Jakob Fuglsang

Auf der letzten Etappe des Critérium du Dauphiné entwickelte sich ein sehr spannendes Rennen. Das Teilstück von Albertville zum Plateau de Solaison war nur 115 Kilometer lang, führte aber über vier schwere Anstiege. Die Favoriten auf den Gesamtsieg attackierten früh im Rennen und boten Spannung bis zum letzten Meter. Chris Froome (Sky) griff bereits früh im Rennen mehrfach an und brachte Leader Richie Porte (BMC) in Bedrängnis. Porte konnte zwar zunächst alle Angriffe parieren, hatte aber schon am vorletzten Anstieg keine Helfer mehr an seiner Seite.

 

Porte allein im Wind

Am vorletzten Anstieg griffen dann Alejandro Valverde (Movistar) und Fabio Aru (Astana) aus der Favoritengruppe an und setzten sich ab. Porte musste allein nachführen und wurde zudem von Romain Bardet (Ag2R), Jakob Fuglsang (Astana) und Daniel Martin (Quick-Step) angegriffen. Kurz vor dem Gipfel des Col de la Colombiere attackierte dann Froome und schloss zur Gruppe um Martin, Fuglsang und Bardet auf. Porte konnte nicht folgen und musste in der Abfahrt und im Schlussanstieg selbst im Wind fahren, während Froome in der Ebene Hilfe von seinem Teamkollegen Michal Kwiatkowski hatte.

Die Gruppe um Froome holte Aru und Valverde ein und Froome machte lange allein die Tempoarbeit. Rund sieben Kilometer vor dem Ziel griff Daniel Martin an und nur Jakob Fuglsang konnte folgen. Froome büßte Zeit ein und wurde von Porte sogar noch eingeholt. Doch der große Gegner hieß für Porte im Schlussanstieg nur Jakob Fuglsang. 
Fuglsang ließ auch Martin stehen und holte sich mit dem Etappensieg auch 10 Bonussekunden und so den Gesamtsieg. Richie Porte fehlten nach acht Etappen genau 10 Sekunden zum Sieg der Rundfahrt. Gesamtdritter wurde Daniel Martin (+1:32 min).


 

Fuglsang – Großer Fight und Vorfreude aufs Baby

„Wir hatten das Ziel, unsere Plätze im Gesamtklassement zu verteidigen, aber es kam dann zu einem richtig großen Fight“, sagte Fuglsang im Siegerinterview. „Fabio und ich haben das sehr gut gemacht und es lief super für uns. Denn Froome musste Fabio nachfahren und Valverde ist superstark gefahren. Am Ende hat dann Daniel Martin angegriffen und ich bin mitgegangen. Er konnte dann nicht mehr folgen, und dann ging es für mich um den Etappensieg, aber am Ende haben wir alles bekommen“, sagte Fuglsang mit einem Lächeln.

Angesprochen auf seinen Jubel im Ziel, als er einen Baby-Bauch andeutete, bestätigte er, dass seine Frau ein Kind erwartet. Fuglsang hofft nun, dass das Baby noch vor der Tour geboren wird, denn der erwartete Geburtstermin ist der Beginn der Frankreichrundfahrt.

 

Buchmann nach starker Leistung mit Weiß belohnt 

Erneut eine starke Leistung zeigte Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe). Der 24-Jährige blieb immer bei den Besten und fuhr auch taktisch ein starkes Rennen, denn er hatte mit Louis Meintjes (UAE Team Emirates) einen starken Gegner im Kampf um das Weiße Trikot. Am Ende rollte Buchmann als Vierter, nur wenige Sekunden nach Meintjes, über die Linie und gewinnt die Nachwuchswertung der prestigeträchtigen Rundfahrt.

Die frühe Ausreißergruppe bildeten Jesus Herrada (Movistar), Esteban Chaves and Roman Kreuziger (Orica-Scott), Alexei Lutsenko (Astana), Tony Gallopin (Lotto-Soudal), Warren Barguil (Sunweb), Simon Clarke (Cannondale-Drapac), Thomas Voeckler (Direct Energie) und Vegard Stake Laengen (UAE Team Emirates). Doch bereits im vorletzten Anstieg wurden sie von den Favoriten eingeholt.