Strade Bianche 2018 – letzte

Die Strade Bianche ist ein besonderes Rennen, sportlich sehr interessant, und die malerische Kulisse der Toscana ist der perfekte Ort für diesen jungen Klassiker. In nur 10 Jahren hat es das Rennen zu einem Fixpunkt im Klassiker-Kalender gebracht. Viele Fahrer wollen starten und die Fans finden das Rennen über die Naturstraßen der Toscana mit den giftigen Anstiegen ohnehin großartig. Das Ziel am „Il Campo“ in Siena ist die perfekte Kulisse.

 

Die Strecke

Das Rennen ist zwar nur 184 Kilometer lang, aber 34,2 % (63 km) davon führen über unbefestigte Wege. Auf den Schotter-Stücken „rollt es nicht“, wie die Profis sagen. Man muss viel Kraft aufwenden, auch wenn man sich im Feld aufhält. Die Kraftersparnis im Windschatten ist geringer. Zudem ist das Rennen recht kurz, weshalb früh Gas gegeben wird. Sollte es tatsächlich regnen, wird der Boden weich und das Rennen noch schwerer. Zudem wird es rutschig, vor allem in den Abfahrten. Nachdem es in den letzten Tagen geschneit hat, droht bei Tauwetter eine Schlammschlacht.

Insgesamt sind es elf Schotter-Sektoren. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an der Strecke wenig geändert. Der Parcours unterscheidet sich nur zu Beginn. Der erste Schotter-Sektor wird in umgekehrter Richtung gefahren.
Spätestens mit den Sektoren sieben & acht beginnt die Heiße Phase. Dem „Monte Sante Marie“ (Sektor 8) wurde zu Ehren des dreimaligen Siegers Fabian Cancellara im vergangenen Jahr dessen Namen gegeben. Es ist mit 11,5 Km ein langer und zudem sehr schwerer Abschnitt.

Strade Bianche 2018

Das Finale des Rennens ist sehr schwer. Auf den letzten 20 Kilometern gilt es noch zwei Schotterpassagen zu überstehen, zunächst der 2,4 Kilometer lange und bis zu 15 % steile Colle Pinzuto, rund 13 Kilometer vor dem Ziel dann der bis zu 18% steile Tolfe-Anstieg. In diesem Abschnitt könnte eine Vorentscheidung fallen. 

Strade Bianche 2018 – Finale

Die Anfahrt zum Ziel in Siena ist brutal. Es geht durch eine kleine Gasse hinauf zum Zentrum. Mit maximal 16 % ist es sehr steil. Sollte eine kleine Gruppe um den Sieg kämpfen, ist die Position vor der letzten Kurve, etwa 100 Meter vor dem Ziel, entscheidend. Denn auf den letzten Metern geht es bergab ins Ziel.

Profil der letzten Kilometer der Strade Bianche 2018

 

Zielanfahrt der Strade Bianche 2018

 

Die Sektoren

Sektor 1: 2.1km
Sector 2: 5.8km mit Passagen von 10%
Sector 3: 4.4km
Sector 4: „La Piana“ 5.5km,
Sector 5: 11.9km
Sektor 6: 8km
Sector 7: 9.5km
Sector 8: 11.5km, der härteste Sektor
Sector 9: 800m, sehr steil 
Sector 10: 2.4km Colle Pinzuto, bis zu 15% 
Sector 11: 1.1km Tolfe, 18% 

 

Das Wetter

Bei der Strade Bianche könnte das Wetter eine große Rolle spielen. Denn Regen könnte die Schotterpisten in schmierige und zusätzlich kräfteraubende Matschstrecken verwandeln. Am Freitag lautete die Prognose „Regen ab Rennstart“. Das könnte zu einem sehr selektiven Rennen führen.   

 

Die Favoriten

Im vergangenen Jahr siegte Michal Kwiatkowski, und der Pole gehört auch in diesem Jahr zu den großen Favoriten. Er hat sich bereits in sehr guter Form präsentiert und ist heiß auf den jungen Klassiker. Gespannt sein darf man auf Crosser Wout van Aert, der beim Omloop Het Nieuwsblad gut mitgehalten hat und bei Regen sein fahrerisches Können voll ausspielen wird. Zdenek Stybar hat das Rennen bereits gewonnen und zählt ebenso zu den Favoriten. Das gleich gilt für seinen Quick-Step-Teamkollegen Philippe Gilbert. Greg van Avermaet war bereits zwei Mal Zweiter und will sich sicher zeigen. Nach dem mittelmäßigen Klassiker-Auftakt in Belgien wird er top-motiviert sein.
Auch Tim Wellens hat bereits gezeigt, dass ihm das Rennen liegt. Der Belgier siegte bei der Ruta del Sol, ist bergauf bärenstark und hat auch mit kühlen Temperaturen kein Problem. (update: Wellens startet nicht)

Michael Matthews vom Team Sunweb wird nicht dabei sein. Der Australier hatte sich bei einem Sturz beim Omloop Het Nieuwsblad eine Fraktur in der Schulter zugezogen. Sunweb-Kapitän wird Tom Dumoulin sein, der im vergangenen Jahr Fünfter wurde. Mit Nikias Arndt, Lennard Kämna und Simon Geschke schickt Sunweb auch drei deutsche Fahrer an den Start. Geschke hat durchaus gute Erinnerungen an das Rennen. Er wurde 2014 Zehnter. Für Quick-Step wird Max Schachmann starten. Marcus Burghardt und Christoph Pfingsten wurden vom Bora-hansgrohe-Team nominiert. Auch Marco Mathis vom Team Katusha-Alpecin wird dabei sein.

 

***** Michal Kwiatkowski
****  Zdenek Stybar, Greg van Avermaet, Peter Sagan
*** Philippe Gilbert, Tiesj Benoot, Alexey Lutsenko
** Wout van Aert, Fabio Felline, Edvald Boasson Hagen, Gianni Moscon, Giovanni Visconti
* Diego Ulissi, Stefan Küng, Alejandro Valverde, Moreno Moser, Jasper Stuyven, Tom Dumoulin

Die offizielle Startliste findest du hier

Start: 10:35 Uhr
Ziel: ~15:30 Uhr