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Giro d’Italia 2017: Die Favoriten, die Herausforderer und zwei Geheimtipps

Nairo Quintana (Foto: ROth&Roth)

Der Giro d’Italia 2017 verspricht ein spannendes Rennen um das begehrte Rosa-Trikot. Es sind fast alle der absoluten Top-Rundfahrer am Start. So ist der Giro in diesem Jahr vielleicht sogar härter umkämpft als die Tour. Die Strecke bietet sowohl für die Kletterer, als auch die Zeitfahrer gute Möglichkeiten, Zeit gutzumachen.

Die Top-Favoriten 

 

Nairo Quintana (Team Movistar) – Der erste Teil des Double?

Team Movistar | 27 Jahre alt |  Vueltasieg 2016,  Girosieg 2014

Nairo Quintana bei Tirreno-Adriatico (Foto: Roth&Roth)

Nachdem Nairo Quintana ankündigte, den Giro auf Sieg fahren zu wollen, gab es große Aufregung. Das Team dementierte, dann ruderte Quintana halb zurück und schließlich bekannte man sich doch zum Double-Plan. Das oberste Ziel sei der Sieg bei der Tour de France, so heißt es nun offiziell. Klar, Quintana könnte der erste Kolumbianer werden, der das wichtigste Radrennen der Welt gewinnt. Doch der 100. Giro ist eben auch ein besonderes Rennen. So wird sich Quintana am Double versuchen. Das gelang bekanntermaßen zuletzt Marco Pantani 1998, als er vom späten Tourstart wegen der Fußball WM profitierte und mit allerhand Tempobeschleuniger unterwegs war. Seit Pantani scheiterten alle Giro-Tour-Double-Versuche, zuletzt Contador 2015. Wenn Quintana beim Giro komplett Vollgas geben muss, wird er bei der Tour dafür bezahlen. Man darf also gespannt sein, wie Movistar und Quintana diesen Giro durchziehen.

Berg: 10/10 – Er ist aktuell wohl der stärkste Bergfahrer im Peloton, wenn er in Topform ist.
Zeitfahren: 7/10 – Der Kolumbianer ist ein ordentlicher Zeitfahrer, wird aber auf den insgesamt 69,1 ITT-Kilometern einiges an Zeit auf die starken Zeitfahrer einbüßen.
Form: 9/10 – Nairo Quintana hatte ein gutes Frühjahr, hat Valencia-Rundfahrt und Tirreno-Adriatico gewonnen. Doch der Kolumbianer will auch die Tour gewinnen und wird vielleicht zu Beginn des Giro nicht ganz bei 100% sein. 
Team: 10/10 – Das Movistar-Team bringt eine gute Mischung aus Rollern und Bergfahrern zum Giro, erfahrene Helfer, die auch 3 Wochen lang eine Rundfahrt auf Top-Niveau  bestreiten können.
Taktisches Vermögen: 7/10 – Nairo Quintana ist kein Fahrer, der stets die Offensive sucht. Vielleicht wäre manchmal eine offensivere Fahrweise hilfreich.

Bonus: Poker Face – am Limit, oder bereit für die Attacke, bei Quintana weiß man das nie, als hätte er bei  der „Sphinx“ Pavel Tonkov gelernt.

Schwäche: Nairo Quintana wird ganz genau auf seinen Krafteinsatz achten müssen. Denn mit der Tour de France im Hinterkopf, wird er nur so viel investieren wollen, wie nötig. Doch bei einem solchen Rennen, wie dem 100. Giro mit dieser harten Konkurrenz, kann die Handbremse im Kopf schnell zum Nachteil werden. 

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