt. Unverdiente Sieger gibt es nicht bei Paris-Roubaix.

Die Favoriten für die 115. „Hölle des Nordens“ sind keine Unbekannten. Greg van Avermaet und Peter Sagan zeigen ein herausragendes Frühjahr und haben auch am Sonntag sehr gute Siegchancen. Tom Boonen und John Degenkolb ebenso. Das Rennen übers Pflaster liegt ihnen viel mehr, als die Ronde van Vlaanderen. Beide sind fit und in guter Form. Das trifft auch für Boonens Teamkollege Niki Terpstra zu. Die Überraschung des Frühjahrs, Oliver Naesen kommt ebenfalls gut übers Pflaster. Auch Edvald Boasson Hagen und Dylan van Baarle muss man auf dem Zettel haben.

Gespannt sind wir auch auf die jungen Pflaster-Talente, die auf den Durchbruch warten. Magnus Cort Nielsen, Stefan Küng, Gianni Moscon, Florian Senechal, Mike Teunissen, Jenthe Biermans oder auch Christophe Laporte. Auch Nikias Arndt vom Team Sunweb wird zeigen wollen, dass ihm das Rennen liegt. 

***** John Degenkolb, Greg Van Avermaet, Peter Sagan
**** Zdenek Stybar, Niki Terpstra, Oliver Naesen, Tom Boonen
*** Edvald Boasson Hagen, Arnaud Démare, Dylan van Baarle, Jens Keukeleire
**  Alexander Kristoff, Luke Durbridge, Ian Stannard, Luke Rowe
* Lars Boom, Luke Rowe, Yves Lampaert, Jens Debusschere, Mathew Hayman, André Greipel, Tony Martin

Das Profil des Prolog der Tour de Romandie 2022

Bild 1 von 6

Wetter

Die Meteorologen gehen davon aus, dass es trocken bleibt und auch der leichte Rückenwind keine allzugroße Rolle spielen wird. Es dürfte sehr staubig werden. 

Die Startliste findet ihr hier

Die Sektoren:

Troisvilles to Inchy (2,2km) / Rating : ***
Viesly to Quiévy (1,8) / Rating :***
Quiévy to Saint Python (3,7km) / Rating : ****
Viesly to Biastre (3km) / Rating : ***
Biastre to Solesmes (0,8km) / Rating : **
Vertain to Saint-Martin-sur-Ecaillon (2,3km) / Rating : ***
Verchain-Maugré to Quérénaing (1,6km) / Rating : ***
Quérénaing to Maing (2,5km) / Rating : ***
Maing to Monchaux-sur-Ecaillon (1,6km) / Rating : ***
Haveluy to Wallers (2,5km) / Rating : ****
Trouée d’Arenberg (2,4km) / Rating : *****
Wallers to Hélesmes (1,6km) / Rating : ***
Hornaing to Wandignies (3,7km) / Rating : ****
Warlaing to Brillion (2,4km) / Rating : ***
Tilloy to Sars-et-Rosières (2,4km) / Rating : ****
Beuvry-la-Forêt to Orchies (1,4km) / Rating : ***
Orchies (1,7km) / Rating : ***
Auchy-lez-Orchies to Bersée (2,7km) / Rating : ****
Mons-en-Pévèle (3km) / Rating : *****
Mérignies to Avelin (0,7km) / Rating : **
Pont-Thibault to Ennevelin (1,4km) / Rating : ***
Templeuve (0,5km) / Rating : **
Cysoing to Bourghelles (1,3km) / Rating : ***
Bourghelles to Wannehain (1,1km) / Rating : ***
Camphin-en-Pévèle (1,8km) / Rating : ****
Carrefour de l’Arbre (2,1km) / Rating : *****
Gruson (1,1km) / Rating : **
Willems to Hem (1,4km) / Rating: ***
Roubaix (0,3km) / Rating : *

Start: 11:05 Uhr
Ziel: ~17:00 Uhr

Update: Das Rennen startet 15 Minuten später, da man mit Rückenwind rechnet. Der Neutrale Start wird 11:10 Uhr in Compiegne sein. Der scharfe Start dann entsprechend 15 min später.

Der Zeitplan: