Profil des Schlussanstiegs der 14. Etappe des 100. Giro d'Italia

Die 14. Etappe des 100. Giro d’Italia ist nur 131 Kilometer lang. Die ersten rund 120 Kilometer sind flach und das Finale ist ein 11 Kilometer langer Anstieg nach Oropa (Biella). Nachdem die Klassementfahrer zwei ruhige Tage hatten, sind sie nun wieder voll gefordert. Tom Dumoulin hat nach dem starken Zeitfahren einen großen Vorsprung und muss „nur“ am Hinterrad der Konkurrenz bleiben. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn die starken Kletterer haben noch längst nicht aufgegeben und werden in der letzen Giro-Woche alles daran setzen, Dumoulin aus dem Trikot zu fahren. Da könnte diese 14. Etappe durchaus sehr wichtig sein, vor allem für die Moral. Rollt Dumoulin scheinbar mühelos mit Quintana und Co. über die Ziellinie, könnte es diesen einen Dämpfer verpassen. Doch sitzt eine der Attacken, oder können gar mehrere Fahrer Dumoulin distanzieren, schöpfen Dumoulins Konkurrenten Mut für die nächsten harten Bergetappen.

 

Karte der 14. Etappe

Die Strecke

Der Parcours führt von Castellania gen Nordwesten nach Oropa. Die ersten 120 Kilometer sind flach und wenig anspruchsvoll. Die beiden Sprintwertungen werden nach 60,7 bzw. 76,2 Kilometern ausgetragen. Der Schlussanstieg ist 11 Kilometer lang und sehr ungleichmäßig steil. Insgesamt ist die Steigung mit durchschnittlich 6,2% angegeben. Doch die ersten rund 5 Kilometer sind noch recht flach, ehe es zur Mitte des Anstiegs auch Passagen mit 13% Steigung zu bewältigen gilt. Die letzten gut 4 Kilometer sind trotz kurzer flacher Passagen im Schnitt 7,6 % steil. 

Das Profil der 14. Etappe des Giro d’Italia 2017

Dieser Anstieg ist kein Monster-Berg und auch nicht mit dem Anstieg zum Blockhaus zu vergleichen. Aber es ist bereits der 14. Renntag und das Klassement hat eine klare Struktur. Die Rollen sind verteilt und vor allem Nairo Quintana ist gezwungen etwas zu versuchen. Tom Dumoulin wird vor diesem Anstieg wohl weniger bange sein, als vor dem, was ihn noch in den Dolomiten erwartet, aber dennoch wird es ein harter Tag.

Der Schlussanstieg der 14. Etappe des Giro 2017 nach Oropa

 

 

Die Favoriten

Die Etappe ist recht kurz und durch die flache Strecke zum Schlussanstieg wird das Rennen leicht zu kontrollieren sein. Movistar wird unbedingt Zeit gutmachen und Nairo Quintana wieder in Schlagdistanz zum Rosa Trikot bringen wollen. Vielleicht nehmen sie das Rennen in die Hand und mit den zusätzlich 10 Sekunden Zeitbonifikation im Ziel, könnte Quintana den ersten Schritt in Richtung Rosa-Rückeroberung machen.

Sehr große Zeitabstände sind nicht zu erwarten, denn dafür ist der Anstieg nicht schwer genug. Doch wer hier einen schlechten Tag erwischt, kann dennoch einige Minuten verlieren. Neben Quintana gehören die üblichen Verdächtigen zu den Favoriten. Sollte es Quintana nicht gelingen Dumoulin abzuschütteln, könnten andere Fahrer profitieren. So etwa Tanel Kangert, Domenico Pozzovivo oder Dario Cataldo. Denn wenn sie attackieren, während sich die Favoriten belauern, könnte sich eine Chance auf den Etappensieg bieten.

Spannend wäre, zu sehen was passiert, wenn Quintanas Edelhelfer Andrey Amador allein wegfahren könnte. Würden dann Nibali & Co. nur Dumoulin die Arbeit machen lassen? Doch es ist bei dieser Bergankunft eher nicht davon auszugehen, dass Movistar diese Karte spielt. Das heben sie sich wohl für die nächsten Tage auf und versuchen lieber Quintana ein paar Sekunden näher an Dumoulin heranzubringen.

 

***** Nairo Quintana, Thibaut Pinot
****  Adam Yates, Vincenzo Nibali, Bauke Mollema
*** Tom Dumoulin, Domenico Pozzovivo, Steven Kruijswijk
** Andrey Amador,  Ilnur Zakarin, Rui Costa, Pierre Rolland,
* Jan Polanc, Davide Formolo, Pierre Rolland, Tanel Kangert, Dario Cataldo

 

Start: 13:55 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr

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Profil der 16. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

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