Peter Sagan hat die Königin der Klassiker Paris-Roubaix gewonnen und dem deutschen Bora-hansgrohe-Team den ersten Erfolg bei einem Monument beschert. Sagan attackierte rund 55 Kilometer vor dem Ziel aus der Favoritengruppe und fuhr allein zur Spitzengruppe vor. Nur der Schweizer Silvan Dillier (Ag2R) konnte Sagan bis zum Ziel folgen, musste sich dem Weltmeister aber im Sprint geschlagen geben. Dritter wurde Niki Terpstra (Quick-Step), der sich im Finale aus der Verfolgergruppe abgesetzt hatte.
Bester Deutscher war Nils Politt. Der 24-Jährige sprintete nach einem starken Rennen auf Rang sieben.
Überschattet wurde das Rennen von einem tragischen Zwischenfall. Der 23-jährige Belgier Michael Goolaerts musste nach einem Sturz wiederbelebt werden und schwebt am Abend noch in Lebensgefahr.
Update 23:45: Wie das Team Veranda’s Willems – Crelan via Twitter mitteilte, verstarb Goolaerts am Abend. Zahlreiche Kollegen bekundeten umgehend ihr Beileid und Mitgefühl für Familie, Freunde und Teamkollegen.
So lief das Rennen
Vom Start weg wurde schnell gefahren, aber es dauerte lange, ehe die Fluchtgruppe des Tages stand. Sven Erik Bystrøm (UAE Team Emirates), Silvan Dillier (AG2R), Marc Soler (Movistar), Ludovic Robeet (WB Aqua Protect Veranclassic), Jimmy Duquennoy (WB Aqua Protect Veranclassic), Jelle Wallays (Lotto-Soudal), Geoffrey Soupe (Cofidis, Solutions Credits), Gatis Smukulis (Delko Marseille Provence KTM) und Jay Robert Thomson (Dimension Data) setzten sich rund 210 Kilometer vor dem Ziel vom Feld ab.
Das erste Pflasterstück – Hektik und Stürze
Vor dem ersten Pflasterstück wurde es wie erwartet hektisch. Stefan Küng (BMC) war in einen Sturz verwickelt und musste das Rennen aufgeben. Auf dem ersten Pave des Tages kam es zum ersten großen Sturz. Geraint Thomas (Sky) und weitere Fahrer mussten das Rennen aufgeben.
Das Feld hatte sich geteilt, auch John Degenkolb, Marcel Kittel und Titelverteidiger Greg van Avermaet wurden aufgehalten und waren in einer der abgehängten Gruppen. Sie konnten jedoch wieder zum Hauptfeld aufschließen.
Das Team Quick-Step übernahm die Kontrolle und machte das Rennen schnell und schwer.
Der Wald von Arenberg – Teunissen attackiert, Gilbert geht mit
Die Spitzengruppe fuhr mit etwas mehr als 2 Minuten Vorsprung in den berühmten Wald von Arenberg. Marcus Burghardt spannte sich vor das Feld. Auf dem Pflaster der schwersten Kategorie ging Mike Teunissen an die Spitze und löste sich mit Philippe Gilbert aus dem Feld. Nach dem Pflasterstück setzte Nils Politt nach und kämpfte sich an Gilbert und Teunissen heran.
Gilbert eingeholt, Stybar attackiert
Im längsten Pflasterstück (Sektor 17) spannte sich das Trek-Team vor das Feld und die Gruppe um Gilbert wurde eingeholt. Kurz darauf griff der nächste Quick-Step Fahrer an. Zdenek Stybar setzte sich ab. Aus der Spitze fielen immer mehr Fahrer zurück und Stybar holte einen nach dem anderen ein.
65 Kilometer vor dem Ziel langen nur noch Dillier, Wallays, Byström und Robeet an der Spitze, wenig später fiel auch Robeet zurück.
Erst attackiert van Avermaet, dann greift Sagan an
⏪ Relive Van Avermaet’s attack!
⏪ Revivez l’attaque de Van Avermaet !#ParisRoubaix pic.twitter.com/A30uHXaLF8— Paris-Roubaix (@Paris_Roubaix) 8. April 2018
55 Kilometer vor dem Ziel griff zunächst Titelverteidiger Greg van Avermaet an. Die Konkurrenz setzte sofort nach und als das Tempo wieder raus war, fuhr Peter Sagan los. 51 Kilometer vor dem Ziel schloss Sagan zu den Spitzenreitern auf.
Dahinter versuchten Crossweltmeister Wout van Aert und Jasper Stuyven gemeinsam zu Sagan aufzuschließen. In der Favoritengruppe stürzten rund 50 km vor dem Ziel Tony Martin, Alexander Kristoff und Luke Rowe.
Kristoff is out for the battle for the victory! ?
Kristoff ne participera pas à la lutte pour la victoire ! ?#ParisRoubaix pic.twitter.com/L4z90mT4tq— Paris-Roubaix (@Paris_Roubaix) 8. April 2018
Etwas mehr als 40 Kilometer vor dem Ziel teilte sich auf Sektor 10 die Verfolgergruppe. Terpstra, Vanmarcke, Van Avermaet, Phinney, Stuyven, Debusschere und Van Aert lagen rund 50 Sekunden hinter Sagan.
Sagan holte die Spitzenreiter ein und machte weiter Tempo. Nur Dillier konnte folgen.