Mikel Landa (Sky) hat nach zwei zweiten Plätzen bei diesem 100. Giro nun seinen ersten Etappensieg eingefahren. Der Spanier gehörte zu einer größeren Ausreißergruppe, die sich etwa zur Rennhälfte gebildet hatte. Zweiter wurde nach 191 Kilometern von San Candido nach Piancavallo Rui Costa (UAE Team Emirates). Platz drei ging an Pierre Rolland (Cannondale-Drapac).

Im Kampf um den Gesamtsieg entwickelte sich früh ein spektakuläres Rennen. Im Schlussanstieg verlor Tom Dumoulin zeitig den Anschluss an die anderen Favoriten und kämpfte um jede Sekunde. Am Ende büßte er rund eine Minute auf Nairo Quintana und Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ein.

Alle Kapitäne mussten den Anstrengungen der schweren letzten Tage Tribut zollen. Thibaut Pinot griff als Erster der Favoriten an und zog davon. Sowohl Nibali, als auch Quintana waren am Limit und nicht in der Lage, Löcher zu reißen. Nibali attackierte mehrfach, aber Quintana parierte jeweils. Am Ende konnte Dumoulin den Rückstand noch in Grenzen halten, muss aber das Rosa Trikot an Quintana abgeben.

„Ich hatte keine guten Beine und wollte den Zeitverlust begrenzen“, sagte Dumoulin nach dem Rennen. „Das Team war heute sehr stark und hat mir sehr geholfen, ich möchte ihnen danken“, so Dumoulin. „Ich hatte einfach schlechte Beine. Ich denke,  mit guten Beinen hätte ich bei den Besten mitfahren können“, so der Niederländer.  

 

Dumoulins „Anfängerfehler“ fast bestraft

Mehr als 130 Kilometer vor dem Ziel fuhr Tom Dumoulin weit hinten im Feld. Sein Team machte vorn das Tempo und kontrollierte die Situation. Dumoulin nutzte die ruhige Fahrt für ein kurzes Gespräch mit anderen Fahrern im hinteren Teil des Feldes. Nach einer kleinen Gegensteigung und weiteren Abfahrtskilometern kam es zu einem Riss im Feld. Das Movistar-Team zog danach das Tempo an und das Feld teilte sich endgültig. Zwar war das Sunweb-Team mit mehreren Fahrern vorn vertreten, aber der Kapitän fuhr im zweiten Teil des Feldes. „Das war ein Anfängerfehler“, sagte Dumoulin nach dem Rennen. Die Situation wurde brenzlich, aber mit Hilfe von Bauke Mollema, Adam Yates und Steven Kruijswijk schaffte Dumoulin wieder den Anschluss.

 

Die Vorentscheidung im Kampf um den Tagessieg

Durch das hohe Tempo wurde die Ausreißergruppe wieder eingeholt und nachdem Dumoulin zu Quintana und Nibali aufgeschlossen hatte, begannen die Attacken erneut. Es formierte sich eine größere Fluchtgruppe, zu der neben Landa, Costa und Rolland auch Luis León Sánchez (Astana), Giovanni Visconti (Bahrain-Merida), Rudy Molard (FDJ), José Herrada (Movistar) und José Joaquin Rojas (Movistar) gehörten. Im Schlussanstieg konnten Visconti, Herrada und Rojas dann ihren Kapitänen noch ein wenig helfen. In der Fluchtgruppe ließ Landa im Schlussanstieg die Konkurrenz früh stehen und siegte souverän.