Auf den letzten Metern einer sehr schnellen Etappe sprintete Bob Jungels (Quick-Step) zum ersten Etappensieg bei diesem Giro. Der Luxemburger setzte sich nach 199 Kilometer von Valdengo nach Bergamo vor Nairo Quintana (Movistar) und Thibaut Pinot (FDJ) durch.
Jungels attackierte im letzten Anstieg, wenige Kilometer vor dem Ziel und initiierte so eine kleine Gruppe. Denn Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) schloss die Lücke zu Jungels kurz vor dem Gipfel und zog durch. Die anderen großen Favoriten auf den Gesamtsieg folgten. Auch Tom Dumoulin (Sunweb) gehörte wie die anderen Favoriten zur ersten Gruppe und verteidigte so souverän Rosa. Lediglich durch Quintanas sechs Sekunden Zeitbonifikation rückt der Kolumbianer näher an Dumoulin heran.
C’est encore une victoire du Luxembourg aujourd’hui : Bob Jungels remporte le sprint au nez et à la barde de tous les gros favoris ! pic.twitter.com/8f27frMfQs
— la chaine L’ÉQUIPE (@lachainelequipe) 21. Mai 2017
Eine Schrecksekunde erlebte Nairo Quintana, der in einer Abfahrt zu Fall kam, sich aber nicht schwer verletzte. Schwer zu Fall kam Tanel Kangert (Astana), der vor der Etappe auf Rang sieben in der Gesamtwertung lag. Er kollidierte mit einem Verkehrsschild auf einem Fahrbahnteiler und verletzte sich.
Aïe aïe, lourde chute de Tanel Kangert à 10km de l’arrivée. Le coureur estonien est passé par dessus le guidon en percutant le terre-plein. pic.twitter.com/44crjofxVq
— la chaine L’ÉQUIPE (@lachainelequipe) 21. Mai 2017
So lief das Rennen
Vom Start weg wurde extrem schnell gefahren. Die ersten 100 Kilometer wurden in weniger als zwei Stunden zurückgelegt. Es hatte sich eine kleine Gruppe mit Dries Devenyns, Moreno Hofland, Jan Barta, Jeremy Roy und Eugert Zhupa gebildet, doch das Cannondale-Drapac-Team ließ sie nicht fahren. Die Spitzengruppe wehrte sich tapfer und so kam keine Ruhe ins Rennen. Erst nach mehr als 100 Rennkilometern wurde die Gruppe wieder eingeholt und das Gespringe begann von vorn.
Es bildete sich schließlich eine zehn Fahrer starke Gruppe mit Fernando Gaviria, Phil Deignan (Sky), Julien Amezqueta (Wilier-Trestina), Enrico Battaglin (LottoNL-Jumbo), Jacques Janse van Rensburg (Dimension Data), Silvan Dillier (BMC), Enrico Barbin (Bardiani CSF), Rudy Molard (FDJ), Evgeny Shalunov (gazprom-Rusvelo) und Simone Petilli (UAE Team Emirates). Das Feld schnaufte kurz durch und der Vorsprung wuchs auf zwei Minuten. Doch dann klemmte sich Orica-Scott vors Feld und machte die Nachführarbeit.
Im ersten Anstieg wurde die Ausreißergruppe kleiner. Schließlich setzten sich van Rensburg, Deignan und Molard ab, während aus dem Feld Pierre Rolland (Cannondale-Drapac) und Luis Leon Sanchez (Astana) angriffen und später zu den Spitzenreitern aufschlossen.
Im Feld machte das Orica-Scott-Team unentwegt Tempo und so schloss das Feld im letzten Anstieg, rund vier Kilometer vor dem Ziel zu den Ausreißern auf. Jungels attackierte, wurde wieder eingeholt und sprintete schließlich in Bergamo zum Etappensieg.
