
Mit 204,5 Kilometern Renndistanz ist der Flèche Wallonne der Kürzeste der drei Ardennen-Klassiker. In diesem Jahr wird das Rennen bereits zum 81. Mal ausgetragen. Die berühmte Mur de Huy ist die Schlüsselstelle des Rennens. Die bis zu 19% steile Rampe wird drei Mal gefahren und ist das dramatische Finale eines hektischen Rennens. Denn auf kleinen Straßen geht es den ganzen Tag auf und ab. „Es ist eigentlich ein einfaches Rennen“, meint Michael Albasini, der schon mehrfach auf dem Podest stand, „Du musst am Ende in der Mur stark sein.“ Denn meist fällt die Entscheidung erst auf den letzten zwei Kilometern des Rennens. Der letzte Sieg eines Ausreißers ist fast 15 Jahre her.
Die Strecke
Nach dem Start in Binche führt die Strecke gen Nordosten. Nach 131 Kilometern steht die erste Côte an, die Côte d’Amay. Die Mur de Huy wird gut 15 Kilometer später das erste Mal erklommen und dann stehen zwei Runden auf einem 29 Kilometer langen Kurs an.

Das Finale
Meist wird das Rennen am finalen Aufstieg zur Mur de Huy entschieden. Doch wer nicht unter den ersten 15 Fahrern in die Rampe fährt, hat kaum noch Chancen auf einen Podest-Platz. Deshalb gibt es auf den letzten Kilometern zum Fuße der Mur einen erbitterten Positionskampf.

Im Anstieg selbst schaut jeder nur auf sich. „Die meisten machen den Fehler, zu früh loszufahren“, erklärt Albasini. Man muss warten können, sich selbst kennen und dann „ganz tief gehen können“, so Albasini. Im Ziel sind alle Fahrer komplett fertig, tief in Sauerstoffschuld. Sie hängen über den Rädern und ringen nach Luft, immer wieder beeindruckend.

Die Favoriten
Nach drei Siegen in Folge und der aktuellen Top-Form, ist Rekord-Sieger Alejandro Valverde auch in diesem Jahr der Top-Favorit. Mit seinem Punch, der Erfahrung und seinem starken Team, ist er das Maß der Dinge. Aber auch Rui Costa (UAE Team Emirates), Ben Hermans (BMC), Tim Wellens (Lotto-Soudal), Samuel Sanchez (BMC) und vor allem Michal Kwiatkowski (Sky) sollte man auf dem Zettel haben. Philippe Gilbert, Wout Poels und Julian Alaphilippe sind leider nicht dabei. Daniel Martin (Quick-Step), Sergio Henao (Sky), Michael Woods (Cannondale-Drapac), Rigoberto Urán (Cannondale-Drapac) und Warren Barguil (Sunweb) gehören zu den Kandidaten für eine Top-Platzierung. Auch Daryl Impey (Orica-Scott), Alexis Vuillermoz (AG2R) und Diego Rosa (Sky) sollte man auf der Rechnung haben. Die Meteorologen gehen von kühlen Temperaturen und eventuell sogar Regen aus. Das wären ideale Bedingungen für Michael Albasini (Orica-Scott).
***** Alejandro Valverde
**** Michal Kwiatkowski, Samuel Sanchez, Daniel Martin
*** Michael Albasini, Michel Woods, Rigoberto Uran, Rui Costa, Alexis Vuillermoz
** Sergio Henao, Daryl Impey, Tim Wellens, Enrico Gasparotto
* Warren Barguil, Diego Ulissi, Diego Rosa, Robert Gesink, Arnauld Jeanesson, Jarlinson Pantano
Die offizielle Startliste gibt es hier
Start: 11:10 Uhr
Ziel: ~ 16:45 Uhr
Die Anstiege
Km 131.5 – Côte d’Amay 1,4 km / 6.7%
Km 138.0 – Côte de Villers-le-Bouillet 1, 2 km / 7.5%
Km 146.5 – Mur de Huy 1,3 km /9.6%
Km 159.0 – Côte d’Ereffe 2,1 km / 5%
Km 169.5 – Côte de Cherave 1,3 / 8.1%
Km 175.5 – Mur de Huy 1,3 km /9.6%
Km 188.0 – Côte d’Ereffe 2,1 km / 5%
Km 199.0 – Côte de Cherave 1,3 km / 8.1%
Km 204.5 – Mur de Huy 1,3 km / 9.6%
Die letzten 10 Sieger
2007 Davide Rebellin
2008 Kim Kirchen
2009 Davide Rebellin
2010 Cadel Evans
2011 Philippe Gilbert
2012 Joachim Rodriguez
2013 Daniel Moreno
2014 Alejandro Valverde
2015 Alejandro Valverde
2016 Alejandro Valverde