Vincenzo NIbali

Bereits einige Meter vor dem Ziel konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Arme in die Luft recken. Der Italiener gewann das erste Radsport-Monument des Jahres 2018. Der „Hai von Messina“ attackierte am Poggio und schaffte es das Feld bis zum Ziel auf Distanz zu halten.

Zweiter wurde der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott). Platz drei ging an Arnaud Demare (Groupama-FDJ). Alexander Kristoff (UAE-Team Emirate) wurde Vierter.

 

Taktisch clever, physisch stark

Für Nibali und sein Bahrain-Merida-Team lief es perfekt. Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe) hatte am Poggio etwas zu sehr aufs Tempo gedrückt und ein Loch gerissen. Jempy Drucker (BMC) war mitgegangen, lag aber nur noch wenige Meter vor dem Feld. Dort machte das Bahrain-Merida-Team gerade das Tempo, als der Lette Krists Neilands (Israel Cycling Academy) attackierte. Nibali sprang an sein Hinterrad und ging mit. Über Funk bekam er die Info, dass die Lücke aufging und er forcierte. Allein ging er in die Abfahrt vom Poggio und behauptete sich schließlich bis zum Ziel an der Spitze.

„Ich bin einfach dem Fahrer gefolgt“, sagte Nibali im Siegerinterview. „Dann war die Lücke da und ich bin einfach Vollgas gefahren. Das ist ein großartiger Sieg für mich und das ganze Team“, so Nibali.  

 

So lief das Rennen

Die Ausreißergruppe bildeten neun Fahrer. Mirco Maestri (Bardiani CSF), Lorenzo Rota (Bardiani CSF), Evgeny Koberniak (Gazprom Rusvelo), Guy Sagiv (Israel Cycling Academy), Dennis Van Winden (Israel Cycling Academy), Sho Hatsuyama (Nippo-Vini Fantini), Charles Planet (Novo Nordisk), Matteo Bono (UAE Team Emirates) und Jacopo Mosca (Wilier Selle Italia).

Die Teams Bora-hansgrohe, Sky und Quick-Step kontrollierten den Abstand und machten das Tempo im Feld. Etwas weniger als 40 Kilometer vor dem Ziel fiel die Spitzengruppe auseinander. Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel waren die letzten Ausreißer vom Feld gestellt.

Vor allem das Groupama-FDJ-Team kontrollierte lange das Rennen und sorgte dafür, dass auch an der Cipressa keine Gruppe initiiert wurde. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) musste zu diesem Zeitpunkt reißen lassen. „Ich habe viel gegessen, aber vermutlich war das trotzdem zu wenig „, sagte Kittel nach dem Rennen.
Mark Cavendish (Dimension Data) stürzte schwer und musste das Rennen aufgeben. (Update: Wie das Team mitteilte wurde Cav glücklicherweise nicht schwerer verletzt. Er brach sich eine Rippe und erlitt Abschürfungen und Prellungen.) 

Auch André Greipel (Lotto-Soudal) stürzte und hat sich möglicherweise das Schlüsselbein gebrochen.

Am Poggio war es dann Marcus Burghardt, der das Tempo forcierte. Exakt 7,2 Kilometer vor dem Ziel folgte dann die entscheidende Attacke, bei der Nibali nachsetzte.