Edvald Boasson Hagen

Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) hat die 19. Etappe der 104. Tour gewonnen. Der Norweger siegte nach 222,5 Kilometern von Embrun nach Salon-de-Provence als Solist. Zweiter wurde Nikias Arndt (Sunweb). Platz drei ging an Jens Keukeleire (Orica-Scott).

Boasson Hagen und Arndt gehörten zu einer großen Ausreißergruppe, die sich zu Beginn des Rennens gebildet hatte. Im Finale wählten Arndt und Boasson Hagen etwa drei Kilometer vor dem Ziel in einem Kreisverkehr die bessere Linie und hatten einen kleinen Vorsprung. Arndt gab Vollgas und wollte, dass Boasson Hagen die Führung übernimmt. Dann trat der Norweger an und zog davon. Arndt konnte die Lücke zu Boasson Hagen nicht mehr schließen, sicherte sich aber Etappenrang zwei.
Den Sprint der Verfolger gewann Jens Keukeleire.

„Der entscheidende Moment kam dann drei Kilometer vor dem Ziel, als ich mich absetzen konnte“, sagte Boasson Hagen und fügte an: Ich war so oft dicht dran, heute hat es endlich gereicht. Ich wollte nicht in den Sprint gehen. Heute wollte ich die Entscheidung früher suchen. So konnte ich genießen und musste nicht auf ein Zielfoto hoffen.“


Flamme rouge – Étape 19 / Stage 19 – Tour de… von tourdefrance
 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde attackiert, aber es dauerte eine ganze Weile, ehe die Fluchtgruppe des Tages stand. Insgesamt 20 Fahrer setzten sich ab und fuhren schnell einen großen Vorsprung heraus. Mit Daniele Bennati, Edvald Boasson Hagen, Jens Keukelreire und Nikias Arndt waren gleich mehrere endschnelle Männer dabei. Die Gruppe harmonierte gut und fuhr schnell mehr als sieben Minuten Vorsprung heraus. So war früh klar, dass der Sieger aus dieser Gruppe kommen würde.

Im Finale begannen die Attacken und das Orica-Scott-Team sorgte dafür, dass sich die Gruppe verkleinerte. Rund 10 Kilometer vor dem Ziel begannen die Attacken an der Spitze, doch alle Angriffe wurden zunächst neutralisiert. Bis dann Arndt beim Kreisverkehr die bessere Linie wählte und schließlich Boasson Hagen davon zog.

„Wir hatten neun starke Jungs bei uns an der Spitze, jeder wollte gewinnen und keiner um den zweiten Platz fahren. Deshalb musste man sich konzentrieren, durfte keinen aus den Augen verlieren“, analysierte Nikias Arndt. „Aus dem Kreisverkehr heraus etwa drei Kilometer vor Schluss hat Boasson Hagen so stark beschleunigt, dass ich nicht hinterhergekommen bin. Ich habe gekämpft, aber er war zu stark heute. Ich denke, er hat den Sieg verdient. Seine Attacke kam genau im richtigen Moment. Als Team sind wir zufrieden mit vier Etappensiegen und zwei Trikots. Heute hatte ich meine Chance, das war gut für mich. Es war heute ein großartiges Rennen“, so Arndt.

Cassure dans le peloton / Echelon in the… von tourdefrance
 

Froome bleibt in Gelb

Das Feld um Chris Froome und alle anderen Favoriten erreichten mehr als 12 Minuten nach dem Tagessieger das Ziel. In der Gesamtwertung änderte sich an der Spitze nichts. Froome geht mit einem Vorsprung von 23 Sekunden auf Romain Bardet und 29 Sekunden auf Rigoberto Uran in das entscheidende Zeitfahren am Samstag.

 

Die Gruppe des Tages: Jan Bakelants (AG2R-La Mondiale), Daniele Bennati (Movistar), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Ben Swift (UAE), Rudy Molard (FDJ), Michael Albasini, Jens Keukeleire (Orica), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Gianluca Brambilla (Quick Step), Robert Kiserlovski (Katusha), Thomas De Gendt, Tony Gallopin (Lotto-Soudal), Nikias Arndt (Sunweb), Julien Simon (Cofidis), Lilian Calmejane, Sylvain Chavanel, Romain Sicard (Direct Energie), Elie Gesbert, Romain Hardy, Pierre-Luc Périchon (Fortuneo-Oscaro).