Im Finale der 225 Kilometer langen Etappe von Pesco Sannita nach Gran Sasso d’Italia in 2135 Metern Höhe war Leader Simon Yates (Mitchelton-Scott) erneut der Stärkste. Zunächst ließ er seine Mannschaft im Schlussanstieg ein hohes Tempo anschlagen, dann ging er alle Attacken scheinbar mühelos mit. Er schaute sich die Konkurrenz an und wartete ab. Erst rund 100 Meter vor dem Ziel spurtete er los, holte sich den Etappensieg und reckte die Faust in die Luft. Zweiter wurde Thibaut Pinot (Groupama-FDJ). Platz drei ging an Esteban Chaves (Mitchelton-Scott).
„Wir wussten von Beginn an, dass die Möglichkeit für den Etappensieg besteht, wenn wir die Ausreißer nicht so weit weglassen“, sagte Yates im Siegerinterview und widmete den Etappensieg seinen Teamkollegen, die in den vergangenen Tagen für ihn viel gearbeitet hatten.
Yates baut Führung aus, Froome verliert Zeit
Im langen, aber erst auf den letzten Kilometern steilen Schlussanstieg schienen erneut Yates, Pinot und Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) die stärksten Kletterer zu sein. Yates baut seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auch dank der Zeitbonifikation weiter aus. Er liegt nun 32 Sekunden vor Chaves. Gesamtdritter ist Titelverteidiger Tom Dumoulin (Sunweb), der auf dem letzten Kilometer den Anschluss an die Gruppe um Yates und Pinot verlor und 12 Sekunden nach Yates das Ziel erreichte. Stark präsentierte sich erneut Richard Carapaz. Der Movistar-Profi wurde Fünfter und baute seine Führung in der Nachwuchswertung weiter aus.
Chris Froome (Sky) musste im Finale reißen lassen und erreichte mehr als eine Minute nach Yates das Ziel. Auch Fabio Aru (UAE Team Emirates) fällt in der Gesamtwertung weiter zurück, er erreicht kurz nach Froome das Ziel.
Bester Deutscher war erneut Max Schachmann (Quick-Step), der etwa eineinhalb Minuten nach Yates das Ziel erreichte.
So lief das Rennen
Lange Zeit bestimmte eine große Gruppe das Rennen. Mickael Cherel (AG2R La Mondiale), Davide Ballerini (Androni), Fausto Masnada (Androni), Manuele Boaro (Bahrain-Merida), Giovanni Visconti (Bahrain-Merida), Simone Andreetta (Bardiani CSF), Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), Tim Wellens (Lotto FixAll), Natneal Berhane (Dimension Data), Hugh Carthy (EF Education First-Drapac), Maxim Belkov (Katusha-Alpecin), Gianluca Brambilla (Quick-Step Floors), Laurent Didier (Trek-Segafredo) und Alex Turrin (Wilier Triestina) hatten sich früh vom Feld abgesetzt. Das Feld ließ sie zunächst ziehen. So bauten die Ausreißer den Vorsprung auf mehr als acht Minuten aus.
An der ersten Bergwertung wollte sich Masnada die Punkte sichern, doch kurz vor der Wertung sprang ihm die Kette ab. Sein Teamkollege schob ihn als ersten über die Wertung, doch die Jury versetze ihn zurück.
Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel spannte sich das Team Astana vor das Feld und zog das Tempo an. So schmolz auch der Vorsprung der Ausreißer schnell zusammen. Etwa 18 Kilometer vor dem Ziel griff Masnada an und setzte sich ab. Er wurde erst gut eineinhalb Kilometer vor dem Ziel von den Favoriten eingeholt.
Simon Yates ließ seinen Teamkollegen Jack Haig auf den steilen letzten 4 Kilometern ein sehr hohes Tempo anschlagen und so fielen immer mehr Fahrer zurück. Auch Chris Froome und Fabio Aru konnten dem Tempo nicht mehr folgen und fielen zurück.
Als Masnada eingeholt war, versuchte sich Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) abzusetzen, doch er wurde wieder eingeholt. Die erste Attacke der Favoriten auf den Gesamtsieg setzte Thibaut Pinot. Doch der Franzose wurde nicht weggelassen.
Im Sprint holte sich Yates scheinbar locker den Etappensieg.