Das Dänische Team Virtu war gleich mit mehreren Fahrern in der ersten Gruppe vertreten und kontrollierte das Geschehen auf den Schlussrunden. Man zog den Sprint an und Niklas Larsen fuhr nach 143 Rennkilometern jubelnd über den Zielstrich. Sein Teamkollege Jakob Egholm wurde Zweiter. Doch auf der Anzeigetafel stand „noch 1 Runde“ und der Streckensprecher rief den Fahrern zu, dass sie noch eine weitere Runde fahren müssen. Diese Information war falsch, doch sie sollte das offizielle Endergebnis des Rennens beeinflussen. Laut offiziellem Reglement waren zwei Schlussrunden geplant und eigentlich hätte das Rennen nun zu Ende sein sollen.

 

Große Verwirrung

Nachdem die Durchsage kam, entschieden sich die Fahrer dazu, noch eine Runde zu fahren und erneut zu sprinten. „Wir wussten, dass eigentlich Schluss ist, aber die Fahrer haben dann zur Sicherheit entschieden, noch eine Runde zu fahren und erneut zu sprinten“, sagte Virtu-Teamchef Michael Skelde zu CyclingMagazine. 
Auch der zweite Sprint wurde von Niklas Larsen gewonnen. Doch diesmal belegte Jonas Rutsch vom Team Lotto-Kern Haus Platz zwei. Beim Team Lotto-Kern Haus war man von drei Schlussrunden ausgegangen, denn im Programm auf der Internetseite des Veranstalters waren 3 Schlussrunden vermerkt. 

Im Ziel herrschte direkt nach dem „zweiten“ Zielsprint große Verwirrung. „Ich denke, sie können nicht so gut zählen“, scherzte Mikkel Honore vom Team Virtu über die fehlende Glocke für die letzte Runde und die falsche Rundenanzeige. Denn Honore war davon ausgegangenen, dass das Rennen so gewertet wird, wie es im Roadbook vermerkt war. 

Die Ansagen der Streckensprecher halfen nicht, Licht ins Dunkel zu bringen und niemand wusste, wer denn nun die Ersten waren und welcher Sprint zählte.

 

Die Entscheidung der Jury

Dem Reglement hätte der „erste“ Sprit entsprochen, doch durch die falsche Ansage des Streckensprechers und die fehlende Glocke waren die Sportler verunsichert und fuhren noch eine Runde. So musste die Jury entscheiden. Diese wertete nun den zweiten Sprint, da es die Informationen an der Strecke gab, noch eine „zusätzliche“ Runde zu fahren und sie sich auch sportlich demnach verhalten haben. „Wir haben im Sinne der Sportler entschieden“, sagte UCI Kommisär Stefan Rosiejak. 

Am Sieger ändert das Ergebnis nichts und Jonas Rutsch darf sich nun über Platz zwei beim Radklassiker freuen. Wir hätten natürlich gern die ersten beiden Plätze belegt, aber wir müssen die Entscheidung akzeptieren“, sagt Michael Skelde und fügt an: „Das ganze ist natürlich schade, denn es ist ein schönes und wichtiges Rennen“. 

Großer Verlierer der großen Verwirrung ist der Däne Daniel Lyhne vom Team ColoQuick. Er war beim ersten Sprint Dritter geworden.

Das Ergebnis:

Vorläufige Ergebnis U23-Eschborn-Frankfurt