Platz 7 – Strade Bianche 2017

Das Rennen über die weißen Straßen der Toscana hat es in wenigen Jahren zum Klassiker-Status geschafft. Dass liegt natürlich an der Besonderheit – den Schottersektoren. Aber auch der Zeitpunkt des Rennen ist so früh im Jahr, und mit der Nähe zu Tirreno-Adriatico gut gewählt. Doch der Hauptgrund dafür, dass das Profi-Rennen in nur elf Jahren zum Fixpunkt im Rennkalender der ganz Großen wurde, liegt am Flair und dem Charakter. Kurz und intensiv, irgendwie auch unberechenbar – das ist die Strade Bianche.

Im Jahr 2017 gehört beispielsweise Thibaut Pinot zur ersten frühen Ausreißergruppe. Am Ende wurde er dennoch Neunter! Die 11. Austragung zeigte, warum das Rennen auch bei den Fans zurecht beliebt ist. Es ging früh die Post ab. Mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel formierte sich die entscheidende Gruppe. Mit Kwiatkowski, Stybar, Van Avermaet und Wellens, Benoot, Trentin, Stuyven,  Boasson Hagen und Tom Dumoulin gehörten richtig starke Fahrer und ganz große Namen zur Gruppe. Anschließend wurde auf jedem Schottersektor ausgesiebt. Vor allem Stybar und Benoot fühlten dem Rest mächtig auf den Zahn.

 

Attacken ohne Ende

Auf den letzten rund 40 Kilometern wurde ständig angegriffen. Jeder versuchte die Vorentscheidung zu erzwingen. Doch die Konkurrenz wollte niemanden weglassen. Taktisches Geplänkel vom Allerfeinsten. Radsport pur, ohne Wattmesserorgie. Es war am Ende Michael Kwiatkowski, der die entscheidende Attacke setzte. Das schwere Finale mit der steilen Anfahrt zum Ziel in Siena lässt die Radhelden ein letztes Mal richtig leiden, die Anfahrt zum Ziel aber zu einem großartigen Moment unter dem Getöse der Fans werden. Der Termin für 2018 ist 3. März – wer nicht schaut, ist selbst schuld.

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