Max Schachmann

Max, hattest du dir die heutige Etappe rausgesucht, war es dein Plan, in die Gruppe zu gehen?

Ich hatte es schon in den vergangenen Tagen probiert. Schon auf der Etappe nach La Molina wollte ich in die Gruppe und habe zu Beginn auch viel investiert, aber es kam dann keine Gruppe weg. Dort habe ich dann im Finale etwas rausgenommen und Kräfte gespart. Gestern wollte ich auch in die Gruppe, es sollte aber nicht sein.

 

Dafür hat es dann heute geklappt …

Ja, genau. Ich war gleich in der ersten Gruppe, die wurde dann aber wieder eingeholt. Nach einem Kreisverkehr ging es etwas hoch, da habe ich draufgetreten und war plötzlich allein. Etwas später kam dann Diego Rubio. Ich dachte noch – phu, zu zweit war jetzt nicht der Plan.

 

Aber ihr habt gut zusammengearbeitet?

Ja, ich muss sagen, Diego war heute wirklich stark. Wir haben gut zusammengearbeitet – nur so hatten wir eine Chance. 

 

Die Etappe war wegen Schnee verkürzt worden, es war dennoch nicht gerade angenehm?

Ja, es war sehr kalt. Ich muss sagen, es war eine richtige Entscheidung, die Etappe zu verkürzen. So wie schon zuvor. Wenn man im März in die Pyrenäen fährt, kann das passieren, aber die Organisiation hat gut reagiert. Dennoch war es kalt. Wir sind einfach Vollgas gefahren, so wurde uns wenigsten ein bisschen warm (lacht).

 

Wann war dir klar, dass ihr durchkommt?

Erst zwei Kilometer vor dem Ziel. Aber ich habe immer dran geglaubt, deswegen auch die ganze Zeit Vollgas gegeben. Ich bin heute auf meiner Aero-Kiste gefahren, dass macht natürlich auch etwas aus und die Scheibenbremsen bei Regen sind auch ein Vorteil.  So etwa 12 Kilometer vor dem Ziel hatte ich mal Sorge, dass sie uns doch noch einholen, aber es hat zum Glück gereicht.

 

Wie hast du dir die letzten Meter zurechtgelegt, du bist nicht gerade als Sprinter bekannt?

Nein, eine Sprintrakete bin ich nicht. Als es 600 Meter vor dem Ziel durch einen Kreisverkehr ging, wollte Diego, dass ich vor fahre. Aber der Vorsprung nach hinten war recht groß und ich dachte mir, bleib lieber hinten. Ich habe dann auf den richtigen Moment gewartet. Ich habe mich an die Worte von Philippe Gilbert erinnert, der bei seinem Sieg beim Amstel Gold Race auch lange wartete, ehe er vorbei fuhr. So hab ich, als Diego schon voll angetreten hatte, noch etwas gewartet, obwohl ich schon vorher hätte vorbeifahren können. 

 

Es war dein erster Profi-Sieg, zudem hast du dich nach deiner schweren Verletzung erst zurückgekämpft – was bedeutet dir dieser Erfolg?

Wahnsinnig viel. Die Form ist schon das ganze Frühjahr gut, aber hier zu gewinnen, bei diesem starken Feld, das macht mich glücklich.