Bauke Mollema (Trek-Segafredo) hat die 15. Etappe der 104. Tour de France gewonnen. Der 30-jährige Niederländer gehörte zu einer großen Ausreißergruppe aus der er sich vor dem letzten Anstieg absetzte und allein zum Ziel fuhr. Den Sprint der Verfolger gewann nach 189,5 Kilometern von Laissac-Sévérac l’Église nach Le Puy-en-Velay Diego Ulissi (UAE Team Emirates) vor Tony Gallopin (Lotto-Soudal).
Im Kampf um den Gesamtsieg machte Daniel Martin (Quick-Step) 14 Sekunden auf die Konkurrenten gut. Chris Froome (Sky) erreichte trotz eines Defektes in einer ungünstigen Situation mit den härtesten Konkurrenten das Ziel und bleibt in Gelb.
Nairo Quintana (Movistar) verlor viel Zeit und wird in den Kampf um das Tour-Podium wohl nicht mehr eingreifen können.
Arrivée / Finish – Étape 15 / Stage 15 – Tour… von tourdefrance
So lief das Rennen
Mit dem Startschuss begannen die Attacken. Schnell setzte sich eine kleine Gruppe ab, zu der auch Marcel Sieberg, Tony Martin, Marcus Burghardt, Damiano Caruso, Serge Pauwels und auch Warren Barguil gehörten. Doch bis zum ersten Anstieg blieb das Tempo hoch und in der Steigung lösten sich weitere Fahrer aus dem Feld. Burghardt und Sieberg fielen wieder zurück ins Hauptfeld, doch Tony Martin konnte sich in der großen Verfolgergruppe halten, die nach dem Anstieg zur den Spitzenreitern aufschlossen.
So wuchs die Fluchtgruppe auf 28 Fahrer an. Auch Michael Matthews, Bauke Mollema und Simon Geschke waren in der Gruppe vertreten.
Im Feld machte das Team Sky das Tempo, ließ die Gruppe aber an der langen Leine. Der bestplatzierte Fahrer der Ausreißer war Damiano Caruso, der bereits mehr als 11 Minuten hinter Chris Froome in der Gesamtwertung zurück liegt. Der Vorsprung wuchs auf mehr als sieben Minuten.
Barguil holt die Bergpunkte, Matthews die Sprintwertung
Für das Team Sunweb lief es zunächst optimal. Die Bergpunkte holte sich einmal mehr Warren Barguil, dem das Bergtrikot nun nur noch rechnerisch zu nehmen ist. Beim Sprint sicherte sich Michael Matthews die 20 Punkte und rückt damit näher an Marcel Kittel, der im Hauptfeld keine Zähler mehr holen konnte.
Etwas mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel griff Tony Martin aus der Spitzengruppe an und versuchte sein Glück allein. Doch im schweren Anstieg rund 35 Kilometer vor dem Ziel wurde er wieder eingeholt und durchgereicht.
Froome nach Defekt in Schwierigkeiten
Im Feld machte vor dem schweren Anstieg zum Col de Peyra Taillade (Kat 1, 31 km vor dem Ziel) das Team AG2R das Tempo. Chris Froome musste eine kleine Lücke schließen und hielt dann am Straßenrand an. Er hatte einen Hinterrad-Defekt und bekam von Michal Kwiatkowski das Laufrad. Anschließend jagte Froome der Gruppe um Bardet hinterher und konnte die Lücke kurz vor der Bergwertung schließen.
Später attackierte Dan Martin, setzte sich ab und machte ein paar Sekunden gut.
Mollema mit langem Solo
Bauke Mollema setzte seinen Angriff bereits vor der letzten Bergwertung und kämpfte dann im Gegenwind allein gegen die Verfolger. Am Ende konnte er sich schon einige Meter vor dem Ziel feiern lassen und jubelte über seinen ersten Tour-Etappensieg.