Benoit Cosnefroy ist neuer U23-Weltmeister. Der Franzose setzte sich nach 191 Kilometern in Bergen im Sprint gegen Lennard Kämna durch. Den Sprint des Feldes um Bronze gewann der Däne Michael Carbel Svendgaard.

Der 21-jährige Kämna zeigte ein starkes Rennen. In der letzten, der insgesamt 10 Runden griff er aus dem Feld an und schloss schnell die Lücke zu einer kleinen Ausreißergruppe. Kurz vor dem letzten Anstieg, etwa 12 Kilometer vor dem Ziel griff Kämna dann erneut an und setzte den Team-Plan voll um. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, alles auf den letzten Anstieg konzentriert“, erklärte Bundestrainer Ralf Grabsch. Keiner seiner Begleiter konnte folgen und so setzte sich der Sunweb-Profi schnell ab.

„Als ich zum ersten Mal nach hinten guckte, habe ich die Lücke gesehen und dachte: Ha, ich kann das Ding nach Hause holen. Dann habe ich zum zweiten Mal geguckt, und es waren rund zehn Leute hinter mir“, so Kämna nach dem Rennen.

Zwar versuchten einige Fahrer zu ihm aufzuschließen, doch der starke Zeitfahrer, der in Bergen bereits mit dem Profi-Team den WM-Titel im Mannschaftszeitfahren geholt hatte, konnte sich lange vorn behaupten. Doch dann gelang es Cosnefroy, der seit August Profi beim Team AG2R ist, mit einer bärenstarken Attacke, sich aus dem Feld zu lösen und Kämna einzuholen

 

Kämna im Sprint ohne Chance

Das Duo arbeitete zunächst gut zusammen, doch dann versuchte Kämna den Franzosen abzuschütteln. Am Ende kam das Feld noch einmal bedrohlich nahe, doch zum Schluss machte das Duo den Titel unter sich aus. „Wäre ich der bessere Sprinter, hätte ich bessere Chancen gehabt. Das war aber nicht der Fall. Ich kann mit Silber recht zufrieden sein“, so Kämna, der gegen den Franzosen am Ende ohne Chance war, aber sich die Silbermedaille dank eines starken Rennens mehr als verdient hat.
„Dass der Franzose ihn im Finale geschlagen hatte, ist schade, aber wer es schafft, zu Lennard hinzufahren, der hat es auch verdient“, so Grabsch. „Lennard ist ein ganz starkes Rennen gefahren, die ganze Mannschaft hat Anteil an diesem Erfolg. Es war ein erfolgreicher Tag“, bilanziert der Bundestrainer.
Max Kanter rundete das gute Teamergebnis mit Rang sieben noch ab.