Alejandro Valverde, Fleche Wallonne (Foto: Roth&Roth)

Philippe Gilbert – der fliegende Belgier

Gilbert fuhr die Pflaster-Klassiker mit einer unfassbaren Form. Die Beine wirbelten und der Belgier musste nur lenken – so sah es jedenfalls aus. Auch in den Ardennen wird mit ihm zu rechnen sein. Drei Mal hat er bereits das Amstel Gold Race gewonnen und auf diesem Parcours den WM-Titel 2012 eingefahren. Im Jahr 2011 gelang ihm sogar das Ardennen-Triple. Ob Gilbert noch den Punch vergangener Tage hat, bleibt abzuwarten, aber er ist bergauf stark und hat eine Super-Form. Mit Daniel Martin im Team hat man zudem taktisch eine weitere Option.  

 

Michal Kwiatkowski – ein Mann für große Siege

Der Weltmeister von 2014 ist wie gemacht für die hügeligen Klassiker – kletterstark und endschnell. So hat „Kwiato“ schon einige große Siege gefeiert. In diesem Jahr hat er bereits die Strade Bianche und Mailand-Sanremo gewonnen, kann also locker und zuversichtlich in die Ardennen fahren. Sowohl bergauf, als auch bergab kann Kwiatkowski attackieren und Lücken reißen. Dazu kann er auch den Sprint einer größeren Gruppe gewinnen. Das Amstel hat er bereits gewonnen, die Form passt, da ist einiges möglich. 

 

Daniel Martin – am liebsten immer bergauf 

Der 30-jährige Ire ist vor allem bergauf extrem stark. So liegen dem Leichtgewicht die schweren Rennen in den Ardennen natürlich besonders. Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Martin bereits gewonnen, beim Fleche Wallonne stand er bereits zwei Mal auf dem Podium. Martins Problem ist die fehlende Endschnelligkeit, so muss er fast allein ankommen, um zu gewinnen. Sein Quick-Step-Team hat mit Gilbert und Brambilla weitere Optionen und kann taktisch variabel agieren. Vor allem beim Fleche und in Lüttich wird wohl Martin seine Chance bekommen. 

 

Rui Costa – je schwerer, desto Costa

Vor allem bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sollte man mit dem Ex-Weltmeister rechnen. Drei Mal landete er bereits unter den Top-10, ein Mal stand er auf dem Podium. Je schwerer das Rennen, desto mehr liegt es ihm. Doch auch beim Amstel Gold Race und dem Fleche Wallonne hat der 30-Jährige schon starke Rennen gezeigt. Costa hat ein gutes Gespür für die richtige Attacke und er scheut den Angriff nicht. Sein Team UAE Team Emirates hat mit Diego Ulissi einen weiteren Top-Fahrer dabei und ist so taktisch variabel. Während Ulissi sehr endschnell ist, kann Costa in die Gruppen gehen.  

  

Enrico Gasparotto – stark &clever

Im vergangenen Jahr gewann der 35-jährige Italiener im Trikot des Wanty-Group-Bobert-Teams das Amstel Gold Race, zum zweiten Mal in seiner Karriere. Gasparotto ist ein Mann für das hügelige Terrain. Reichlich Punch, Rennintelligenz und das Näschen für den richtige Moment. In Katalonien lief es vernünftig und beim Pfeil von Brabant hat er gezeigt, dass die Form da ist. Diesen Kerl darf man nicht aus den Augen lassen! 

 

Tim Wellens – bereit für die Ardennen

Beim Pfeil von Brabant konnte man sich davon überzeugen, das Wellens (Team Lotto-Soudal) gut in Form ist. Am Ende wurde er Vierter, hatte aber im Finale gezeigt, was er drauf hat. Vor allem bergauf ist Wellens stark. Doch er traut sich auch mal anzugreifen, wenn andere vielleicht zögern. Vor allem beim Amstel Gold Race kann man mit einer Attacke rechnen, denn das neue Finale wird alle Nicht-Sprinter früher aus der Reserve locken. Einen Fahrer wie Wellens sollte man lieber nicht zu weit weglassen, denn treten kann der 25-jährige Belgier.

 

Michael Woods – ein Mann für die Rampen

Der 30-jährige Kanadier kennt die großen Europäischen Rennen erst seit kurzem, denn er ist lange vor allem in Amerika Rennen gefahren. Woods (Team Cannondale-Drapac) ist ein Typ für die Rampen. Kletterstark mit Punch, ideal für Ardennen. Im vergangenen Jahr wurde er 12. beim Fleche Wallonne und hat gesehen, dass er ganz vorn landen kann. Die Form passt auch und er wird seine Chance bekommen, wenn er sich gut fühlt. Woods scheut nicht die Attacke und könnte für einen Überraschung sorgen. 

 

Diego Ulissi – endschnell und kletterstark

Der 27-jährige Italiener ist clever, bergauf stark und auch endschnell. Diese Kombination ist ideal für die Klassiker in den Ardennen. Bislang hat es für Ulissi zwar für Top-10 Platzierungen gereicht, doch der ganz große Erfolg blieb in den Ardennen aus. Im Team UAE Team Emirates ist mit Rui Costa noch ein weiterer Klassikerfahrer dabei. Vor allem beim Amstel Gold Race muss man mit dem Italiener rechnen. 

 

Rigoberto Uran – kühler Kopf mit starkem Punch

Rigoberto Uran (Team Cannondale-Drapac) hat in den vergangenen Jahren eher einen Bogen um die Ardennen-Klassiker gemacht. Das lag weniger an den Rennen selbst, sondern an seinem Vorbereitungsprogramm auf den Giro d’Italia. Dabei hat Uran bereits gute Erfahrungen gemacht, war 2011 Fünfter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Uran ist 30 Jahre alt, sehr routiniert und lässt sich nicht in Stress versetzen. Zudem ist er ein Klassikertyp und hat vor allem bergauf keine Probleme. Drei Mal stand er bereits bei der Lombardei-Rundfahrt auf dem Podest – läuft es gut für ihn, kann er das in den Ardennen auch schaffen. 

 

Alejandro Valverde – Routinier bei seinen Lieblingsrennen

Zu Alejandro Valverde (Team Movistar) muss man nicht viele Worte verlieren. Er ist wie gemacht für diese Rennen. Kletterstark, endschnell und mit richtig Punch bergauf. Vier Mal hat er den Fleche Wallonne gewonnen, drei Mal die Doyenne und auch in diesem Jahr wird der Sieg bei beiden Rennen nur über ihn führen. Er kommt mit einer Mega-Form aus der Baskenland-Rundfahrt und hat ein starkes Team an seiner Seite.